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Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Titel: Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Fingerhülle an der Spitze nicht ausgefüllt war.
    »Es schmerzt noch ein wenig, aber am meisten stört mich, dass es dort kribbelt, wo ich nicht kratzen kann, weil da nämlich nichts mehr ist.«
    »Und was ist danach geschehen?«
    »Leandra war erschöpft. Dennoch beschlossen wir, zum Gasthof zurückzureisen. Man hat uns erzählt, dass Ihr als Sklave untauglich wart und erschlagen wurdet. Ich wollte Euch zumindest anständig begraben und Rache nehmen. Aber das war nicht möglich, denn als wir am Gasthof ankamen, fanden wir Euer Werk vor.«
    »Der Galgen stand Fahrd sehr gut.« Janos grinste.
    »Serafine erkannte die Rune auf dem einen Schädel. Nekromant«, fuhr Leandra fort. »Du musst uns erzählen, was dort geschah. Die Mädchen im Hof wussten nichts, nur dass es der fette Mann gewesen sein musste. Wir fanden Teile unserer Ausrüstung im Keller. Aber nicht unsere Schwerter.« Sie sah mich fragend an. »Hast du sie in Verwahrung genommen, oder werden sie hier irgendwo feilgeboten?«
    »Ich habe sie. Sie warten in meiner Herberge auf euch.«
    »Gut, wir haben unsere Klingen schon schmerzlich vermisst.«
    Das konnte ich gut verstehen. Wenn ich Seelenreißer längere Zeit aus meiner Sicht ließ, wurde ich bald unruhig. Es war wie mit Janos’ Finger. Es kribbelte und man konnte sich nicht kratzen.
    »Sonst gibt es nicht viel zu berichten. Wir verkauften die Pferde der Sklavenhändler und legten uns diese einfachen Gewänder zu. Doch, zwei seltsame Dinge noch«, sagte Leandra. »Zum einen hatten die Sklavenhändler selbst als ich schlief Angst vor mir. Zum anderen gab es hier in der Stadt Menschen, die bei meinem Anblick schreiend davonrannten. Eine Wache erzählte mir von einer örtlichen Legende.«
    »Die Weiße Frau«, sagte ich
    Sie lachte. »Du kannst dir meine Verblüffung vorstellen, als ich die Geschichte hörte.« Sie schüttelte den Kopf. »Sie sahen mich und liefen zum Tempel des Boron, um zu bekennen!«
    »Vielleicht hättest du weiter als Weiße Frau gehen sollen«, sagte ich mit einem Lächeln.
    Sie schüttelte den Kopf. »Wir erregten zu viel Aufmerksamkeit. Der Wächter verriet uns den Trick mit dem Walnussöl und sagte mir, wo ich eine Perücke kaufen konnte.«
    »Wir hörten die Geschichte von dem Wunder. Wegen des Garns dachten wir, Ihr könntet es sein«, sagte Sieglinde. »Wir waren gerade auf dem Weg zu einem gewissen Haus der Hundert Brunnen, als Leandra Euch erkannte. Ich tat es nicht. Ihr seht … barbarisch aus.«
    »Also hättet ihr uns so oder so gefunden. Das Haus der Hundert Brunnen ist unsere Herberge.«
    »Wir sind wieder zusammen«, sagte Leandra. »Im Moment ist das das Wichtigste für mich. Nun erzähl mir, wie es dir ergangen ist. Wir vermuteten schon, dass deine Augen wieder sehen, die Beschreibungen deuteten darauf hin. Wie wurdest du geheilt?«
    »Du warst sehr rege«, sagte Leandra eine ganze Weile später, nachdem ich ausführlich von meinen Abenteuern berichtet hatte. Und ich hatte noch nicht einmal von unserer Bootsfahrt oder meinem Besuch im Palast des Mondes erzählt. So müde wie ich gewesen war, erschien Letzterer mir sowieso beinahe wie ein Traum.
    »Ich habe euch gesucht, das war alles. Dabei hätte ich mich nur auf diese Bank setzen müssen und sonst nichts tun, ihr hättet mich gefunden.«
    »Nun, ich schlage vor, wir rasten noch einen Tag, bevor wir aufbrechen«, sagte Janos. »Askir ist weit, und wir sollten uns aus den Belangen der Menschen hier heraushalten. Ich mag diese Stadt nicht.«
    »Ich auch nicht. Aber wir müssen noch bleiben«, sagte ich und erzählte von Natalyias Verwandlung in Stein, von Marinae und ihrer Familie.
    »Verdammt«, sagte Janos. »Dass der Emir Euch rufen ließ, ist schlecht. Wenn ein Herrscher einem seine Aufmerksamkeit zuteil werden lässt, schauen auch andere hin. Und das ist dann so, als ob man durch eine dunkle Räubergasse muss und der Einzige ist, auf den das Licht scheint.«
    In dieser Beziehung zumindest war ich mit ihm einer Meinung. Er trank einen Schluck Kafje und schüttelte dann den Kopf. »Das mit Natalyia … Ich vertraue ihr nicht, aber im Stein gefangen zu sein, an der Schwelle zum Tod … das ist grausam.«
    »Was muss Natalyia tun, damit Ihr ihr vertrauen könnt?«, fragte ich Janos.
    Er sah mich direkt an. »Das gleiche, was ich tun muss, damit auch Ihr mir endlich vertraut.«
    Leandra warf uns beiden einen Blick zu. »Janos, wir vertrauen Euch. Hört auf, so zu reden.« Sie erhob sich. »Lasst uns unsere Schwerter

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