Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Titel: Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
Vom Netzwerk:
Wesen durch das Tor, wie ich noch nie eines gesehen hatte und das ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht hätte vorstellen können.
    Es ragte bestimmt vier Mannshöhen hoch und kam auf grauen, säulenartigen Beinen daher. Ein massiger Kopf hielt mit einer endlos langen Nase eine große, dornenbewehrte Keule empor, bestimmt nicht viel kleiner als ein ausgewachsener Mann. Zwei riesige Stoßzähne ragten gebogen aus dem Schädel, der mit metallenen Platten verkleidet war. Diese Stoßzähne liefen an ihren Enden in goldene Krummschwerter aus, fast schien es mir, als ob ein Schwung dieses massigen Schädels eine ganze Kompanie enthaupten könne.
    Auf seinem gepanzerten Rücken trug das Untier einen Wehrturm, der groß genug war, um acht Bogenschützen und vier Handballisten Platz zu bieten. Bis zu den Knien war dieses Tier mit einem Schuppenharnisch geschützt, der schwer genug wirkte, um selbst eine Reiterlanze aufzuhalten.
    Zwei riesige Ohren schienen dem Wesen langsam Luft zuzufächern. Hinter ihnen und dem Kopf saß ein gewappneter Soldat, der das Tier mit einem langen Stab lenkte.
    Zwischen all der Panzerung sahen die Augen des Tiers fast unschuldig aus, als es gemächlich durch das Tor schritt, gefolgt von fünf weiteren Artgenossen.
    Das dritte Tier trug keinen Wehrturm, sondern eine offene Plattform. Auf dieser stand ein junger Mann, reich und prunkvoll gekleidet. Um ihn herum befanden sich vier Schildträger, vor ihm knieten vier Sklaven und hielten zwei Amphorae aufrecht. Unter lautem Jubel der Menschenmenge griff der junge Mann wieder und wieder in die Behältnisse und warf Silbermünzen in die Menge.
    Ein Schrei ertönte, als einer der Passanten von anderen, nachrückenden vor eines der Tiere gedrängt wurde und fiel. Eines der säulenartigen Beine hob und senkte sich, fast schien es mir, als ob das Tier etwas bemerkte und stockte, aber der Führer machte eine Bewegung mit dem Stab. Das Tier senkte das Bein ab, der Schrei war kurz und spitz, die Prozession wurde dadurch nicht aufgehalten.
    »Er ist auf Brautschau!«, rief unser Nachbar aufgeregt. »Seht nur, er bringt Schätze für unsere Prinzessin!«
    Den riesigen grauen Tieren folgten offene, von Schimmeln gezogene Wagen. Auf dem ersten stapelten sich Truhen, in einer offenen Schale schimmerte und funkelte es. Zwei weitere Wagen folgten, auf ihnen standen makellose junge Menschen, nackt, mit goldenen Ketten an den Hälsen aneinandergekettet, jeweils ein Wagen mit einem Dutzend Männer und Frauen.
    Auf einen weiteren Wagen waren Käfige montiert, in ihnen befanden sich jeweils zwei Löwen und zwei Schneeleoparden. In einem großen Käfig stand ein Tier aufrecht auf zwei Beinen, einem Menschen ähnlich, aber gut die Hälfte größer als ich, vielleicht das dreifache meines Gewichts, und von Kopf bis Fuß war es mit einem dichten braunen Fell behaart. Es stand aufrecht, die massigen Hände um die Stangen des Käfigs gelegt, die Augen waren ebenfalls braun und schienen beinahe menschlich. Ein massives gelbes Gebiss mit langen Reißzähnen wurde gebleckt, als einer der Passanten seine Aufmerksamkeit erweckte. Vielleicht war es kein Tier, sondern ein Mensch, durch eine Magie in diese Karikatur eines Menschen verwandelt, doch so wirkte es nicht auf mich.
    Drei weitere dieser riesigen grauen Tiere folgten, das mittlere trug eine Art Sänfte mit weißen Vorhängen, wer dort saß, war nicht zu sehen.
    Dahinter glänzten in exakter Marschordnung goldene Schuppenrüstungen der Infanterie, gut und gerne zweihundert waren es, die stolz ihrem Emir in die Stadt folgten.
    Sprachlos sahen wir diesem Prunkzug nach, wie er langsam den Platz der Ferne überquerte und das Nordtor ansteuerte, das zum Palast führte.
    »Bei Brigittes Bogen, so etwas habe ich noch nie gesehen«, hauchte Leandra beeindruckt.
    »Da bist du nicht die Einzige«, antwortete ich ihr und sah diesen riesigen Tieren nach, wie sie gemächlich das Nordtor passierten.
    »Stell dir diese Tiere einmal in der Schlacht vor! So eine Keule allein holt jeden Ritter mit einem Schlag aus dem Sattel.«
    »Wenn sie trifft. Die Tiere können kaum etwas sehen. Nein, diese Verschwendung! Selbst wenn die Rüstungen nur vergoldet sind … Was für ein Aufwand!«
    »Nun, wenigstens teilt der Emir etwas von seinem Reichtum. Silbermünzen unter das Volk zu werfen … Es wird ein paar glückliche Bürger geben heute Nacht.«
    »Und ein paar unglückliche. Sieh.«
    Die Menschenmenge hatte sich etwas gelichtet und folgte dem

Weitere Kostenlose Bücher