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Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Titel: Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Kannst du morgen früh mit den anderen aufbrechen?«
    Sie neigte den Kopf. »Ich sehe keinen Grund, warum nicht. Im Moment, bei dieser Hitze, hat die Idee, durch eine Gletscherhöhle zu wandern, etwas Verführerisches.«
    »Ich glaube, das gibt sich.«
    Sie lachte. »Auf dem Rückweg kann ich mich dann ja wieder auf die Hitze hier freuen.«
    »Die nächsten zehn Tage oder so werden wir allein sein«, sagte Leandra, als wir über den Platz der Ferne zur Botschaft gingen.
    »Armin ist noch da.«
    »Ja«, sagte sie und lachte. »Wie konnte ich Armin vergessen?«
    »Das ist in der Tat erstaunlich. Er tut schließlich sein Möglichstes, dass wir ihn nicht überhören.«
    Leandra legte mir ihre Hand auf den Arm und blieb stehen. »Wir haben außer Faihlyds Geburtstagsfeier für die nächsten Tage nichts weiter vor«, sagte sie. »Außer das Haus einzurichten.« Sie blieb stehen. »Das ist keine Arbeit, ich freue mich darauf, auch wenn es mich seltsam berührt … Moment!« Sie wirbelte herum und fixierte ein junges Mädchen mit ihren violetten Augen und einem ausgestreckten Zeigefinger.
    »Komm nicht mal auf die Idee!«, fauchte sie. Das Mädchen wich mit weit aufgerissenen Augen in die Menge zurück, ich sah gerade noch, wie es anfing zu rennen.
    Unwillkürlich schaute ich mich nach Selim um, aber ich sah ihn nicht.
    »Wo waren wir?«, fragte Leandra. »Richtig. Ich glaube, das ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich zehn Tage zur Verfügung habe, ohne dass etwas Dringendes ansteht.«
    Ich ergriff ihre Hand und führte sie zu meinen Lippen. »Wenn dir deine diplomatischen Aufgaben zu langweilig werden, bemühe ich mich, dich anderweitig zu unterhalten.«
    Sie lachte silberhell. »Das glaube ich dir gerne. Aber ich denke, wir werden die Zeit nutzen, diese Stadt besser kennenzulernen.« Sie hielt inne. »Hörst du die Trommeln?«
    Ja, ich hörte sie, aber nur weil sie mich darauf aufmerksam machte. In dieser Stadt verband ich Trommeln mit offiziellen Anlässen wie ausrückenden Palastwachen oder Hinrichtungen. Also mit nichts Gutem.
    »Es kommt von da vorn«, sagte Leandra. Ich warf einen Blick hoch zur Sonne, wir hatten noch Zeit bis zu unserem Tee in der Botschaft.
    Zu dem Dröhnen von Trommeln gesellten sich noch die hellen Klänge von Fanfaren. Wir waren nicht die Einzigen, die diese Töne vernahmen und nun neugierig die Hälse reckten, doch Leandra und ich hatten den Vorteil, dass wir über die meisten anderen Neugierigen hinwegsehen konnten.
    Die Klänge kamen aus der Richtung des Südtores des Platzes der Ferne. Vor uns kam Bewegung in die Menge, ich sah Reiter mit Flaggen, vor ihnen teilten sich die Menschen. Neben uns war das Podest der Säule des Adlers, zwar war auch dort kein Platz mehr frei, aber als man uns kommen sah, verschaffte man uns Raum, was dazu führte, dass an einer Kante ein anderer fluchend sein Gleichgewicht verlor und absteigen musste. Ich hob Leandra auf das Podest, stieg selbst hoch und nahm sie vor mich.
    Ich muss zugeben, wir gafften wie all die anderen.
    Das Erste, was wir durch das Südtor des Platzes kommen sahen, waren zweimal vierundzwanzig Reiter in Prunkuniformen. Die Reiter trugen vergoldete Schuppenrüstungen mit rotgoldenen Überkleidern, auf denen das Wappen des Hauses des Turms prangte. Dies war, so wusste ich mittlerweile, das Wappen des Emirs von Janas. Auf ihren goldenen Spitzhauben funkelte die Sonne, und die Schimmel hatten goldene Glöckchen in den Schweif und in die Mähne geflochten.
    Die ersten sechs Reiter lenkten ihre Pferde nur mit den Schenkeln; vor ihnen, jeweils links und rechts des anmutig geschwungenen Pferdehalses, glänzten goldene Kesselpauken, die weißen Schlägel fuhren mit anmutigen, präzisen Bewegungen auf und ab. Das Donnern der Trommeln schien vom Platz selbst aufgenommen zu werden.
    Den Trommlern folgten Trompeter und Fanfarenspieler, jeweils sechs pro Instrument. Der Rest der Reiter waren Gardisten, die aufrecht und arrogant im Sattel saßen, die Krummschwerter gezogen und an die Schultern gelehnt. Jeweils der äußerste rechte Reiter einer Sechsergruppe hielt eine Lanze aufrecht am Steigbügel und ließ den Wimpel flattern, der sowohl den Turm als auch andere Insignien trug.
    »Die fünf Regimenter des Turms«, rief einer der Menschen auf dem Podest neben uns. »Er hat alle fünf mitgebracht!«
    »Götter!«, rief Leandra, als die nächste Gruppe durch das Tor sichtbar wurde. Hinter den Sechsergruppen Kavallerie schritt nun majestätisch ein

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