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Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Titel: Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Blut besudelt. Daran war jetzt nichts zu ändern. Ich kehrte zum Tor zurück und verschloss die Tür zum Torraum wieder. Sorgfältig änderte ich die Anordnung der Steine, sodass das Tor jetzt zur Botschaft führte, und legte eine Münze in den Kreis, bevor ich den letzten Stein fallen ließ. Die Münze verschwand, um Sekunden später wieder aufzutauchen.
    Also hatte Leandra recht, und die Kombination entsprach wirklich dem Tor der Botschaft.
    Eine Sache wollte ich noch wissen. Ich nahm die Kerze und hielt sie so hoch ich konnte, um die Decke des Raumes zu mustern. Auch dort konnte ich ganz schwach die Zeichen der Kombination ausmachen. Man musste wissen, wonach man schauen sollte, um die Zeichen zu erkennen. So weit, so gut.
    Ich begab mich in den Kreis, hob den letzten Stein an und ließ ihn wieder fallen.
    Dadurch, dass man von der Reise nichts mitbekam, erschien es mir, als ob Leandra urplötzlich vor mir auftauchte.
    »Götter! Was ist geschehen!«, rief sie, als sie meinen blutigen Burnus sah.
    »Ein Vartrame lauerte auf der anderen Seite.« Ich zog den Burnus aus und faltete ihn so zusammen, dass die Blutspuren nicht zu sehen waren. Dann zog ich meinen rechten Kettenhandschuh aus und schob den Ärmel zurück. Durch den dicken Ärmel des wattierten Unterrocks hindurch konnte man die Abdrücke von Kettengliedern auf der Haut sehen, sie liefen bereits dunkel an, aber die Haut war nirgendwo durchstoßen.
    »Ein Hinterhalt?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Das Vieh muss wohl zu Holgar gehört haben. Es fand ihn und blieb dann bei ihm. Früher oder später wäre es an seiner Seite verhungert.«
    Ich schüttelte meine rechte Hand, ballte sie zur Faust. Die Schmerzen waren erträglich, und alles arbeitete noch so, wie es sollte. Ich bückte mich und hob die Münze auf. »Das Tor ist in Ordnung, das ist die Hauptsache.« Ich zog meinen Handschuh wieder an.
    »Solange nicht mehr auf sie wartet, werden Zokora und die anderen wohl damit fertig werden«, sagte Leandra. Ich sammelte die Steine ein, und wir schlossen die Tür.
    »Also wollen wir wie besprochen verfahren?«, fragte ich.
    Sie nickte. »Es erscheint mir am sinnvollsten. Der Weg durch die Höhlen birgt immer noch Gefahren, also sollte Zokora führen. Varosch wird bei ihr bleiben wollen, und Janos und Sieglinde …«
    »Gut. Ich denke, sie sollten morgen früh aufbrechen. Lassen wir ihnen diesen Tag, um Kraft zu sammeln. Übrigens, die Kombination für die Donnerfeste ist in der Decke des Torraumes eingraviert.«
    Leandra sah erfreut aus. »Das kann uns helfen, wenn wir andere Tore finden.«
    Wir sprachen noch ein paar Worte mit Armin, dann verließen wir die Botschaft, um zum Haus der Hundert Brunnen zurückzukehren. Auf dem Weg kaufte ich einen neuen Burnus.

17. Ein Bräutigam
     
    Als wir die Herberge erreichten, erwartete uns dort der neue Hüter der Nachrichten. Er hatte eine Botschaft für uns, genauer gesagt für Leandra. Die Rolle war versiegelt.
    »Esserin, ich kenne den Mann, der diese Botschaft überbrachte. Es ist ein Herold der Reichsstadt, dennoch denke ich …«
    Ich nickte ihm zu. Gegen Vorsicht hatte ich noch nie einen Einwand erhoben. Mit zwei langen Zangen wurde das Siegel erbrochen und die Rolle geöffnet. Mit einer Verbeugung reichte dann der Hüter der Nachrichten Leandra die Rolle weiter und trat mit einer weiteren Verbeugung zurück.
    »Es ist eine Einladung des Botschafters der Reichsstadt«, sagte Leandra verwundert. »Er lädt uns beide heute Nachmittag zum Tee ein.«
    »Sonst noch etwas?«
    Sie musterte die Rolle, schüttelte dann den Kopf und hielt sie mir hin.
     
An Maestra de Girancourt, Gesandte des Königreichs Illian zu Bessarein. Ich lade Euch, Leandra de Girancourt, und Ser Roderic von Thurgau, hiermit zu einem Tee in meine Räume.
Oswald von Gering, Gesandter der imperialen Stadt Askir.
    »Viel kürzer geht es kaum«, sagte ich und rollte das Schriftstück wieder zusammen. »Ist das nicht fast schon eine Beleidigung?«
    Leandra schüttelte ratlos den Kopf. »Ich weiß es nicht, ich kenne die Gepflogenheiten noch nicht. Ich werde einen Boten schicken, der die Einladung bestätigt. Ich frage mich allerdings, warum nur wir beide geladen wurden.«
    »Du bist die Botschafterin, und ich trage einen Ring, der mir nicht zusteht.« Ich machte eine Pause. »Schwertmajor Kasale wird Bericht erstattet haben, sodass sie über mich Bescheid wissen und verständlicherweise neugierig sind.«
    »Ja«, sagte Leandra mit einem ironischen

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