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Das Auge des Sehers (German Edition)

Das Auge des Sehers (German Edition)

Titel: Das Auge des Sehers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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eine Selbsterkenntnis. Mit Tarot kannst du das geistige Potenzial fördern, das in dir steckt.»
    «Jetzt fehlt nur noch, dass du mit der Gehirnkapazität kommst und mir erklärst, unser Gehirn werde nur zu einem Drittel benutzt.»
    «Zu ungefähr zwanzig Prozent, maximal.»
    «Blödsinn. Woher willst du das wissen? Das ist doch bloss eine Behauptung.»
    «Aber mit Tarot kannst du dein Gehirn entwickeln.»
    «Würde gewissen Leuten nicht schaden.»
    «Da ist es wieder, genau wie bei Monika. Wenn ihr nicht mehr weiterwisst, werdet ihr beleidigend. Aber ich kann mich nur wiederholen: Es gibt zwischen Himmel und Erde unerklärliche Dinge, und zwar mehr als euch lieb ist.»
    «Vielleicht sollten Monika und ich auch einmal in die Karten schauen.»
    «Gute Idee!»
    «Damit wir sehen, was die Zukunft bringt. Vielleicht sollte der ältere Herr mit Bauchansatz und lichtem Haar langsam, aber sicher durch einen jüngeren, attraktiveren ersetzt werden. Sprach Jason nicht von einem anderen König im Dunstkreis der Herzdame?»
    Dieser letzte Satz traf den Kommissär mitten ins Herz. Wie konnte Nadine nur so grausam, so absolut unsensibel sein? Voller Selbstmitleid starrte Ferrari aus dem Fenster und schmiedete süsse Rachepläne.
    Arthur Schwegler schien keinen besonders guten Tag hinter sich zu haben. Er wirkte abgekämpft und mürrisch.
    «Ich habe mich beim Weihnachtsempfang der Notare erkältet», krächzte er.
    «Wir wollen Sie nicht lange aufhalten, Herr Schwegler. Nur ein paar Fragen.»
    «Bitte. Auch etwas Tee?»
    «Das kann bei dem Wetter nicht schaden.»
    «Mit einem Schuss Rum?»
    «Aber nur einen klitzekleinen.»
    Nadine sah Ferrari strafend an. So schnell werden gute Vorsätze über den Haufen geworfen.
    «Für mich nur eine Tasse Tee. Danke. Wir hörten, dass es mit der Sendung nicht mehr weitergehen soll.»
    «Yvo erzählte mir, dass er ein Schulfreund von Kommissär Ferrari ist. Da kann man nichts geheim halten.» Er hustete stark. «Scheisserkältung! Ich hätte nicht so lange im Garten rumstehen sollen … Es stimmt, wir wollen aufhören. Alura besitzt nicht die Ausstrahlung von Arian. Definitiv entschieden ist es allerdings noch nicht. Wir warten die nächsten beiden Sendungen ab. Falls Alura bei den Zuschauern ankommt, gibt es eine Fortsetzung. Dann soll es so sein.»
    «Klingt nicht sehr begeistert.»
    «Ach, wissen Sie, Frau Kupfer, Alura und ich verbindet nichts. Ich halte nicht viel von ihr.»
    «Einer von Aluras Vertrauten ist da ganz anderer Meinung. Sie soll Ihnen eine Abfuhr erteilt haben.»
    «Sagt wer?»
    «Das möchten wir Ihnen vorerst nicht verraten.»
    «Ich war einige Male mit ihr essen. Sie vertritt sehr, sagen wir, eigenartige Ansichten. Bei ihr würde die Bezeichnung Sektiererin durchaus zutreffen. Es gibt nur Schwarz und Weiss. Grauzonen existieren nicht. Ein simples Weltbild, wie mich dünkt.»
    «Und mehr war wirklich nicht?»
    «Nein, ich schwörs. Zuerst wollte ich mehr, aber sie gab mir klar zu verstehen, bis hierhin und nicht weiter. Damit hatte ich keine Probleme. Das Leben ist zu kurz, um sich mit Nichtigkeiten aufzuhalten. Zudem war es besser so, denn wir haben zu unterschiedliche Ansichten. Noch einen Tee?»
    Er schenkte einfach nach.
    «Auch das schilderte unser Informant etwas anders.»
    «Und was sagt diese Person, Herr Kommissär?»
    Langsam wurde Schwegler wütend.
    «Dass Sie und Alura die gleiche Meinung vertraten, was das Vorgehen gegen Mangold und Kollegen betraf.»
    «Stimmt, in diesem Punkt waren wir uns einig. Wir wollten Mangold und Konsorten eins auswischen. Schliesslich schikanieren sie unsere Gemeinschaft seit Jahren. Das war nur die Retourkutsche.»
    «Beinahe biblisch.»
    «Rache ist süss. Doch Arian drängte sich dem Kerl richtiggehend auf, woraufhin Alura eine Kehrtwende machte. Und ich stand als Idiot im Regen. Aber immerhin, den Auftrag für die Überbauung am Baselmattweg habe ich ihm gründlich verdorben.»
    «Und bei den anderen beiden Fällen?»
    «Welche anderen beiden Fälle?»
    «Das Einkaufszentrum und die Alterssiedlung?»
    «Was ist damit?»
    «Da liessen Sie doch auch Ihre Muskeln spielen.»
    «Nun hören Sie aber auf, Frau Kupfer. Glauben Sie wirklich, dass ich durch die Gegend renne und den Rächer mime? Ich weiss nicht einmal, von welchen Bauten Sie sprechen. Ausserdem überschätzen Sie die Stiftung, unsere finanziellen Mittel sind beschränkt.»
    «Aber Sie sind doch an der Alterssiedlung beim Merian Iselin beteiligt.»
    «Richtig. Yvo gab uns

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