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Das Babylon-Virus

Das Babylon-Virus

Titel: Das Babylon-Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan M. Rother
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Letzter, ließ sich schwer auf den Sitz sinken - denselben, den er auf dem Hinflug gehabt hatte.
    Wie verzweifelt war er gewesen.
    Und wie viel verzweifelter war er jetzt.
    Als der Hubschrauber sich vom Boden löste, hob sich sein Blick, glitt hinaus über das zerschundene Gelände, aus dem jetzt nicht mehr nur an einer, sondern an unzähligen Stellen Rauchfahnen aufstiegen, Fanal des Untergangs der babylonischen Welt.
    »Wir sind am Leben«, murmelte Amadeo. »Aber wofür? Wir haben es nicht geschafft. Ich habe es nicht geschafft. Das Mittel … die Grippe … die Welt !« Er schüttelte den Kopf. »Dieses ganze Theater - um nichts. Maledetto! Das ergibt keinen Sinn!«
    » Capo?«
    Der junge Niccolosi saß ihm quer gegenüber, Alyssas Kopf auf seinem Schoß, Rebecca den beiden zu Füßen mit einem großen Koffer, der die medizinische Notfallausrüstung des Helikopters enthielt.
    Fragend sah Amadeo den Jungen an.
    Fabio räusperte sich. »Also die Grippe - die hatte ich auch.«
    Der Restaurator spürte, wie sein Herz aus dem Takt geriet.
    »Hatte?«, fragte er. Der Junge sah gesund aus - und er war tagelang von jeder medizinischen Versorgung abgeschnitten gewesen!
    »Es ist alles etwas undeutlich.« Fabios Blick ging an seinem capo vorbei. Seine Stimme wurde ganz leise. »Eigentlich war es eher eine Art Traum.«
    »Traum?« , flüsterte Amadeo. Jedes einzelne Haar an seinem Körper stand ihm zu Berge.

    »Jedenfalls habe ich geniest und gehustet, und Fieber hatte ich mit Sicherheit auch. Aber dann…« Ganz vorsichtig nahm der Junge Alyssas Kopf von seinem Schoß, legte ihn behutsam auf Rebeccas zusammengefalteten Blazer. Er stand auf, wandte Amadeo den Rücken zu - und ließ mit einer einzigen Bewegung das weite babylonische Gewand von seinen Schultern gleiten. Sein Hintern wurde von Boxershorts im Design der italienischen Trikolore verhüllt, doch auf seinem Rücken …
    Käfer.
    Ein halbes Dutzend Exemplare, parallel zueinander angeordnet zwischen den Schulterblättern, nahe der Taille, in Hüfthöhe zu beiden Seiten der Wirbelsäule.
    Käfer. Elektrische Käfer.
    »Deshalb muss das auch mit dem Stromkreis passiert sein, als ich da durch bin«, erklärte Fabio. »Gut, sie werden eine ganz bestimmte Spannung haben, aber das kann man ja sicher herausfinden. Vor allem, denke ich, kommt es auf die richtigen Stellen an, und … capo ? Sind Sie in Ordnung?«
    Amadeo nickte stumm.
    »Na ja…« Der Junge betrachtete ihn zweifelnd. »Man muss sie halt an die richtigen Stellen setzen. So geht das doch auch bei der … wie heißt das?«
    »Akupunktur«, murmelte Rebecca. »Elektrische Akupunktur.«

Epilog

Rom, Via Oddone
    »Also, ich wär sehr, sehr vorsichtig an Ihrer Stelle!« Ingolf Helmbrecht setzte seine Tasse auf Amadeos Schreibtisch ab und hob warnend den Zeigefinger. »Erinnern Sie sich, wie uns damals im Institut immer Filtertüten weggekommen sind? - Hat schlagartig aufgehört, nachdem er gekündigt hatte.«
    Amadeo hüstelte. »Ich habe den Eindruck, dass Steffen - Herr Görlitz - aus seinen Fehlern gelernt hat.«
    »Ich wäre mir da nicht so sicher«, murmelte der Professor. »Einmal kriminell, immer kriminell. So einen Menschen zu resozialisieren …«
    »Er hat mir das Leben gerettet«, bemerkte Amadeo. »Am Energieschild.«
    »Jaaaaaaaaaa.« Helmbrecht zog die Silbe übertrieben lang. »Der Energieschild. Das ist eine Sache, die ich noch nicht begriffen habe. Sie hatten in diesem Moment also noch gar nicht erkannt, was es damit auf sich hatte? Sie dachten, Sie wären gefangen wie der General und seine Männer?«
    »Genau das.« Amadeo nickte. »Natürlich, im Nachhinein ist alles logisch: Der Schlüssel war die Elektrizität. Im Grunde wussten wir das schon, seitdem wir die Käfer beobachtet hatten, wie sie an diesen Muscheln am Arbeiten waren. Die Käfer waren programmiert , wie auch immer die Babylonier das angestellt haben vor fünftausend Jahren. Auf
irgendeine Weise waren sie fähig, den Fortgang der Menschheitsgeschichte wahrzunehmen und in der Architektur des Turms darauf zu reagieren. Ohne Zweifel mussten sie eine Form von kollektiver Intelligenz besitzen. Der ganze Turm besaß eine Intelligenz. Ein Gedächtnis. Und mehr als das vielleicht.«
    »Ein Bewusstsein?« Der Professor klang nicht überzeugt.
    »Wie immer Sie es nennen wollen. Die Babylonier hatten Vorsorge getroffen. Sie wollten Kontakt mit uns aufnehmen - mit denjenigen, die der Spur ihrer Überlieferung gefolgt waren.«
    »Durch Fabio

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