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Das Band der Magie

Das Band der Magie

Titel: Das Band der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Mars
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wir jetzt hin?“
    In diesem Moment hätte ich ihn wirklich gern gewürgt. Es war echt frustrierend mit ihm. „Kann ich dir nicht sagen. Sonst verwandelst du dich wieder.“ Er sah mich zweifelnd zwischen seinen Fingern her an, ich zuckte die Schultern und lächelte entschuldigend. Was das anging, würde er von mir keinen Ton hören. Aber zumindest versuchte ich ihn zu beruhigen: „Keelin. Es wird irgendwie alles wieder gut. Wir schaffen das schon!“ Dann versuchte ich es mal mit einem Scherz, um die düstere Stimmung aufzulockern: „Ich finde, wir sind schon ziemlich weit gekommen – für einen Wolf mit Gedächtnisstörungen und ein Mädchen mit ‘nem Loch im Bauch und nur einem Nachthemd am Leib.“ Meeha zirpte. „Und für eine verrückte Waldgöttin, die sich nicht für eine Gestalt entscheiden kann.“
    Ich schwöre: Meeha grinste verschmitzt. Offenbar war verrückt für sie etwas Gutes.
    Als ich dann aber bemerkte, dass Keelin offenbar still in seine Hände weinte, war ich doch etwas überfordert und schwor mir deshalb, ihm bei der nächsten Gedächtnislücke Tristans Tod zu verschweigen. Warum ihm immer wieder den gleichen Schock versetzen?
    Aber im Moment war er traurig. Also nahm ich ihn in die Arme und streichelte ihm etwas ungeschickt den Rücken. „Wir werden dafür sorgen, dass du dich wieder an alles erinnern kannst. Das schwöre ich. Und danach wirst du nie wieder irgendwen oder irgendwas vergessen!“
    Keelin erwiderte die Umarmung und drückte sein Gesicht an meinen Hals. Dabei strich er mir ebenfalls sanft über den Rücken. Ich versuchte, nicht zu viel in diese Geste hineinzuinterpretieren. Es lief mir dann aber doch ein Schauer über den Rücken, als er sagte: „Dich vergesse ich nicht.“
    „Ich bin ja auch für meine Eins fünfzig ziemlich eindrucksvoll.“
    Und trotz der Trauer musste Keelin ein bisschen Lachen. Es war das tollste Geräusch auf der Welt. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich ihn noch nie hatte lachen hören. Uns war in letzter Zeit auch wirklich nicht zum Lachen zumute gewesen. Weil ich bei jeder Frage befürchtete, ihn wieder in die Verwandlung zu treiben, hielt ich für die nächsten fünf Minuten einfach die Klappe und genoss unsere Umarmung. Er wurde dabei ruhiger, seine Tränen versiegten.
    Und ganz plötzlich veränderte sich die Anziehung zwischen unseren Körpern. Wo ich vorher nur trösten wollte, wollte ich plötzlich und heftig … etwas anderes. Es war, als zöge mich seine Nähe noch heftiger an, als würde ich mich noch enger mit ihm verknüpfen, als es ohnehin schon der Fall war.
    Ich sehnte mich so schrecklich nach ihm, obwohl er ja direkt neben mir saß, mich in den Armen hielt. Und doch war es, als sei er unendlich weit von mir entfernt, als sähe er mich nicht so, wie ich ihn sah.
    Wir waren füreinander eine Familie, die Rettung, ein Anker, Weggefährten. Aber wenn er mich so in den Armen hielt, dann wäre ich gerne noch mehr für ihn.
    „Was ist?“, fragte Keelin plötzlich alarmiert und rückte etwas von mir ab.
    Ich war irritiert. „Nichts!“
    „Du hast dich auf einmal ganz steif gemacht. Alles gut bei dir?“
    Ich konnte es nicht verhindern: Mein Gesicht lief knallrot an und in meinem Bauch fühlte es sich plötzlich an, als ob dort alle Geister dieser Welt eine Party feierten.
    Ich war auch nur ein Mädchen. Ein Mädchen, das in diesem Moment echt Probleme hatte, seine Sehnsüchte in den Griff zu kriegen. Vielleicht lag es auch daran, dass meine Nerven einfach blank lagen. Dass ich so schrecklich müde war und voller Angst um ihn, um Meeha, um die anderen in der Festung und auch ein bisschen um mich.
    Ich hatte schreckliche Angst, sie alle zu verlieren. Speziell Keelin.
    Er spürte das natürlich. Deshalb sah er mich auch so fragend an.
    Keelin sah furchtbar aus: Seine Augen waren rot umrandet, gleichzeitig hatte er gigantische Augenringe. Seine Sorgenfalten waren wieder eine einzige Kraterlandschaft – und er sah so müde aus wie selten zuvor.
    „Du solltest schlafen“, entgegnete ich automatisch.
    „Weich bitte nicht aus. Was ist los?“ Sofort sah ich erneute Panik in seinen Augen aufblitzen. „Ist sonst noch jemand tot? Mein Vater? Oh, bei allen Geistern … doch nicht Brahn?“
    Ich klimperte irritiert mit den Augen. Da gingen seine Gedankengänge definitiv in eine andere Richtung als meine. Hastig versuchte ich ihn zu beruhigen: „Als wir sie verließen, lebten sie alle noch. Keine Panik!“
    „Was ist dann los? Du verschweigst

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