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Das Band der Magie

Das Band der Magie

Titel: Das Band der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Mars
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Kopf ratterte es. Ich musste zu Liah, um die Situation zu entschärfen. Ging es mir besser, ging es auch Keelin besser.
    Auf der anderen Seite würde er noch mehr ausrasten, wenn ich ihn einfach so zurücklassen würde. Meine Hand zuckte automatisch zum Verschluss der Kette.
    „Nein, nicht, Mädchen!“, schrie jemand von der Seite. Ich verharrte in meiner Bewegung. „Bei allen Geistern! Keelin ist völlig wahnsinnig!“
    Ich war unsicher. Wie verrückt war mein Wolf gerade? Würde er tatsächlich angreifen, sobald ich ihn von der Kette löste? Oder würde er sich sofort beruhigen?
    Doch noch ehe mich entscheiden konnte, zischte ein solcher Schmerz durch meinen Unterleib, dass ich mich krümmte.
    Nicht ohnmächtig werden, dachte ich verzweifelt, sonst eskaliert hier alles. Meeha verpasste Keelin einen ordentlichen Schlag ins Gesicht, als der sich etwas zu beschützend über mich werfen wollte. Mein Blick schwankte, vielleicht schwankte auch mein ganzer Körper, auf jeden Fall wurde mir schlecht. Die verdammte Dunkelheit trübte wieder meinen Blick, die Vorzeichen der Ohnmacht. Ich kämpfte dagegen an und knirschte vor Anstrengung sogar mit den Zähnen.
    Es ist müßig zu erwähnen, dass das Keelin natürlich noch rasender machte.
    Die Situation eskalierte abermals. Keelin wurde zum Berserker, während ich langsam seitlich wegsackte. Von daher kann ich durchaus verstehen, dass die Wachen schließlich eingriffen. Alle gemeinsam.
    Und sie waren nicht zimperlich.
    Irgendjemand warf eine Art Netz über Keelin, die anderen versuchten, ihn mit Speeren von mir wegzudrängen.
    Keelin kreischte empört, knurrte, kämpfte.
    Und ich?
    Ich sah nur diese eine Hand, die sich mir entgegenstreckte. Ohne weiter darüber nachzudenken, packte ich sie – und Brahn zog mich aus Keelins Reichweite.
    Hinter mir ging die Welt unter, als Keelin bemerkte, dass ich weg war. Aber die Shadun warfen gleich mehrere Stahlnetze über seinen Körper und rangen ihn so zu Boden. Ich hätte ihm wirklich gerne geholfen, war aber gerade mit mir selbst beschäftigt.
    Außerdem verdeckte mir Liah das Sichtfeld, indem sie sich besorgt neben mich hockte und mir das Hemd fast bis zu den Brüsten hochriss.
    „Sie muss sofort zu mir“, sagte sie. Ich wehrte mich schwach und murmelte etwas davon, bei Keelin bleiben zu wollen, aber Brahn hob mich einfach hoch und trug mich weg.
    Hinter mir heulte Keelin verzweifelt seinen Frust in den Himmel.
     
    Ich brauchte ein paar Stunden, um mich wieder einzukriegen: Liah hatte mir zwar einen Beruhigungstee gegeben, aber ich kämpfte mit aller Kraft gegen die Wirkung an. Ich wollte wach bleiben, ich wollte zurück zu Keelin!
    Während sie meine Wunde versorgte, wehrte ich mich kontinuierlich gegen Brahns Griff und versuchte aufzustehen. Brahn schimpfte mit mir, ich sei genauso stur wie Keelin, und hielt mich eisern fest.
    Irgendwann konnte ich nichts anderes mehr tun als zu weinen.
    Meeha saß ratlos am Rand des Bettes und sah dem Tumult zu. Sie quietschte ab und zu, immer wieder nervös von Brahn beäugt. Offensichtlich schien sie aber der Meinung zu sein, dass Brahn das Richtige tat, denn sie half mir nicht.
    Tristan kam dazu, hielt meine Hand und redete mit mir, bis ich in einen unruhigen Traum glitt. Im Hintergrund heulte Keelin kontinuierlich, ein hoher, schrecklicher Klagelaut.
    Er war wirklich völlig wahnsinnig geworden.
     
    Als ich wieder aufwachte, hielt Tristan noch immer meine Hand und Brahn stand an meinem Kopfende, die Hände noch auf meinen Schultern. Er rechnete wohl damit, dass ich mich weiter gegen ihn wehrte.
    Liah stand zu meiner Überraschung am Kopfende und weinte lautlos. Sie sah dabei so verloren aus wie noch nie zuvor.
    Warum sie weinte, hatte ich schnell raus: Tristan brüllte sie an.
    Gerade war er bei: „… gedacht! Sie hätte sterben können bei der Flucht! Und jetzt hockt Keelin hier in Ketten und meine Autorität ist ganz für den Arsch!“
    „Tristan …“
    „Nein, nichts, Tristan! Das war dumm von dir, total dämlich! Ich fass es nicht! Kannst du …“
    „Tristan!“ Das war Brahn. Tristan klappte seinen Mund wieder zu und wandte sich ihm mit wild funkelnden Augen zu.
    „Was?“
    „Schrei sie nicht so an. Das hat sie nicht verdient. Sie hat es nur gut gemeint!“
    „Sie sollte sich mal angewöhnen, erst nachzudenken und dann zu handeln.“
    „Wenn ihr Plan geklappt hätte, dann wären Aeri und Keelin jetzt frei und wir hätten den Schlamassel nicht“, entgegnete Brahn

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