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Das Band des Mykerinos - Band 2 (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)

Das Band des Mykerinos - Band 2 (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)

Titel: Das Band des Mykerinos - Band 2 (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steeve M. Meyner
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nahm er den Krug und schüttete den Sand und die Steine auf eine große Schale, die plötzlich wie aus dem Nichts neben ihm aufgetaucht war. Dann schichtete er alle Steine sorgfältig in den Krug und ließ zu guter Letzt auch wieder den Sand in den Krug rieseln, bis alles zusammen darin Platz gefunden hatte.
    »Jetzt du verstehst, was ich meine?«, fragte er mit leiser Stimme. Adrian nickte schweigend.
    »Du musst machen Platz in deinem Geist. Dann erst ich kann dich lehren etwas! Und dann immer noch genug Platz für Magie wird sein.«
    Mit diesen Worten schöpfte er mit seiner Hand Wasser aus dem Teich und goss es in den randvoll mit Sand und Steinen gefüllten Krug. Wieder und wieder schöpfte er und eine Menge Wasser passte problemlos hinein, bis der Krug endlich bis zum Rand gefüllt war.
    In der Zwischenzeit war die Sonne fast vollständig hinter den Gipfeln der umliegenden Berge verschwunden. Nur noch ein wenig fahles Licht schimmerte im Teich. Die Luft hatte sich jetzt auch merklich abgekühlt. Von dem Terrassengarten aus konnte Adrian im letzten Licht des Tages sehen, wie sich dichter, weißer Nebel in den Tälern um sie herum sammelte.
    »Zurück wir jetzt sollten gehen. Die Nacht sehr kalt wird sein.«
    »Jetzt? Im Dunkeln ... über ... über diesen halb vergammelten Steg?«, widersprach Adrian, »Das war ja im Hellen schon fast lebensgefährlich. Aber ...«
    Ganz ruhig, für Adrians Geschmack viel zu ruhig, antwortete der Alte, »Die Nacht sehr kalt wird sein. Und Zeit zu essen es jetzt ist. Hier du findest nur bittere Kräuter und Steine. Und kleinen Goldfisch.« Dabei kicherte er sogar etwas in sich hinein, doch Adrian war nicht zum Lachen zumute. Inzwischen war es stockfinster geworden. Nur eine ganz schmale Mondsichel und die Sterne waren am Himmel zu sehen, gaben aber höchstens so viel Licht, dass bestenfalls ein paar Umrisse zu erkennen waren. Ein Blick über den Rand des Plateaus zeigte, dass aus den Tälern nun dicke Wolken aufstiegen, die schon bald den Terrassengarten und so auch den Steg erreicht haben würden.
    Meister Li war schon um die Ecke gebogen und Adrian blieb allein im Garten zurück. Ein kräftiger, eisiger Wind, der urplötzlich einsetzte, wehte ihm nun ins Gesicht und machte das kleine Paradies schlagartig zu einem sehr unwirtlichen Ort, sodass Adrian den Gedanken, einfach hier zu bleiben, augenblicklich wieder verwarf, seine Zähne zusammenbiss und sich auf den Steg vortastete. Ein Leuchtkugelzauber beleuchtete den Weg wenigstens etwas, sodass Adrian zumindest erkennen konnte, wo der Steg endete und der Abgrund anfing.
    Die Bretter knarrten bedrohlich unter Adrians Füßen. Zusätzlich rüttelte auch noch der immer stärker werdende Wind an dem Steg und jagte weiße Wolkenfetzen vor sich her. Adrian vergrößerte nun doch etwas seine Schrittweite, um so schnell wie möglich zurück ins Innere des Klosters zu gelangen. Dabei trat er auf ein besonders morsches Brett, das erst bedrohlich knarrte und schließlich unter seinem Gewicht zerbrach. Dadurch des Haltes beraubt, stürzte Adrian hin, zerbrach gleich noch zwei weitere Bretter und rutschte in die Tiefe. Verzweifelt versuchte er sich zwar noch festzuhalten, konnte aber mit seinen Fingern so schnell keinen sicheren Halt finden. Erst im allerletzten Moment und am allerletzten Brett, bevor er tatsächlich in den Abgrund stütze, gelang es Adrian, sich festzuklammern. Unter ihm war nichts. Kein Felsvorsprung, kein Netz, einfach nichts! Seine Kraft reichte aber auch nicht, um sich selbst wieder hochzuziehen. Der Wind rüttelte am Steg und zerrte an ihm, als wollte er ihn unbedingt in die Tiefe stürzen. Seine Finger schmerzten schon so stark, dass er sich kaum mehr lange festhalten können würde.
    »Meister Li! MEISTER LI! Ich kann nicht mehr! Ich stütze ab! MEISTER LI! HILFE!«
     

Die Höhle
     
    Immer weiter rutschten Adrians Finger zum Rand des Brettes, an dem er sich festgeklammert hatte. Das Echo seines Hilfeschreies hallte in der Stille der anbrechenden Nacht nach. Nur Meister Li schien nichts davon gehört zu haben. Adrians Finger schmerzten vor Anstrengung. Noch konnte er sich zwar halten, aber seine Kraft ließ immer weiter nach und war jetzt fast am Ende.
    »Hilfe! Meister Li! So helfen sie mir doch!«, rief er noch einmal, doch der Alte tauchte auch jetzt nicht auf.
    Adrian spürte, wie das Holz langsam nachgab und bevor er etwas tun konnte, brach das Stückchen ab, an dem er sich festgehalten hatte. Gerade noch so

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