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Das Band spricht Bände

Das Band spricht Bände

Titel: Das Band spricht Bände Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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sanft. »Ein paar willkommene
Einnahmen und so weiter.«
    »Und so weiter was?«
    »Zum Beispiel noch ein
Gläschen.«
    »Dagegen ist nichts
einzuwenden«, sagte ich, »und das kann man auch als angenehm bezeichnen, aber
von Finanzen wollen wir jetzt lieber nicht mehr reden.«
    Sie nahm das leere Glas aus
meiner Hand, ging zum Schreibsekretär, auf dem die Flaschen standen, und füllte
es neu. »Und nun«, sagte sie, wobei sie mir den Rücken zukehrte, »nehme ich an,
daß unser Arbeitstag zu Ende ist?«
    »Meiner nicht«, antwortete ich
so beiläufig wie möglich. »Ich habe kürzlich einen neuen Auftrag angenommen,
als Leibwächter, wissen Sie noch?«
    Ihr Rücken wurde kerzengerade.
»Das ist ein schlechter Scherz, nicht wahr? Wenn ich nebenan wohne und Sie
gegenüber, da braucht sich Shari doch nur laut zu räuspern, und schon kommen
wir beide gelaufen.«
    »Was mich betrifft, so braucht
sie sich nicht einmal zu räuspern«, erklärte ich schlicht.
    Sie wandte sich um, mein volles
Glas in einer Hand, und sah mich ebenso lange wie böse an. Dann spreizte sie
genüßlich die Finger, wodurch das Glas auf den Teppich fiel und der gute
Schnaps sich zu einem ansehnlichen Fleck verbreitete.
    »Wie dumm von mir!« sagte sie
mit frostklirrender Stimme. »Da habe ich doch Ihr Glas fallen lassen, und
ausgerechnet auch noch mit dem letzten Whisky!«
    »Lassen Sie sich keine grauen
Haare wachsen.« Ich lächelte liebenswürdig. »Ich glaube, es ist ohnehin an der
Zeit, daß ich an meine Arbeit gehe. Ich will mal nachschauen, wie Shari allein
in ihrem Zimmer zurechtkommt. Vielleicht braucht sie jemanden, der ihr bei den
Reißverschlüssen hilft oder so?«
    Die saphirblauen Augen
fixierten mich, ohne zu blinzeln, derweil ihre Zähne sich schmerzhaft in die
volle Unterlippe gruben. Dann holte sie tief Luft und zwang sich offensichtlich
zur Beherrschung.
    »Gut, daß Sie die
Reißverschlüsse erwähnt haben, Danny«, sagte sie leichthin. »Mit diesem hier
werde ich auch nie fertig. Wenn Sie so nett wären und mir helfen könnten, bevor
Sie zur Nachtschicht aufbrechen?«
    Sie drehte mir den Rücken zu
und wartete. Ich erhob mich aus dem Sessel, marschierte hin und zog den
Reißverschluß von oben bis zu seinem Endpunkt unterhalb der Taille auf. »Vielen
Dank, Danny«, sagte sie höflich.
    »Aber ich bitte Sie, das ist
doch Kavalierspflicht«, meinte ich. »So wie man einer alten Dame über die
Fahrbahn hilft.«
    Das starre Lächeln war wieder in
ihren Zügen, als sie sich jetzt umwandte und mit den Schultern zuckte. Die
Schnürsenkelträger glitten die Arme hinab, und dann verwandelte sich das kleine
Schwarze in ein kleines schwarzes Bündelchen an ihren »Füßen«. Ein
offenherziger kobaltblauer BH verwahrte ihren vollen Busen, während dazu
passende Höschen ihre Hüften eng umfingen. Die silbern glitzernden Strümpfe
wurden von eleganten schwarzen Haltern gestrafft, die faszinierende zehn
Zentimeter bronzefarbener Haut aufteilten.
    »Ich wußte doch gleich, daß ich
Sie irgendwo schon mal gesehen hatte«, sprach ich tiefernst. »Sie sind das
Mädchen, das aus dem Einband rutschte, als ich letztes Mal ein Herrenmagazin
aufschlug!«
    »Es ist so heiß hier!« Ihre
Stimme klang nach kindlicher Unschuld. »Meinst du, es könnte mit der
Klimaanlage zusammenhängen, Danny?«
    »Schon möglich«, meinte ich.
»Das Atmen fällt mir in diesem Zimmer auch etwas schwer.«
    »Stell dir bloß vor, wie es
wäre, wenn du auch noch einen BH tragen müßtest — so wie ich?« Ihre Hände
verschwanden hinterm Rücken. »Aber ich glaube, dem ist leicht abzuhelfen.«
    Das wohlgeübte Schulterzucken
ließ auch die Büstenhalterträger die Arme hinabrutschen, und ich sah zu, wie
das Kobaltblau zu Boden segelte, gleich einer Kapitulationsfahne. Sie umfing
ihre denkmalsreifen Formen mit beiden Händen, drückte sie sanft und ließ die
korallenfarbenen Spitzen hervortreten, die sich im kühlen Luftzug der
>miserablen< Klimaanlage sichtlich verhärteten.
    »Du willst mich doch wohl nicht
verführen und von meinem neuen Job ablenken?« fragte ich besorgt. »Ich meine,
du willst doch sicher nicht, daß mir gekündigt wird, noch ehe ich richtig
angefangen habe?«
    »Ich dächte nicht im Traum
daran, so etwas Böses zu tun, Danny«, sagte sie leise. »Aber wenn du es nicht
allzu eilig hast mit deinem Arbeitsantritt — mir ist gerade eingefallen, daß
doch noch ein gutes Fläschchen auf der Schreibkommode steht.« Sie nahm Platz,
ohne den Blick von mir zu

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