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Das Begraebnis des Paten

Das Begraebnis des Paten

Titel: Das Begraebnis des Paten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tapani Bagge
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Ladendetektiv-Ära. Grönholm zuckte mit den Schultern. Wer konnte sich schon an alles erinnern?
    Erja schaute zu Osmi hinüber, die jetzt auf der Einfassung des Sandkastens saß und sich mit der Plastikschaufel aufs rote Hosenbein schlug.
    Jedem seinen Spaß, dachte Grönholm.
    »Spiel noch ein bisschen, ja?«, rief Erja dem Mädchen zu. »Dann kriegst du auch ein Eis!«
    Grönholm räusperte sich.
    »Die Rechnung macht zusammen dreitausendzweihundertdreiundachtzig und ein paar Zerquetschte. Da kann ich abrunden.«
    »Mit oder ohne Quittung?«
    »Schwarz natürlich, ich kann es mir nicht leisten, offiziell irgendwas zu verdienen. Dann würden die Schulden den größten Teil schlucken. Ich hab noch immer einen alten Konkurs am Hals.«
    Und neue Trinkschulden, die sich im Lauf der Jahre bei so ziemlich allen denkbaren Instanzen angesammelt hatten, bei Saufkumpanen, Verwandten, Passanten, Wucherern. Aber es hatte keinen Sinn, die jetzt zu erwähnen.
    Erja nickte ernst.
    »Ich will nur die Gewissheit, dass Jore keine andere hat. In letzter Zeit war er noch mehr weg als früher, und daheim noch zerstreuter. Natürlich hat er Stress, das haben große Bosse immer. Ich weiß noch, wie Ozzy daheim immer kochte, obwohl er sonst so cool war, dass die Klimaanlage im Auto total überflüssig war.«
    »Als ich mit der Beobachtung anfing, war ich mir ganz sicher, dass der Kerl mindestens eine Konkubine hat. Er hat Kohle, er hat Macht, er ist groß und stark und sieht auch gut aus, wenn man zufällig auf Glatzköpfe steht.«
    »Und, hat er eine?«
    Grönholm setzte ein Pastorengesicht auf und strich sich die abstehenden Haare am Schädel entlang nach hinten. Dann schüttelte er den Kopf. Dabei spürte er, wie die Stirntolle sich wieder aufrichtete.
    »Es gibt nicht mal eine Andeutung in die Richtung. Entweder dein Mann ist ein Heiliger, oder ich bin ein hoffnungsloser Detektiv, der nichts merkt.«
    Das hätte er nicht sagen sollen. Grönholm hätte sich am liebsten in den Arsch gebissen. Zum Glück ging die Braut nicht darauf ein, sondern war über die Auskunft so glücklich, dass sie ihn umarmte. Er erwiderte die Umarmung, wenn sich schon mal die Gelegenheit bot, und ließ auch nicht gleich wieder los. Dann aber doch, denn er wollte ja noch die Kohle kriegen.
    Die Frau nahm ihre Handtasche auf den Schoß und suchte ein Briefkuvert heraus, aus dem gebrauchte Scheine quollen.
    »Krieg ich auch das Kuvert dazu?«, fragte Grönholm. »Ich hab nämlich mein Portemonnaie verloren.«
    Er bekam es. Und noch eine Umarmung dazu. Diesmal riskierte er einen spontanen Griff nach dem Hintern und fing sich prompt eine mit der flachen Hand.
    »Du Schwein«, zischte die Frau und marschierte zum Spielplatz.
    »Das war es wert«, sagte Grönholm bei sich.
    Dann kam der Bus von der Endhaltestelle zurück, und Grönholm stürzte mit roter Backe zur Haltestelle gegenüber. Er beschloss, beim Einkaufszentrum Hätilä auszusteigen, dort zwei schnelle Bier zu zischen und dann über ein paar Innenstadtkneipen auf die andere Seite der Autobahn weiterzuziehen, zum Alten Teddy, seiner Stammkneipe.
    Mit dem Geld würde er eine Zeitlang feiern können. Er musste sich nur damit zufriedengeben, ausschließlich die eigenen Getränke zu bezahlen und keine Saalrunden zu schmeißen.
    Und wenn das Geld dann weg war, konnte er von Hurme mehr verlangen. Indem er einfach damit drohte, Erja das Foto doch zuzuspielen. Hurme wollte bestimmt nicht, dass sein Ruf als tadelloser Lebensgefährte litt.
    Wie es aussah, lief sein gesamtes Vermögen auf den Namen seiner Braut. Eine Trennung konnte teuer werden.

12
    Den ganzen Sommer und Herbst über hatte Hurme das Gefühl gehabt, dass man ihn verfolgte. Dass sein Telefon abgehört und in seinem Müll gewühlt wurde. Dass man ihn auf der Straße, im Club, daheim fotografierte. Aber er hatte nie jemanden ertappt.
    »Vielleicht war es der Unsichtbare«, schlug Allu vor.
    »Nein«, sagte Hurme und wischte sich über die Stirn. Er hatte auch angefangen zu schwitzen. Früher hatte er nie geschwitzt. Gut, in der Muckibude und beim Ringen und in der Sauna natürlich, aber sonst nicht. Nie wegen der Nerven. Aber jetzt schwitzte er.
    »Was dann?«, fragte Allu. »Das schlechte Gewissen?«
    »Oder das Unterbewusstsein. Wie man es nennen will. Heute ist mir klar geworden, dass die Kadaver wirklich aus dem Schlamm im Vanaja aufgestiegen sind, obwohl ich mit Draht tierisch viele Gewichte an ihnen befestigt hatte. Kapierst du?«
    »Nein«,

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