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Das Begraebnis des Paten

Das Begraebnis des Paten

Titel: Das Begraebnis des Paten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tapani Bagge
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Führung der Schwarzen Engel aufzusteigen. Oder irre ich mich da?«
    »Du irrst dich nicht.«
    »Was? Ist dir mein Club nicht gut genug?«
    »Ich könnte ihn nicht anführen«, sagte Allu.
    »Eben«, bestätigte Hurme. »Die Schwarzen Engel kann nur einer anführen, und das bin ich. Du brauchst es gar nicht erst zu versuchen.«
    »Das würde mir auch nicht einfallen.«
    Hurme stand auf, ging ans Fenster, spähte nach draußen und drehte die Jalousie weiter zu.
    »Ich hab den Jungs noch nicht erzählt, was mit Ozzy passiert ist, aber ich werde es tun müssen. Und danach will ich die Kerle nicht gern unter sich lassen. Am Ende bilden sie sich nämlich noch ein, ich hätte was mit Ozzys Abgang zu tun. Es war zwar Notwehr, aber es kann trotzdem böses Blut geben. Vor allem weil sie schon wissen, dass Izzy ohne Hände und Kopf im Vanaja gefunden wurde.«
    »Woher weißt du das eigentlich alles?«
    »Ich habe meine Quellen.«
    »Meinen Bruder haben sie auch gefunden«, sagte Allu. »Ich muss ihn jetzt identifizieren gehen.«
    Hurme hob die Hand.
    »Noch nicht, ich erklär dir das zuerst. Ich muss die Jungs in der aktuellen Situation im Auge behalten, damit sie keinen Aufstand anzetteln.«
    »Ungefähr so wie Bogart in dem einen Film. Der mit der Meuterei auf dem Schiff«, erinnerte sich Allu. »Sobald du ihnen den Rücken zukehrst ...«
    »Das tue ich nicht«, sagte Hurme und wandte sich wieder Allu zu. »Ich behalte sie ständig im Auge.«
    Er deutete auf die Wand gegenüber. Allu drehte sich um und erhob sich so weit, dass er die in der Wand eingelassenen Monitore sehen konnte.
    »Der große Bruder.«
    »Der große böse Wolf«, korrigierte Hurme. »Und du bist der kleine Wolf, den ich für das brauche, was außerhalb meines Blickfelds liegt. Okay?«
    Allu wagte es nicht, nein zu sagen.
    Aber er wusste immer noch nicht, worum es eigentlich genau ging.

10
    »Die wilde Hanna!« Rahila ließ sich den Namen auf der Zunge zergehen, als er nach der Mittagspause mit Nikkilä ins Präsidium zurückkehrte.
    Die Steaks bei Popino waren so gut gewesen wie immer. Die Sonne schien, Rahila hatte die Lederjacke über die Schulter geworfen und Nikkilä den Reißverschluss seiner Windjacke geöffnet.
    »Kommissarin Partanen«, korrigierte Nikkilä. »Nennen wir die Dinge beim richtigen Namen. Und die Menschen ebenfalls.«
    »Hält die uns eine Ansprache oder was?«
    »Angeblich will sie sich nur vorstellen. Am Montag fängt sie dann offiziell an.«
    »Eine Frau als Chef kann auch angenehm sein«, überlegte Rahila.
    »Das glaubst auch nur du. Wenn eine Frau unter vierzig es bis zur Kommissarin schafft, muss sie eine taffe Braut sein.«
    »Das nehme ich als Kompliment«, sagte eine weibliche Stimme hinter ihnen auf der Treppe.
    Nikkilä und Rahila drehten sich um wie am Schnürchen gezogen. Eine große, schlanke und durchtrainierte blonde Frau kam mit ausgestreckter Hand auf sie zu. Nikkilä ergriff sie und glotzte.
    Die Frau hatte große blaue Augen und einen festen Blick. Kein Lächeln. Kurze Haare, schmales Gesicht, dezentes Make-up. Ein Hals wie ein Schwan. Dunkler Hosenanzug, weiße Bluse. Kein Tuch, kein sichtbarer Schmuck. Keine Handtasche, sondern ein schwarzer Aktenkoffer. Kleine, trockene Hand, forscher Händedruck.
    »Ihr dürftet Nikkilä und Rahila sein«, sagte sie und begrüßte auch Rahila per Handschlag. »Ich habe von euch gehört.«
    Nikkilä zog seine Hand wieder zurück. Rahila sagte:
    »Ich bin ja erst letztes Jahr hierher gekommen.«
    »Wir haben auch von Ihnen gehört«, sagte Nikkilä in seiner Not.
    »Bin ich vielleicht mehrere?«, fragte die Kommissarin. »Ich heiße Hannaleena. Mich siezt man nicht.«
    »Janne«, sagte Rahila.
    »Nikkilä«, sagte Nikkilä. »Mich muss man auch nicht siezen. Aber alle nennen mich Nikkilä. Außer meiner verstorbenen Mutter.«
    »Na, ich bin ja nicht deine Mutter.«
    »Und auch nicht verstorben«, sagte Rahila. »Worüber wirst du sprechen?«
    »Das werdet ihr dann schon hören. Habt ihr was Bestimmtes auf dem Herzen?«
    »Nö«, zuckte Nikkilä mit den Schultern. »Im Moment ist außergewöhnlich viel Speed im Umlauf, Methamphetamin und so weiter. Mehrere Junkies haben dieses Jahr schon ihren Kochlöffel in die Ecke gefeuert.«
    »Das ist starkes Zeug«, ergänzte Rahila. »Kommt wahrscheinlich aus Estland oder Russland.«
    »Meiner Meinung nach sollten wir uns voll auf die Schwarzen Engel konzentrieren«, schlug Nikkilä vor. »Die stecken da garantiert mit drin.«
    »Ich

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