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Das Begraebnis des Paten

Das Begraebnis des Paten

Titel: Das Begraebnis des Paten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tapani Bagge
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Schaufeln in der Hand und schlammigen Kleidern und Schuhen aus dem Sumpf zurückkamen. Der Blutgeruch war an der Haut hängen geblieben, ebenso wie der Torfgestank, und darunter mischten sich Schweiß, Deodorant und Verbranntes. Der Wohnwagen stand hoch in Flammen und verbreitete schwarzen Rauch in der nebligen Umgebung. Vor dem Verteilen des Benzins hatten sie die Gasflasche weit weg an den Waldrand gebracht und das Stromkabel an der Seite des Anhängers herausgezogen. Es war besser, keine unnötigen Risiken einzugehen.
    Jarkka stand neben seinem Corolla und wartete, die Hände in den Hüften, aber wachsam. Der Rauch schien einen Bogen um ihn zu machen.
    »Die Grabparty ist um«, brummte Big P, warf die Schaufel in den brennenden Wohnwagen und wischte sich mit dem breiten Handrücken den Schweiß von der Stirn. »Verdammt schwer, der Kerl. Als hätte man einen Gorilla geschleppt.«
    »Hast du schon mal einen Gorilla erschossen?«, fragte Allu.
    »Hört auf, Leute«, sagte Kipa. Sie hielt einen dünnen, qualmenden Joint in der zitternden Hand. »Er war immerhin mein Mann.«
    Allu ließ seine Schaufel auf die Erde fallen. Er hatte die ganze Zeit dünne Arbeitshandschuhe angehabt, weshalb er keine Angst wegen der Fingerabdrücke haben musste.
    »Er wollte dich verlassen und eine junge Thaibraut heiraten«, rief Allu in Erinnerung.
    »Sumalee ist meine beste Freundin in Thailand«, sagte Kipa in Gedanken versunken. »Oder war es.«
    »Was hast du jetzt vor?«
    Kipa zuckte zusammen.
    »Ich bin jetzt frei. Ich kann tun, was ich will.«
    Sie schien selbst nicht richtig zu glauben, was sie sagte.
    »Hast du Geld?«, fragte Allu.
    »Im Moment gerade nicht. Aber ich hab Rainmans Land Cruiser, und ich kenne sein Notversteck, da ist mindestens ein Zehner drin.«
    »Ein Zehner?«, wunderte sich Big P groß.
    »Zehntausend«, sagte Allu leise und fuhr etwas lauter fort: »Wir werden jetzt mal ... und du solltest auch, Kipa.«
    »Ach gehen? Ja, ja, ich ... wenn man nur wüsste, wohin.«
    »Na, wenn du Kohle hast, bist du doch ein freier Stier. Fahr nach Thailand!«
    »Na ja. Da ist die Plantage und da ist Sumalee, da lebt man billig. Stiere passen sich aber nur schwer einer neuen Umgebung an ...«
    »Jetzt hörst du auf damit«, befahl Allu und öffnete die Fahrertür des Land Cruiser. »Sieh zu, dass du loskommst!«
    Kipa hatte ihren Pass, Regenmanns Laptop, einen Koffer mit Kleidern, Horoskopbücher und alle möglichen Erinnerungsstücke aus dem Wohnwagen gerettet. Alles war im Kofferraum des Geländewagens verstaut. Otto lag auf der Rückbank. Nach dem Verlust seines Herrchens wirkte er noch apathischer.
    Kipa blieb an der Wagentür stehen und sah Allu ratlos an.
    »Was soll ich mit Otto machen? Den kann ich doch nicht mit ins Flugzeug nehmen.«
    »Ich kann ihn mit zu uns nehmen«, meinte Jarkka. »Da hat das neue Kind gleich seinen eigenen Hund.«
    »Der ist jedenfalls friedlich«, sagte Big P. »Hat nicht mal gebellt, obwohl das Brotmesser im Einsatz war und der Colt geknallt hat.«
    Zum Glück ist Otto Skorpion, dachte Allu unwillkürlich. Der kann sich schnell auf Veränderungen einstellen.
    »Was willst du eigentlich mit dem Geländewagen machen?«, fragte Jarkka.
    »Der läuft auf meinen Namen. Ich werde ihn wahrscheinlich verkaufen. Da hab ich ein bisschen mehr in der Reisekasse. Oder willst du ihn haben? Mit Otto könnte es im Corolla ein bisschen eng werden.«
    »Nimm ihn nur, Jarkka«, redete Allu ihm zu. »Dann muss Otto auch nicht das Auto wechseln.«
    Jarkka nickte und machte mit Kipa die Sache per Handschlag klar. Kipa tauschte ihren Wagen gegen Jarkkas alten Corolla. Beide schrieben eine Überlassungsurkunde, wobei Jarkka in Riikkas Namen handelte und deren Unterschrift fälschte.
    »Ich glaube nicht, dass Riikka gegen den Deal was einzuwenden hat.«
    »Mir genügt es, wenn die Kiste bis zum Flughafen durchhält«, meinte Kipa. »Ich hab nicht vor, zurückzukommen, jedenfalls nicht sofort.«
    Allu lud Kipas Gepäck in den Corolla um und schlug den Deckel zu. Kipa wischte sich die schwarzen Haare aus dem Gesicht und hielt ihm die Hand hin.
    »Falls du mal nach Thailand kommst ...«
    »Ich glaub nicht«, sagte Allu, ergriff aber die Hand.
    Vom Wohnwagen waren nur noch die halb im Sumpf versunkenen Felgen, der Unterboden samt Zugstange, die Gasplatten, der Rumpf des Kühlschranks und einige in der Hitze verbogene Aluminiumstreben übrig. Die Ruine qualmte.
    Kipa setzte sich in den Corolla, winkte und fuhr los.

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