Das besondere Kräuterkochbuch
dazugeben und das verschlossene Glas 1–2 Minuten schütteln, bis sich das Pulver aufgelöst hat. Auf keinen Fall das Pulver vor dem Rosenwasser ins Glas streuen, denn dann löst es sich unmöglich vollständig auf.
Am späten Vormittag die größten und schönsten der Borretschblüten pflücken. Von den Stängeln zupfen und darauf achten, dass nichts Grünes daran ist. Jede Blüte einzeln in Wasser tauchen, um Insekten und Staub zu entfernen, dann sachte auf Küchenpapier trocknen.
Den Backofen auf 110°C vorheizen. Die Blüten eine nach der anderen in die Gummi arabicum -Lösung streuen und vorsichtig untertauchen, danach mit einem feinen Pinsel herausholen und auf ein mit Zucker bestreutes Backpapier legen. Weiteren Zucker über die Blüten streuen und eventuell entstandene Klumpen im Herz der Blüten mit dem Pinsel entfernen.
Nun die Blüten auf einen mit sauberem Backpapier ausgelegten Backrost legen und im geöffneten Backofen trocknen lassen. Das wird zwischen 2–3 Stunden dauern. Wenn die Blüten bei Berührung hart sind, aus dem Ofen nehmen. Lagenweise auf Backpapier in luftdicht verschließbaren Behältern aufbewahrt, halten sie bis zu 6 Monate.
Seit ein paar Jahren hüte ich den Sämling eines Currybaumes wie einen Schatz, bringe ihn durch den Winter und ernte jedes Jahr nur wenige Blätter. Ich bin sehr stolz auf diese Pflanze und würde sie gerne in unserem kühlen Klima vermehren. Stellen Sie sich vor, wie erstaunt ich war, als ich zum ersten Mal eine ausgewachsene Pflanze in einem Garten stehen sah. Ich war gerade in Sydney angekommen, um im Kräutergarten der Royal Botanic Gardens einen Vortrag zu halten. Noch unter Jetlag leidend spazierte ich durch den Garten und stand dann vor diesem kräftigen, großartigen Exemplar. Mir wurde klar, dass meine kleine Pflanze daheim noch immer ein Baby war und es noch eine ganze Weile dauern würde, bis ich irgendwann regelmäßig Blätter würde ernten können.
Beschreibung
Der Currybaum ist ein immergrüner Kleinbaum aus den Tropen und Subtropen. Er blüht vom Spätsommer an in Rispen aus kleinen, weißen, süßlich duftenden Blüten, denen dann kleine schwarze Früchte folgen. Während das Fruchtfleisch genießbar ist, hat der Samen eine giftige Wirkung. Die langen, glänzenden Blätter bestehen aus 11–31 Fiederblättchen, die beim Zerreiben ein umwerfendes Aroma entwickeln, ebenso exzellent schmecken und dabei an ein mildes indisches Korma erinnern. Wirklich ertragreich lässt es sich nur in tropischen oder subtropischen Gärten ziehen, dort in fruchtbarem Boden im Halbschatten. Außerhalb dieser Klimazone braucht es Schutz, sobald die Nachttemperaturen unter 13°C sinken.
Im Warmhaus kann es bei uns im Herbst aus dem frischen, reifen Samen gezogen werden, aber leichter ist die Vermehrung im Frühsommer aus nicht ganz ausgereiften Stecklingen.
Als Küchenpflanze
Schon im ersten nachchristlichen Jahrhundert wird die Verwendung von Curryblättern als aromatisierendes Gewürz zu Gemüsegerichten in tamilischer Literatur erwähnt. Gerichte aus Südindien und Sri Lanka erhalten ihre typische Geschmacksnote von den Blättern des Currybaums.
Ernte und Verwendung
Blätter
Die beste Zeit zum Ernten der Blätter liegt in den Tropen während der Blütezeit, in kühleren Klimazonen von Frühling bis Hochsommer. Dabei bleiben die geernteten Blätter nur kurz frisch und sollten daher schnell ins Gefrierfach, wenn man sie nicht gleich verbrauchen sollte. Dort kann man sie bis zu 1 Woche aufbewahren. Man kann sie auch trocknen, und zwar so, wie bei Stevia und Zitronenverbene beschrieben. In einigen Rezepten werden die Blätter kurz vor Verwendung im Backofen getrocknet oder schnell in Butter oder Öl gebraten – dieses aromatisierte Öl wird dann über das Gericht gegossen. Man kann die Blätter auch in heißes Öl tauchen und dann unter die Speise rühren. Da die südindische Küche vorwiegend vegetarisch ist, findet man Curryblätter sehr selten in Fleischgerichten. Am häufigsten werden Curryblätter in Linsengemüse, Gemüsecurrys und Füllungen für Samosas (südostasiatische Teigtaschen) verwendet. Dank ihrer weichen Konsistenz brauchen sie vor dem Servieren nicht aus dem Essen herausgenommen zu werden.
Eigenschaften
Frisch geerntete und roh verzehrte Blätter sollen ein gutes Mittel gegen die Darmerkrankung Ruhr sein. Gepresstem Blättersaft wird nachgesagt, gegen Erbrechen zu helfen. Eine seit Längerem vermutete positive Wirkung bei Diabetes hat
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