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Das Beste aus 40 Jahren

Das Beste aus 40 Jahren

Titel: Das Beste aus 40 Jahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather , Carole Mortimer , Lynne Graham , Sarah Morgan
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ihr eine Hand auf die Schulter.
    „Du bist sehr blass. Fühlst du dich nicht gut? Hier drinnen ist es heiß und drückend. Ich hätte dich warnen sollen.“
    Anastasia kämpfte mit den Tränen und wunderte sich, dass sie überhaupt noch welche hatte, nachdem sie im vergangenen Jahr so viel geweint hatte. Aus Trauer über das Ende ihrer Beziehung und ihrer Träume. Sie hatte Rico so sehr vermisst, dass es körperlich wehtat.
    Nein, daran sollte sie jetzt nicht denken! Aber in dieser sterilen, abweisenden Umgebung fühlte sie sich plötzlich so einsam wie noch niemals zuvor. Und sie dachte daran, wie flüchtig und ständig gefährdet das Leben war …
    „Tut mir leid.“ Mit dem Handrücken wischte sie sich die Tränen von den Wangen.
    „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen“, erwiderte er rau. „Krankenhäuser sind keine angenehmen Orte, und unter diesen Umständen …“ Er beendete den Satz nicht, sondern schob sie zu einem Stuhl neben dem Bett.
    Dankbar ließ sie sich daraufsinken und blickte hilflos auf Chiara. Das Mädchen lag still da, ohne etwas von seiner Umgebung wahrzunehmen.
    Rico seufzte schwer und setzte sich neben Anastasia. „Das Leben ist nicht immer so, wie man es sich erwartet, oder?“
    Sein schroffer Ton verriet mehr Gefühl, als sie ihm jemals zugetraut hätte, und man sah ihm an, wie sehr Chiaras Schicksal ihn belastete. Sanft umfasste er die schmale Hand des Mädchens.
    „Chiara!“ Eindringlich sah er sie an. „Anastasia ist hier.“
    Nun klang er wieder völlig beherrscht, und Anastasia fragte sich, ob sie sich nur eingebildet hatte, dass er Gefühl gezeigt habe. Dann begann er, auf Italienisch mit seiner Schwester zu reden, und hielt dabei ihre Hand so, als könnte er etwas von seiner Energie auf sie übertragen.
    Anastasia saß still da und betrachtete das Mädchen, das nie ein Geheimnis daraus gemacht hatte, wie sehr es sie hasste. Nun konnte man sich beinah nicht vorstellen, dass beide ein und dieselbe Person waren.
    In ihrer Bewusstlosigkeit hatte Chiara alles Rebellische verloren, sie sah nur wie ein sehr junges, sehr sensibles Mädchen aus.
    Anastasia fühlte, wie sich ihre Abneigung gegen die Schwägerin immer mehr verflüchtigte.
    Rico blickte zu ihr, seine Augen wirkten vor Sorge noch dunkler als sonst. „Die Ärzte meinten, es könnte helfen, wenn Chiara deine Stimme hört. Könntest du mit ihr reden? Einfach irgendetwas sagen?“
    Ratlos sah sie ihn an. Sie würde ja gern helfen, aber worüber sollte sie jetzt reden? Früher hatten sie und Chiara nur feindselige Gespräche geführt, zumindest war das Mädchen immer boshaft gewesen. Fast von dem Tag an, als Rico und Anastasia geheiratet hatten.
    Anastasia neigte sich näher zum Bett, wobei sie sich der Tatsache bewusst war, dass Rico sie eindringlich beobachtete. Es machte sie befangen. Was, wenn sie jetzt das Falsche sagte?
    „Hallo, Chiara“, begann sie nun leise. „Ich bin’s … Anastasia.“
    Sie schwieg kurz und wartete auf eine Reaktion. Was, wenn das Mädchen jetzt aufspringt und mich ohrfeigt? dachte sie unsinnigerweise.
    Natürlich passierte es nicht. Es geschah gar nichts.
    Anastasia wünschte sich plötzlich, Rico würde sie mit Chiara allein lassen. Das würde er natürlich nicht tun, weil er meinte, sie habe einen schlechten Einfluss auf seine kleine Schwester!
    „Was hast du denn mit dir angestellt?“, fragte Anastasia sanft weiter. „Warum hast du keinen Helm getragen? Hat ein attraktiver Junge dich beobachtet, und du wolltest dein schönes Haar nicht verstecken?“
    Ihr fiel auf, dass Rico missbilligend die Stirn runzelte, aber es war ihr gleichgültig. Sie musste über Dinge reden, die dem Mädchen wichtig waren, die es interessierten, und seine Persönlichkeit berücksichtigen. Und es wäre typisch für Chiara gewesen, aus Eitelkeit auf den Helm zu verzichten.
    Nach kurzem Zögern berührte Anastasia das Mädchen behutsam an der Schulter. „Alle machen sich ziemliche Sorgen deinetwegen. Dein Bruder hat sich sogar einen Tag von der Arbeit freigenommen, und das will etwas heißen. Weil er es noch nie getan hat, wie du ja weißt. Wenn du also nicht willst, dass der Crisanti-Konzern pleitegeht, solltest du allmählich daran denken, aufzuwachen. Das war natürlich nur ein Scherz“, fügte sie rasch hinzu und redete dann weiter in diesem leichten Ton über dieses und jenes, bis Rico so plötzlich aufstand, als könnte er das alles nicht länger ertragen.
    „Genug jetzt!“ Seine Stimme klang rau,

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