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Das Beste aus 40 Jahren

Das Beste aus 40 Jahren

Titel: Das Beste aus 40 Jahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather , Carole Mortimer , Lynne Graham , Sarah Morgan
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nicht in Ordnung sei.
    „Nein, nein“, sagte Dianne mit einer abwehrenden Geste. „Es ist alles in Ordnung, Monsieur Lyons. Ich warte auf jemand, das ist alles.“
    „Ach so!“ Der Direktor sah sie vertraulich an. „Vielleicht auf einen jungen Mann?“ Er lächelte. „Hätten Sie gern eine Tasse Kaffee, Mademoiselle? Ich kann Maurice bitten, Ihnen eine zu machen.“
    Dianne zögerte. „Würden Sie das tun? Das wäre herrlich!“, rief sie lebhaft. Sie brauchte etwas, um ihre Nerven zu beruhigen.
    „Mais certainement, Mademoiselle – aber gewiss!“ Monsieur Lyons strahlte. „Ich werde es sofort veranlassen.“
    „Danke“, sagte Dianne lächelnd, und der Direktor entfernte sich hastig.
    Ein paar Minuten später brachte er höchstpersönlich das Tablett mit dem Kaffee und deutete an, Dianne solle ihn im Gesellschaftszimmer trinken. Sie ging hinein, er folgte ihr und setzte das Tablett auf einem niedrigen Tischchen ab.
    „Voilà – bitte sehr, Mademoiselle“, sagte er und sah sie selbstzufrieden an.
    Dianne bedankte sich. Er verschwand, um irgendwo in den geheimnisvollen Tiefen des Hotels seinen Geschäften nachzugehen. Sie schenkte sich Kaffee ein und wollte eben trinken, als sie merkte, dass sie von der Tür her beobachtet wurde.
    Sie hob mit einem Ruck den Kopf und blickte direkt in Manoels graue Augen. Ihr Herz setzte einen Schlag lang aus, und die Tasse klapperte auf der Untertasse.
    „Wie steht’s?“, fragte er, den Raum betretend. „Bist du fertig?“
    Dianne holte tief Luft. „Ist dir klar, dass es bereits kurz vor elf ist?“
    Manoel zuckte mit den Achseln. „Na und?“
    Dianne kochte. Zorn verdrängte in diesem Augenblick alle anderen Gefühle. „Ich warte seit neun Uhr auf dich!“, erwiderte sie heftig. „Ich dachte, du wolltest mich heute Vormittag zum Mas hinausbringen.“
    „Das will ich ja.“ Er war aufreizend gleichgültig.
    „Aber – aber es ist fast Mittag!“
    „Wieder muss ich sagen: Na und? Wir essen bei mir zu Hause.“
    „Oh, Manoel.“ Ihre Lippen zitterten, und sie musste sie fest zusammenpressen. „Zwing mich nicht dazu!“
    Manoels Gesichtsausdruck verhärtete sich. „Ich schlage vor, du gehst hinauf und ziehst dich um“, sagte er, ihre Bitte mit Absicht überhörend. „Ein Kleid ist nicht das Richtige für das, was ich vorhabe. Zieh eine Hose an.“
    Dianne stand auf und stellte völlig unzusammenhängend fest, wie attraktiv er aussah. In einer grauen Wildlederhose, die ihm wie eine zweite Haut am Körper saß, einer grauen, mit schwarzer Borte besetzten Wildlederweste und einem roten Seidenhemd schien er ihr der Typ eines französischen Edelmanns. Der gut geformte, kräftige Kopf verriet Hochmut, der befehlsgewohnte Tonfall, in dem er sprach, Arroganz. Henri, in seinen eleganten Anzügen, besaß nicht im Entferntesten so viel Persönlichkeit, und Dianne spürte, wie ihre Feindseligkeit dahinschmolz.
    Ohne ein weiteres Wort verließ sie den Gesellschaftsraum und lief schnell in ihr Zimmer. Sie zog das blaue Kleid aus und holte eine enge, cremefarbene Hose und eine purpurfarbene Polobluse aus dem Schrank. Sie schlüpfte hinein, ließ die beiden obersten Blusenknöpfe offen, prüfte nach, ob ihr Nackenknoten auch fest saß, und lief wieder hinunter.
    Manoel schenkte sich eben eine zweite Tasse Kaffee ein, und Monsieur Lyons hielt es offensichtlich für angebracht, diesem Gast besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Er unterhielt sich ehrerbietig mit ihm. Dianne unterdrückte nur mühsam ihren Ärger. Manoel war wirklich unmöglich! Da saß er, trank in aller Ruhe ihren Kaffee, sie aber hetzte er herum und befahl ihr, sich umzuziehen.
    Als sie das Gesellschaftszimmer betrat, wandte sich ihr der kleine, dickliche Direktor höflich zu. „Monsieur St. Salvador hat mir gesagt, dass Sie heute den Tag auf seiner Manade verbringen, Mademoiselle“, sagte er. „Es wird für Sie bestimmt ein aufregendes Erlebnis, das dürfen Sie mir glauben.“
    „Ja“, erwiderte Dianne, selbst alles andere als überzeugt. Aufregend wird es bestimmt, dachte sie, aber auf solche Aufregungen kann ich verzichten.
    Manoel erhob sich, als sie hereinkam, und musterte sie träge. Im Stehen trank er den Kaffee aus, stellte die Tasse auf die Untertasse zurück und kam auf sie zu. „Viel besser“, bemerkte er beifällig, und Dianne spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss. Manoel nickte dem Direktor zu, und sie verließen das Hotel.
    Die Sonne brannte ihnen heiß auf die Schultern. Es

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