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Das Beste aus 40 Jahren

Das Beste aus 40 Jahren

Titel: Das Beste aus 40 Jahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather , Carole Mortimer , Lynne Graham , Sarah Morgan
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ihr das Handtuch zu. „Es ist nicht sehr luxuriös, aber es ist sauber. Ich habe es immer im Wagen, weil ich manchmal nach einer besonders schweißtreibenden Arbeit schnell mal ins Wasser springe. Komm, nimm es! Es ist nicht vergiftet.“
    Dianne presste die Lippen zusammen, beugte sich dann vor und packte das Handtuch an einem Ende. „Was erwartest du, dass ich jetzt tun soll?“, fragte sie hitzig. „Mich vor dir ausziehen?“
    „Wenn ich einen Striptease sehen will, gehe ich in ein einschlägiges Lokal“, erklärte er grausam, drehte sich um und ging zum Wagen zurück.
    Dianne starrte ihm mit zusammengebissenen Zähnen nach. Er brachte es stets fertig, sie da zu treffen, wo sie am empfindlichsten war. Sie zögerte noch einen Augenblick, warf dann die Sandalen ab, zog Hose und Pulli aus und blickte sich unentschlossen um.
    Zu ihrer Linken winkte eine schimmernde Lagune. Aus einem Impuls heraus watete sie durch den flachen Étang zu dem dahinterliegenden kühlen Wasser. Es war herrlich, die erhitzten Glieder eintauchen zu können, und schon nach ein paar Schwimmzügen fühlte sie sich nicht mehr so klebrig und schmuddelig wie vorhin im Wagen.
    Sie planschte ein paar Minuten lang herum. Mit einem Blick zum Kombi hinüber stellte sie fest, dass Manoel sich nicht für ihre Wasserkünste zu interessieren schien. Da sie aber wusste, dass seine Geduld alles andere als unerschöpflich war, musste sie allmählich wieder daran denken, das Wasser zu verlassen.
    Als sie auf das Schilf zuwatete, das die Lagune umsäumte, hörte sie hinter sich ein Planschen und fuhr erschrocken herum. Nur wenige Meter hinter ihr stampfte, die gebogenen Hörner drohend gesenkt, ein gedrungener schwarzer Stier durch das Wasser.
    Dianne war im ersten Augenblick wie gelähmt, unfähig, auch nur daran zu denken, was sie tun könnte. Der Stier war allein. Sie konnte nur annehmen, dass er die Herde verlassen hatte, ohne dass die Gardiens es merkten. Es war ein spanischer Stier, breit und muskelbepackt, für die Corrida und nicht zu friedlicheren Zwecken gezüchtet. Sie sah sich schon aufgespießt und zerstampft daliegen, sah, wie ihr Blut das Wasser der Lagune färbte, und erwartete mit beinahe fatalistischer Ergebenheit ihr entsetzliches Schicksal.
    Zitternd machte sie einen Schritt nach dem andern, langsam von dem Stier weg. Sie versuchte, ihn nicht durch eine plötzliche und heftige Bewegung zu erschrecken, damit er nicht zum Angriff überging. Er beobachtete sie mit seinen Knopfaugen, schnaufte und schlug mit dem Schwanz, um die Insekten zu verjagen, die ihn reizten.
    Den Kopf von einer Seite auf die andere schwingend, machte er drei oder vier Schritte auf sie zu, und Dianne gingen die Nerven durch. Sie versuchte nicht mehr, ruhig zu sein, sondern machte kehrt, platschte tollpatschig zum Rand des Wassers und lief dann rasch durch den morastigen Étang.
    Sie hörte es hinter sich stampfen und wusste, dass der Stier durch die Lagune watete und ihr folgte, aber sie wagte nicht zurückzublicken. Dann sah sie Manoel, einen schweren Stock in der Hand, vom Wagen her auf sie zulaufen. Ohne auf seine Wildlederstiefel und Wildlederhose zu achten, rannte er durch die Schlammpfützen.
    „Setz dich nach hinten ins Auto!“, schrie er, als er an Dianne vorüberkam.
    Dianne gehorchte mit unsicheren Beinen, kletterte durch die Hecktür in den Wagen und blieb schwer atmend auf Brettern, Seilen und anderem Gerät liegen. Es roch scharf und beißend nach Pferden.
    Der Stier war durch Manoels Auftauchen abgelenkt worden und in einiger Entfernung vom Wagen, schnaubend und wütend auf den Boden stampfend, stehen geblieben. Dianne wusste, dass er bald angreifen würde, und Manoel hatte keine andere Waffe als den Stock in der Hand. Verzweifelt beobachtete sie die Szene und beschwor Manoel lautlos, er möge kehrtmachen und zum Wagen rennen.
    Aber Manoel schien völlig entspannt und sprach jetzt leise, beinahe schmeichelnd auf das Tier ein. Der Stier schnaubte weiter, schwang noch immer den Schwanz und den Kopf hin und her, schien aber nicht mehr so angriffslustig. Dianne spürte, wie ihr am ganzen Körper der Schweiß ausbrach.
    Vorsichtig begann Manoel zurückzuweichen. Als er dicht hinter dem Wagen stand, riss Dianne die Hecktür auf, und er kletterte zu ihr herein. Sie zitterte jetzt heftig, er warf einen Blick in ihr völlig verstörtes Gesicht, packte sie bei den Schultern und presste sie an sich.
    „Lieber Gott, tu mir das nie wieder an!“, stöhnte er mit

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