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Das Biest in ihm (German Edition)

Das Biest in ihm (German Edition)

Titel: Das Biest in ihm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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Knochen grün und blau geschlagen hatte . Wenn überhaupt. Wahrschei n licher war, dass der Kater, den er gerade päppelte, ihn mindestens zwei Tage im Griff behalten würde.
    „Mach dir keine Gedanken.“ Marcel stemmte sich aus einem Stuhl, ging mit hochko n zentrierter Miene auf ihn zu und drückte ihm seine halb volle Tasse in die Hand. „Auch du wirst den Bogen noch rauskriegen. Wir haben es alle gelernt.“
    Er nickte zu Simon, der hingegossen auf zwei Stühlen die Küsse einer von Marcels Mädchen genoss. Jedem einzelnen seiner zahlreichen Bildchen, die überall auf seinem Körper verteilt waren, gönnte sie den süßen Abdruck ihres Mundes. Der zerschlissene Plastikbezug unter ihm war schweißnass.
    Vincent nahm einen Schluck. Sein Hals ging in Flammen auf. Den Würgreflex konnte er gerade noch weghusten. „Was zum Geier ist das?“
    Marcel grinste verschlagen. „Besser, du weißt es nicht.“
    „Was ganz Feines!“ Vladimir hopste vom Tisch. Seine Wangen leuchteten rot. Mittle r weile war er bei dem Lied der Donkosaken angekommen. „Was Selbs t g e brautes.“
    Daher der widerliche Geschmack. „Lecker!“ Vincent reckte den Daumen hoch.
    Simon hatte sich aufgerappelt und ließ es ernster werden. Offenbar wirkte Vladimirs Gift auch bei ihm.
    „Ich muss mal kurz eingreifen.“ Marcel half seinem Mädchen von Simons Schoß. „Mach dich frisch.“ Sein hingehauchter Handkuss entlockte ihr ein neckisches Grinsen.
    Seufzend sah er ihr hinterher und half nebenbei Gabriel auf die Beine, der schon wi e der vom Tisch gefa l len war.
    „Mein kleiner Bruder!“ Simon torkelte auf ihn zu und legte grölend den Arm um Ga b riel. „Das Prach t stück der Familie!“
    Gabriels Augen drehten sich in entgegengesetzte Richtungen. „Er ist schlau . “
    Hinter dem Kühlschrank tauchten zwei klatschende Pranken auf. Jeans rotes Gesicht folgte, bis er ins Kippen geriet und nach vorn fiel . Reglos blieb er liegen.
    „Er geht auf die Uni und lernt was. Was weiß ich, was, aber egal.“ Simon hob Gabriel wieder auf den Tisch, stellte sich neben ihn und zerzauste sein blondes Engel s haar.
    Gabriel lief der Sabber aus dem Mund. Er würde mehr als zwei Tage brauchen, um wieder auf die Beine zu kommen.
    Niemand bemerkte, dass Vincent die Cafeteria verließ. Heute war sein freier Tag. Er würde duschen, Paul und Knut bezüglich letzter Nacht anlügen und Nina a n rufen. Hätte er sicher sein können , dass von ihren Brüdern keine Gefahr drohte, hätte er ihre Einl a dung ang e nommen.
     
    „Paul?“ Nur Stille antwortete ihm. „Knut? Verdammt noch mal, wo steckt ihr?“
    Auf dem Küchentisch lag ein Zettel. Sind bei Knuts Eltern, mach dir keine Sorgen. Kommen morgen wieder. Gruß und Kuss, Paul und Knut .
    Er knüllte ihn zusammen und traf in eine der Sammeltassen auf dem oberen Küche n bord, die Paul von seiner Oma geerbt hatte . S turmfreie Bude. Er rief Nina an. Nur die Mailbox meldete sich. Sicher duschte sie. Die Jeans flog auf den Sessel. Er rief Nina wi e der an. Immer noch die Mailbox. Vincent zog sein Shirt aus. Wieder d ie Mailbox. Auf dem Weg zum Bad noch ein Versuch. Nina duschte lang e .
    Vincent wollte das heiße Wasser genießen, stellte sich vor, wie ihm Nina in den b e schlagenden Glaswä n den Gesellschaft leisten würde. Es ging nicht. Warum ging sie nicht ran?
    Er schüttelte das Wasser aus den Haaren, zog sich an. Kein Rückruf, keine SMS. Um sich abzulenken, krakelte er ein paar Skizzen aufs Flipchart. Nina mit Eis, Nina ohne Eis, Nina mit Eis auf seinem Bauch.
    Endlich, es klingelte. Was suchte Lucas Name auf dem Display ? Vincent wollte Nina lesen.
    „Vincent? Komm zu Nina. Es ist was Schreckliches passiert.“ Er leg t e auf.
    Angst schnürte ihm die Luft ab. Nein. Nichts war passiert. Lucas war ein Arsch. Er scherzte.
    Bevor Vincent das Auto aufbekam, fiel i h m zweimal der Schlüssel runter. War die A m pel rot gewesen? Was spielte es für eine Rolle? Den Rückruf beantwo r tet Lucas nicht. Er würde ihn fertigmachen.
    Endlich, Ninas Wohnsiedlung. Keine Polizei, kein Krankenwagen. Seine Gedanken schraubten sich trotzdem in grausame Abgründe. Der Aufzug war zu lan g sam. Vincent rannte die Treppen rauf über den Flur. Die Wohnungstür war zu. Er kli n gelte Sturm. Lucas öffnete und trat ihm aus der Sicht.
    Wie eine offene Wunde klaffte ein tiefe r Riss im Sofapolster. Decken, Kissen, Bücher und jede Menge zerrissener Fotos lagen wild verstreut auf dem Boden. Ein großer Terr a kotta -Topf

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