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Das Biest in ihm (German Edition)

Das Biest in ihm (German Edition)

Titel: Das Biest in ihm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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stören.“
    „Fünf Minuten, dann sind wir weg.“
    Nina musste die Frau aus der Kabine schieben, um den Riegel schließen zu können.
    „Komm, meine Brüder massakrieren mich, wenn sie erfahren, dass wir die Nacht in e i ner Bretterbude verbracht haben.“
    Vincent rieb sich verschlafen die Augen. Er sah sich um. „Haben wir hier g e schlafen?“
    „Schnellchecker.“
    Er sah zerzaust aus wie ein Angorakater und schnurrte ähnlich behaglich.
    „Los, ich helf e dir.“ Sie hatte es eilig. Bevor der Kontrollanruf kam, wollte sie Marcel Motorenbrummen präsentieren können, als Beweis ihres Unterwegsseins.
    Vincent stützte sich auf die Ellbogen. „Was machst du da?“
    „Ich zieh dich wieder ordentlich an.“ Es war ein Jammer.
    Er sah ihr zu, hielt brav still. „Wann ziehst du mich wieder aus?“
    „Wann immer du deine Schulden begleichen willst, aber nicht, bevor ich meine Brüder beschwichtigt h a be.“ Bis zur Fabrik musste ihr eine Notlüge einfallen. Als sie aus dem Verschlag traten, sah die Putzfrau hoch, winkte ihnen zu. Vi n cent drehte sich erstaunt nach ihr um, als sie ihnen nachstarrte.
    „Kennt die mich?“
    „Etwas von dir. Es hat ihr gefallen.“
    Der Parkplatz lag im Frühnebel. Die Amseln sangen und die Sonne malte Streifen in der Luft. Es war der schönste Morgen in ihrem Leben. Vincent ließ sich Zeit. Gegen seine Gewohnheit schlich er über die Straßen, Ente n überholte n ihn.
    „Willst du Zeit schinden?“
    Er zog sie zu sich, küsste sie und schlenkerte an einem Mofafahrer vorbei. „Ich werde mich ohne dich schrecklich fühlen.“
    Nina durfte nicht daran denken.
    „Kein Anruf von Jean oder Nathan?“
    Also hatte er es auch schon befürchtet. „Nichts. Auch keine SMS. Fahr mich lieber nach Hause. Wenn sie mir den Hals umdrehen wollen, sollen sie kommen. In ihre Arme laufe ich nicht.“
    Vincent verzog das Gesicht. „Mir wird es nicht erspart bleiben.“
    Als der schmucklose Mietblock vor ihr auftauchte, schlich sich Heimweh in ihr Herz. Das hier war kein Zuhause, nur die Folge ihrer Trotzreaktion, als sie damals die Fabrik nicht mehr ertragen konnte .
    „Du bist traurig?“
    Vincent beugte sich zu ihr, strich mit dem Daumen über ihre Wange. Der Blick dieser warmen liebevollen Augen war ein Zuhause. Hätte sie gekonnt, sie wäre sofort umgez o gen.
    „Wenn die Wogen in der Fabrik geglättet sind, rufe ich dich an.“
    Nina versank in seinem Kuss, der nicht enden wollte. „Schluss damit. Ich frag dich sonst, ob du mit hochkommst.“
    „Noch ein bisschen Übung. Dann werde ich jede deiner Fragen mit Ja b e antworten.“
    Sein Wagen verschwand hinter grauen Wänden . Warum nur machte die Straße einen Knick? Ihn nicht mehr zu sehen, tat weh. Nina konnte jetzt nicht hoch in die Wohnung. Dort warteten nur Se hnsucht und Einsamkeit. Sie schlenderte durch die Straßen und malte sich eine Zukunft mit Vincent aus, die nicht realistisch, dafür aber umso verlocke n der war.
     

 
    Zu schau d erlich schönen Balalaika-Klängen hopste Gabriel auf drei zusammengeschob e nen Kantinent i schen. Rene umarmte eine Bierflasche und schunkelte sie sanft hin und her und Tristan probierte sich mit Nathan und Heinrich an einem Sirtaki.
    Es war vor sieben Uhr morgens. Sie mussten seit gestern Nachmittag gefeiert haben. Deshalb hatte sich keiner gemeldet. Sie waren zu breit dazu. Vladimir sang mit angene h mer Altstimme russische Volkslieder. Er griff heftig in die Saiten. Es war ein Wunder, dass nicht alle drei Saiten längst gerissen waren.
    „Ich hab dich gestern mit deiner Schönen wegfahren sehen.“ Vladimir sang passend zur Melodie von ‚Kalinka‘. „Habt ihr euch eine wonnige Zeit gemacht?“
    Vincent konnte sich das Grinsen nicht verkneifen.
    Vladimir brüllte vor Lachen und zupfte zeitgleich weiter auf der Balalaika. „Wetten, nicht zu wonnig? Kleiner Schisser! Hast dich doch wieder nicht getraut, oder?“
    Keinem hier schien aufzufallen, dass er massiv vom Originaltext abwich.
    „Auch ohne Fell und lustvolle s Grunzen wäre es an einem überfüllten Bad e see etwas unpassend gew e sen.“ Er hatte auch so schon genug zu kämpfen gehabt. Die Kämpfe mit Nina gehörten zu den schönsten Dingen in seinem Leben. Er erlitt und liebte sie.
    Vladimir zuckte die Achseln. „Wenn du meinst? Liebe ist nie unpassend.“
    Mit einem gewagten Sprung landete er neben Gabriel auf dem Tisch. Der wollte zu ihm, trat ins Leere und stürzte. Frühestens morgen würde er bemerken, dass er sich seine

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