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Das Biest in ihm (German Edition)

Das Biest in ihm (German Edition)

Titel: Das Biest in ihm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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Muskeln spannten. Den erlösenden Schmerz der willkommenen Tran s formation hatte er lange nicht mehr gefühlt. Nichts hielt er zurück. Es sollte raus. Alles, was er war. Es tat gut, es zulassen zu können. Die Kraft des Biestes strömte durch seinen Körper.
    Sein Vater vor ihm, mit leuchtendem Blick warf er den Kopf in den Nacken und brül l te. „Kein Kampf mit mir!“
    Ein Schlag auf seinen Kopf, es wurde dunkel.

     
    „Wir sind da.“
    Hektor half ihr aus dem Jeep. Aus den Bäumen trat ein Mann heraus. Er war mager, sah krank aus. „Ich soll sie abholen.“
    „Scher dich weg! Wir bringen sie zu Gregor.“ Als Egmont nach ihr greifen wollte, stel l te sich Hektor d a zwischen. „Du bringst sie nirgends hin.“
    Die Scheinwerfer beleuchteten einen schmalen Weg. Egmont schaltete sie aus. Nina e r kannte immer noch die Umrisse. Der dürre Mann führte sie zu einem ei n gefallenen Haus.
    „Hier wohnt Jakub. Bis dich Gregor sehen will, bleibst du dort.“
    „Bleib bei mir.“
    Der Mann sah sich nach ihr um. Er hatte ihr Flüstern gehört. Hektor nickte und legte den Arm um sie. Alles war klamm, nass und roch nach Moder. In der Ecke lag ein Schla f sack. Auch er war feucht. Nina rollte sich darin ein. Ihre Zähne schlugen zusa m men vor Kälte.
    „Hast du Hunger?“ Ihr Bruder setzte sich neben sie und starrte auf seine Hände.
    „Ja, aber ich könnte nichts runterwürgen.“ Ihr Magen war zu. Ebenso ihr Hals. „W a rum hast du das g e tan?“
    Seine Hände fuhren durch sein Haar und er wirkte müde wie ein alter Mann. „Ich halte Nathan nicht mehr aus. Ich halte die Gemeinschaft nicht mehr aus und mich ertrage ich schon lange nicht mehr.“
    „Und hier ist es besser? Der Preis ist hoch. Du verkaufst mich an den Deutschen.“
    „Nein.“ Hektor sah sie erschrocken an. „Denk das nicht von mir. Der Deal stammt von Egmont. Ich bin mitgefahren, um dich vor ihm zu schützen.“
    Niemand kann dich vor mir retten. Sein Schrei hallte in ihrem schmerzenden Kopf.
    „Gregor weiß von Egmont, dass du Vincent hütest und von mir, dass er dich liebt.“ Beschämt sah er auf seine Hände, die sich in seinem Schoß verkrampften. „Vincent ist hier. Ich weiß nicht, warum Gregor so scharf auf ihn ist.“
    „Wenn er ihn töten will?“
    „Hätte er es längst gekonnt. Er will ihn in der Gemeinschaft. Als Biest, so wie er.“
    Vincent durfte nicht transformieren. Die Gefahr, dass das Biest an der Oberfläche blieb, war zu groß. Sie mussten fliehen. Wie damals, als ihr Vater starb. Durch den Wald, mit einem Wagen. In die Freiheit. „Ich muss zu ihm.“
    Hektor zog den Schlafsack noch höher. Er roch alt, dreckig. „Zuerst musst du dich e r holen. Ich hol Verbandszeug und reinige deine Wunde.“ Er tastete vo r sichtig auf ihrer Augenbraue. „Sie hat aufgehört zu bluten. Ist nicht so schlimm. Sieht nur schlimm aus.“ Er musste längs durch die Türöffnung. Sein Kreuz war zu breit. „Bin gleich wieder da.“
     

     
    Das wimmernde Pack kauerte in der Ecke und starrte voll Angst auf jeden, der den Mund aufmachte. Einen Arzt! Lächerlich! Nicht wegen dieser Kratzer. Selbst das Möc h tegern-Biest hatte wieder Farbe im Gesicht und seine Beule glich einem Ei s berg. Der Schrubber-Junge wischte dem zarten Rauschgoldengel das Blut aus dem G e sicht.
    „Warum kannst du sie nicht orten?“ Wozu all die Technik, wenn sie nichts taugte?
    Nathan drückte dem Feingliedrigen ein Glas Wasser in die Hand. „Ich könnte nur E g mont und Vincent orten. Die werden ihnen ihre Handys sicher nicht g e lassen haben. Oder ist Gregor so naiv wie du?“
    Was wusste er über den Deutschen? Nur so viel, dass er bald mit dem Gesicht im Dreck liegen würde.
    „Was ist mit deinem Verbindungsmann?“
    Als ob er Michal nicht längst angerufen hätte. „Hat es ausgeschaltet. Tot. Kein Ko n takt.“
    Verflucht noch mal. Sie tappten wie die Ratten im Dunkeln.
    „Der Tipp mit den Ungarn war ernst zu nehmen. Ewig können wir nicht warten. Stockt er mit denen seine Gemeinschaft auf, sind wir dran.“
    „So, Köpfchen nicht bewegen und im Bettchen bleiben.“ Jean schleppte die Bübchen ins Bett.
    „Willst du ihnen noch ein Lied singen?“
    „Halt doch einfach mal die Schnauze, Heinrich! Siehst du nicht, wie dreckig es denen geht ? “
    Tot hätten sie sein können. Beulen heilten.
    Jemand brüllte. Wer? Alle hielten doch den Mund. Simon zog stöhnend sein Handy aus der Tasche. Dem tat jede Bewegung weh.
    Ungläubig starrte er es an. „Ich

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