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Das Biest in ihm (German Edition)

Das Biest in ihm (German Edition)

Titel: Das Biest in ihm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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Malt er so wie du?“
    „Er ist Bildhauer und meißelt Monster.“
    Manu pfiff durch die Zähne. „Krass. Stellt er die irgendwo aus?“
    Nina nickte. Wäre seine haarige Sc hatte nseite nicht dazwischengekommen , hätte sie sich gestern inmitten seiner Ausstellungsstücke liebend gern lieben lassen. Manu rollte sich auf den Rücken, stellte ihre Tasse auf den Bauch und beobac h tete das Windspiel aus Federn, das Jean ihr gebastelt hatte . Den dazu passenden Bun t specht hatte er vorher gefressen.
    „Ein Künstler passt zu dir. Du malst, er meißelt. Was für ein Team!“
    „Themawechsel.“
    „Wann seht ihr euch wieder?“
    „Morgen. Themawechsel.“
    „Habt ihr schon miteinander …“
    „Themawechsel.“
    Manu gab auf und beobachtete, wie sie Papier und Stifte wegräumte und die Radie r gummikrümel vom Tisch blies.
    „Ich muss noch zu Bo. Was Dringendes mit ihm besprechen. Kommst du mit?“ Allein wollte sie sich seinem Zornausbruch nicht stellen.
    Manu schlürfte den Rest Kaffee aus und setzte sich auf. „Anne ist krank.“
    „Ich weiß.“ Sie hatte heute schon tausendmal bei ihr angerufen, um sich für die Nu m mer beim Joggen zu entschuldigen. Sie hätte Nina nicht allein lassen dürfen, sei dankbar, dass ein Bekannter sie gerettet hätte und, und, und. Nina kannte den Text au s wendig.
    „Sie hat was mit den Nerven, will aber nicht sagen, was es ist.“ Manu zog einen Flunsch. „Hätte sie doch sagen können. Ich sag ihr immer alles.“
    „Was ist, kommst du?“ Je schneller sie das Gespräch mit Bo hinter sich hatte , desto besser.
     
    „Du willst was?“ Bos Schlagader pulsierte.
    Manu duckte sich hinter sie. „Me i ne Güte pumpt der auf.“
    „Bo, bleib locker. Ich hab so ein fettes Angebot, ich kann da nicht nein s a gen.“
    „Du willst deinen Jahresurlaub? Jetzt, wo die Touristensaison losgeht? Drehen bei dir noch alle Räder im Takt?“
    Das Training mit Vincent würde keinen Krümel Zeit übrig lassen. „Es ist ein Wor k shop in der Uni. Aktzeichnen. Es ist wichtig für mich.“
    Bo lachte verächtlich. „Wann warst du das letzte Mal in einem deiner Kurse?“
    Nina verkniff sich die Wahrheit. „Darum geht es nicht. Ich fange wieder an. Und ich brauche diesen Kurs.“
    „Über drei Wochen?“
    Mehr Zeit hatte Nathan Vincent nicht eingeräumt. Es würde das intensivste Training werden, das je ein Biest hinter sich gebracht hatte .
    Der Wischlappen klatschte in die Spüle. „Danach trittst du wieder bei mir an.“
    Nina nickte.
    „Und im schlimmsten Fall, wenn Anne sich nicht mehr einkriegt, kommst du für ein paar Stunden zum Aushelfen.“
    „Bo, das kann ich dir nicht versprechen.“
    „Doch. Wann fängt dieser Schweinkramkurs an?“
    „Aktmalerei ist kein Schweinkram.“
    Seine Nasenflügel blähten sich auf, als er ausatmete.
    „Morgen Mittag.“ Nach den ganzen körperlichen Belastungstests hatte Nathan den er s ten Sexköder vorgesehen. Vincent durfte nicht nach ihm schnappen. Weder das Biest noch der Mann.
     

     
    Paul und Knut schliefen noch, als Vincent aus dem Haus schlich. Niemand sollte um halb fünf aufstehen müssen. Was hatte Nathan mit ihm vor, dass ein normaler Tag nicht au s reichte?
    Tau lag noch auf dem Gras der Parkbuchten und die ersten Vögel trauten sich, ihre Lieder zu singen. Kaum saß er im Sitz, fielen ihm die Augen zu. Nur ein bisschen Schl a fen. Die halbe Nacht hatte er sich im Bett herumgewälzt und weder die fantastischen noch die erschreckenden Gedanken aus dem Kopf verscheuchen können. Die fantast i schen hatte n gesiegt. Weit nach Mitternacht hatte n sie ihn in einen leichten Schlaf g e lockt.
    „Vince?“ Paul klopfte ans Wagenfenster. Er hielt eine Brötchentüte hoch. „Willst du mit uns Kaffee trinken, bevor du losfährst?“
    Er war eingeschlafen. Es war halb zehn. Auf seinem Handy blinkten Mengen verpas s ter Anrufe.
    Es waren zu viel e Autos auf den Straßen. Warum waren alle Ampeln rot? Er kämpfte sich durch den Ve r kehr und als wieder ein Anruf kam, hätte er das Handy am liebsten aus dem Fenster geschmissen.
    „Du traust dich ja was.“ Marcel klang verdächtig ruhig.
    „Hab verschlafen. Bin gleich da.“
    „Hast du Sportzeug mit?“
    „Sportzeug?“
    Marcel seufzte. „Dann schwitzt du eben deine Edel-Hemdchen durch. Ist mir egal.“
    Scheiß auf Sportzeug . Er rannte ohnehin lieber barfuß. Die heruntergekommenen I n dustriebauten zeigten ihm an, dass es zur Monste r fabrik nicht mehr weit war. Die Reifen schmierten

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