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Das Biest in ihm (German Edition)

Das Biest in ihm (German Edition)

Titel: Das Biest in ihm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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E r verreckt uns.“
    „Guter Witz.“ Marcel sah sie an, nickte. „Kümmer e dich um ihn. Ich bleibe bei euch.“
    Sie hielt ihn im Arm. Die ganze Nacht. Wenn ihn Krämpfe schüttelten, half ihr Marcel, wenn er vor Schmerz stöhnte, beruhigte sie sein Zentrum, bis er leiser wurde. In den ruhigen Phasen drückte er ihre Hand, als ob er sich versichern wollte, dass sie noch da wäre.
     

     
    Streifiges Sonnenlicht ließ die Staubkörner in der stickigen Luft tanzen. Wo war er? Vi n cent wollte sich aufsetzen , aber sein ganzer Körper schmerze. Jeder Muskel rebellie r te bei Bewegung.
    „Nicht erschrecken, aber es ist meine Brust, auf die du gerade sabberst und nicht N i nas.“
    Der karierte Stoff, auf dem er lag, war tatsächlich nass. „Marcel?“
    Vincent wischte sich über den Mund, rappelte sich hoch.
    Marcel blieb ausgestreckt liegen. „War ’ s für dich auch so schön wie für mich?“
    Sein breites Grinsen tat gut. Vincent konnte es nur nicht erwidern, weil ihm der Sch ä del dröhnte und jedes Zucken seines Gesic h tes es schlimmer machte.
    „Sag Nathan, er soll mich morgen morden.“ Vorher musste er schlafen.
    „Das werde ich ihm schon ausreden.“ Sicher sollte sein Lächeln aufmunternd sein. „An was erinnerst du dich zuletzt?“
    „An den Blonden am Baum. Ich will ihn fressen.“
    Marcel lachte trocken. „Gabriel rührst du nicht an.“
    „Doch.“ Sobald er sich wieder bewegen konnte , wäre das Knäblein fällig.
    „Nur zur Erinnerung: Es war dein behaarter Schwanz, der in Yvonne zuckte.“
    „Ich hab ihn wieder rausgezogen! Vorher!“ Dafür hatte er den Spiegel ze r trümmert, die Tür aus der Verankerung gerissen und das Haus zusammengebrüllt. Warum Lucas plöt z lich aufgetaucht war, wusste er nicht mehr. Aber er hatte sich Yvonnes angeno m men und Jean und Marcel hatte n sich um ihn gekü m mert. Der letzte Rest Mensch hatte das Biest vertrieben. Es war Ninas verzweifelter Blick gewesen, der Yvonne vor Schli m merem bewahrt hatte .
    „Der kleine Blonde ist unser Bruder Gabriel.“ Mit den Händen in den T a schen wartete er auf die Reakt i on seiner Botschaft.
    „Ihr seid Schweine.“
    Marcel lachte. „Es war gespielt.“
    Nina hatte lustvoll gelacht. Ihre Stimme machte ihm jetzt noch eine Gäns e haut.
    „Mensch, das war dein Initiationsritus! Den du leider verkackt hast.“ Mitleidig tätsche l te er Vincents explodierenden Schädel. „Mach dir nichts draus. Deine Exekution rede ich unseren beiden Alpha-Tieren aus.“
    Er hakte ihn unter, schleppte ihn zu seinem Cabriolet. Er hätte den Skoda nehmen müssen. Paul würde Nathans Henkersdienst übernehmen. Noch galt der W a gentausch.
    „Soll ich dich fahren?“ Marcel streckte die Hand nach dem Schlüssel aus.
    „Ja.“ Ihm war es noch nie so dreckig gegangen.
    Marcel genoss jeden Augenblick hinterm Steuer. Sein Grinsen würde er sich am Abend vom Gesicht ziehen müssen. „Schlaf dich aus, ich kümmer e mich um den Rest, und wenn du wieder gerad e aus gehen kannst, melde dich.“
    „Angst, dass ich fliehen könnte?“
    „Nein, aber ich will dir helfen, Vladimirs Spezial-Ausbildung für Härtefälle zu über st e hen .“ Sein Zwinkern versprach neue Qualen.
    „Was ist mit Nina?“
    Marcel parkte vorm Haus und reichte ihm den Schlüssel. „Der geht’s gut. Sie muss sich nur wieder einkriegen. Die Nummer mit Yvonne, dann deine Prüfung. Sie ist eine Frau. Sie wird über alles nachdenken wollen, dann über alles reden wollen, vorzug s weise mit mir, ihrem Lieblingsbruder und, und, und.“
    Vincent tippte ihre Nummer. Wenn sie nachdachte, was er ihr angetan hatte , wäre es vorbei.
    „Was soll das?“ Marcel versuchte vergeblich, ihm das Handy abzunehmen.
    „Nina?“
    „Ja?“ Sie klang müde , aber nicht wütend. „Wie geht’s dir?“
    „Gut, Marcel hat mich nach Hause gefahren.“
    Sie lachte leise. „Er ist ein gutes Kindermädchen.“
    „Ist er. Nina?“
    „Immer noch ja.“
    „Ich will dich sehen.“
    „Wozu?“
    „Um dich zu lieben.“
    Schweigen.
    „Nina?“
    „Lieben?“
    „Ja. Innen, außen, oben, unten, aus vollem Herzen, im Geist, in der Seele und mit jeder Faser meines im Moment noch tierisch schmerzenden Körpers.“
    Hoffentlich war das erstickte Geräusch ein Lachen und kein Schluchzen. „Du kannst das noch nicht.“ Es war ein Schluchzen.
    „Dann bring es mir bei.“
    „Noch mal von vorn?“
    „Ja. Nur du und ich, und die alten Säcke mit ihren Vorschriften lassen wir links

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