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Das Biest in ihm (German Edition)

Das Biest in ihm (German Edition)

Titel: Das Biest in ihm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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damals.“ Als er ihm das Blatt zurückschob, zi t terte seine Hand.
    Jetzt sah ihn Nina mit diesen angstweiten Augen. Sein Magen krampfte. Paul versuchte sich an einem verhuschten Lächeln , doch sein Blick glitt immer wi e der über die Skizze.
    „Du hast es in all den Jahren nicht geschafft, diesen Anblick zu verdrängen?“
    Aus Pauls Kehle kam ein seltsamer Kiekser. „Verdrängt? Bist du irre?“ Er tippte auf die Zeichnung. „So etwas verdrängt kein Mensch jemals wieder aus seinem Bewusstsein . Ich sehe dich und gleichzeitig sehe ich das . “
    Er war verloren, allein , und würde es immer bleiben.
    Paul strich ihm übers Haar. „Ich übertreibe. Schau nicht so verzweifelt. Mei s tens sehe ich in dir meinen Freund.“ Er hob sein Kinn an und lächelte. „Und meinen Traummann, meinen Mäzen, meinen …“ Irritiert starrte er in Vincents Schritt. „Deine Hose brummt.“
    „Was?“
    „Dein Handy. Kannst du dir nicht mal ein ordentliches i Phone gönnen?“
    Vincent musste es nur aus der Tasche nehmen. Den Anruf annehmen. Ganz ei n fach. Warum konnte er es nicht? Es brummte wieder.
    „Willst du nicht wissen, wer es ist?“
    „Nein.“ Er hatte Nina verloren. Marcel würde es ihm sagen. Er wollte es nicht hören.
    Paul seufzte, legte das Kinn auf seine Hände. „Wir leben nicht mehr in der Steinzeit. Du musst dich a n passen, kommunizieren. Kontakte knüpfen.“
    Einer dieser neu geknüpften Kontakte bereitete gerade sein Todesurteil vor.
    „Nimm diesen verdammten Eier-Grill aus der Hose“, fauchte Paul. „So ein Ding dicht an sich zu tragen, ist nicht gesund.“
    Die Nummer war fremd.
    „Geh ran!“
    Was hatte er Marcel geschworen?
    „Vincent, du machst mich irre!“
    Es piepte. Eine SMS.
    Komm sofort zur Fabrik! Wir müssen reden. Nina.
    Sein Herz setzte aus. Nicht Marcel. Nina hatte sich gemeldet. Sie wollte ihn sehen. Sie würden reden. Hoffnung? Ein wenig.
    „Wo willst du hin, mitten in der Nacht?“ Paul zeigte zum Fenster.
    Verdammt. Er wählte die Nummer. Nur die Mailbox ging ran. „Kannst du mich begle i ten?“
    Paul zeigte ihm einen Vogel. „Knut liegt in meinem Bett. Der Champagner steht kalt und ich bin nur hier bei dir, weil ich ein Gutmensch bin, der sich um einen Freund sorgt.“
    Es wäre ohnehin zu gefährlich gewesen. Seit Yvonne traute er sich selbst nicht mehr über den Weg.
    Wie geht es dir? Will dich sehen! Aber nicht jetzt.
    Sieh raus, Süße! Dunkelheit! Bist du verrückt geworden? Er schickte die SMS ab.
    „Ist was Wichtiges, dass ihr nen mitternächtlichen Kriegsrat haltet?“ Knut kam mit drei Gläsern. „Trinkst du mit?“
    „Nein.“ Das Display blieb dunkel. Antworte!
    „Vincent kommuniziert mithilfe eines Dinosauriers.“
    Knut stellte die Gläser ab. „Mutig. Dafür brauchst du nen Strahlenschutzanzug.“ Er goss die Gläser randvoll und reichte Paul das Erste. „Trägt er das Ding in der Hosent a sche mit sich rum?“
    Paul nickte mit ernster Miene.
    „Willst du noch Nachkommen zeugen?“ Knut hielt ihm das Glas vor die N a se. „Dann würde ich mir was anderes zulegen. Es ist bewiesen …“ Seine Brauen kletterten langsam höher, je tiefer Vincent knurrte. „Okay, du brauchst heute offenbar keine Gesellschaft.“ S acht entwand er den Glasstiel aus Vincents verkramp f ten Fingern. „Paul, wir sollten gehen.“
    „Warum? Ich will wissen, wer dran ist . “
    „Raus, Paul. Der Champagner wird warm.“
    Endlich. Zur Fabrik! Jetzt! Vertrau mir!
    Zu gefährlich. Was war da los? Wenn du reden willst, ruf mich an!
    Nichts.
     

     
    „Nina! Schwör mir, dass ich das überleben werde!“
    „Wirst du.“ Jean knöpfte Gabriel das Hemd bis zum Bauchnabel auf. „Vlad i mir und ich sind dabei. Vi n cent wird dir kein Haar krümmen.“
    Eben hatte Nina per SMS den Köder ausgelegt. „Vincent ist noch nicht so weit!“ Di e sen Satz hatte sie heute schon tausen d mal gesagt.
    Nathan hob gebietend die Hand. „Ich muss mich auf meine Männer verlassen kö n nen.“
    „Der Brocken ist zu groß für ihn. Er wird daran ersticken.“ Marcel griff Nathan in den Arm und zwang ihn zum Stehenbleiben.
    „Hast du schon einen Krieg der Gemeinschaften erlebt?“
    Marcel sah zu Boden. „Nein.“
    „Ich schon. Heinrich auch. Wenn ich sage, wir brauchen jeden Mann, dann ist das so.“
    „Außerdem haben wir alle unsere Initiationsriten absolviert.“ Vladimir kre m pelte die Ärmel hoch. „Er ist nur ein bisschen früher dran als vorgesehen.“ Wie ein Boxer hüpfte er

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