Das Biest in ihm (German Edition)
des Parkhauses verschwand. Auch der schlichte Au f zug hatte plötzlich einen gewissen Reiz. Es war nur schade, dass er voll besetzt war. Vi n cent drückte sie noch fester an sich.
„Es ist eng hier. Ich spare nur Platz.“
„Ich habe nichts gesagt.“ Ihretwegen konnte es noch enger sein. Ihre Nase war wu n dervoll nah an seiner Brust genau da, wo sein Hemd klaffte. Mit der Nasenspitze stre i chelte sie flüchtig über seine Haut. Vincent sah weiter ger a deaus wie alle anderen auch. Nur sein Mund zuckte ganz leicht.
„Was brauchst du?“
„Dich.“
Er lachte leise. „Mich kann man hier nicht kaufen, nur ertragen.“
Die Frau, die in der Abteilung Damenoberbekleidung ausstieg, lächelte ihnen verstän d nisvoll zu.
„Schuhe?“
Nina schüttelte den Kopf.
„Jeans?“
Nina wackelte mit dem Kopf. Von Jeans konnte sie nie genug haben.
„Irgendwas für obendrüber?“
Als der Fahrstuhl wieder hielt, führte er sie raus. Auf den Ausstelltischen stapelten sich grellbunte T-Shirts mit Punkten, Smileys und glänzenden Schrif t zügen.
„Nichts hiervon lässt sich langsam und genussvoll aufknöpfen.“ Er seufzte b e dauernd und ging mit ihr die Regalreihen entlang. „Lass uns etwas mit vielen kleinen Knöpfen kaufen.“
Nina musste lachen. „Du bist mutig.“
„Genusssüchtig und masochistisch trifft es eher, aber wenn wir so tun, als wäre ich ein normaler Mann, würde ich es lieben, dich langsam auszupacken.“
Nina konzentrierte sich auf einen grässlich grünen Rollkragen p ullover, der einem den massiven Anteil an Polyester schon beim Betrachten ins Gesicht schrie. Vincents Blick huschte über die Knopfleiste ihrer Tunika. Noch war keiner a b gesprungen.
„Was würdest du noch lieben, wenn du ein normaler Mann wärst?“
Vincent stellte sich vor sie und glitt an ihren Armen hinunter, bis er bei ihren Händen angekommen war. Er legte sie sich auf die Brust und streichelte sie.
„Ein Frühstück mit Ei, Brötchen und Orangensaft, kannenweise Kaffee und Erdbee r gelee. Alles nach einer Nacht, in der wir uns ohne Zwischenfälle wie No t arzt, Polizei, dem Aufkreuzen deiner Brüder, dem Einsatz von Kabelbindern und dergleichen über die Grenzen der Leidenschaft hinaus geliebt h a ben.“
Seine Schwermut streifte sie, grüßte, verwehte. Das Leben, von dem er träumte, wü r den sie niemals fü h ren können. Doch es war schön, dass er sich der Illusion hingab.
„Komm, nicht traurig sein. Lösungen sind dazu da, gefunden zu werden.“
Mit tapferem Lächeln bugsierte er sie zu einem Stapel dünner Sommerfähnchen, deren Knopfleisten mit winzigen perlmuttschimmernden Kostbarkeiten dek o riert waren. Er hielt ihr eins an.
„Schick. Und schön dünnstoffig.“ Er legte den Kopf schief und runzelte die Stirn. „Das müsste ich dir nicht mal ausziehen. Drum herumküs sen und bei seiteschieben würde re i chen.“
„Dann würden die tausend Knöpfe allerdings ihren Reiz verlieren.“
Sein Lächeln schlich sich davon und hinterließ eine Sehnsucht in seinem Blick, die sie teilte.
„Ich würde es lieben, deinen Körper unter diesem dünnen Stoff zu fü h len.“
Er neigte sich zu ihr, küsste ihre Schläfe, die Wange, strich über ihren Mund. Die G e räusche um sie herum wurden leiser, die Sehnsucht nach seiner Berührung immer mäc h tiger.
„Ich würde dich so lange streicheln, bis dir der Atem stockt und sich jedes deiner Hä r chen aufgestellt hat.“ Der zärtliche Biss in ihr Ohr brachte ihr Herz durc h einander. „Du brauchtest nichts zu tun. Nur daliegen und genießen.“ Während er sie zögernd küsste, stre i chelte er über ihre Hüfte, hoch zur Taille, hoch zu ihrem Herz, sanft darüber hinweg.
„Lass uns eins nehmen“, hauchte er ihrem Ohr zu. Nina verfolgte mit a n gehaltenem Atem den schau d ererregenden Rückweg seiner Hand auf ihrem Kö r per.
Ein deutliches Räuspern erinnerte sie daran, dass sie weder allein noch unb e obachtet waren.
„Kann ich helfen?“ Mit freundlich nichtssagendem Lächeln nahm die Ve r käuferin den Stapel So m merkleider entgegen, den ihr Vincent hinhielt.
„Eins hätte gereicht.“
„Ja, für jeden Tag.“
Sie schlenderten hinter ihr her zur Kasse. „Mach dir nichts vor, Nina. Weder du noch ich werden es scha f fen, die Dinger heil zu lassen, wenn es uns packt.“
Er hatte sich nicht ansatzweise darum bemüht, die Stimme zu senken. Der Schulte r blick der Verkäuferin war eine Mischung aus Neid und Empörung.
Mit einer
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