Das Biest in ihm (German Edition)
noch voller fremder Menschen war und er brauchte für den Fall seines Versagens Freunde um sich. Starke Freunde, die wussten, wie es um ihn stand. Auf der Rol l treppe zog er Nina so nah an sich, dass er Angst hatte , sie zu erst i cken. So qualvoll es war, ihren Körper an seinem zu spüren; es war auch eine u n glaubliche Lust, auf die er nicht verzichten konnte . Nina sah ihm seine Erregung nicht nur an, sie konnte sie so dicht an ihm auch fühlen. Dieses Wissen loc k te seine Leidenschaft noch stärker.
„Was hältst du von einem Horsd’ œ uvre ?“
Nina legte den Kopf in den Nacken, strich über ihre Kehle. Er musste wegs e hen. In den letzten Minuten hatte sie es nicht einmal geschafft, leise zu atmen. Immer wi e der krallte sie sich in sein Bein, immer wieder kämpfte er das Bedürfnis fort, über sie herzufa l len.
„Ich will den Hauptgang.“ Sie klang so heiser wie er.
„Geht nicht.“
„Warum?“ Ihr Blick klagte ihn an. Forderte ihr Recht.
„Weil ich im Moment noch nicht einmal einen Kuss ertragen könnte.“
Sie nahm seine Hand, küsste sie, biss sie zu fest. Er hielt den Atem an, bis es ihn fast in die Knie zwang.
„Das muss am Champagner liegen, ich kann mich kaum noch beherrschen.“
Wieder war ihre Hand da, wo er sie nicht ertrug. „Nina bitte! Den kaltblütigsten Mann würdest du damit in den Irrsinn treiben. Was meinst du, wie es mir geht?“
Als sich die Fahrstuhltür öffnete, schob er sie an den anderen Leuten vorbei nach hi n ten in die Ecke. Er stellte sich vor sie und verbarg sie vor neugierigen Blicken. Nina schmiegte sich an ihn, ver grub ihr G e sicht an seiner Brust.
„Ich träume jede Nacht von dir.“ Sie flüsterte mit einem rauen, kehligen Ton, der ihm den letzten Rest Beherrschung abverlangte. „Die Träume sind zu intensiv. Ich kann sie kaum aushalten.“ Sie schluchzte leise und Vincent biss die Zähne so fest aufeinander, dass sein Kiefer schmerzte.
Kaum schoben sich die Türen auseinander, nahm er sie an die Hand und eilte mit ihr übers Parkdeck.
„Wen rufst du an?“ Nina wischte sich eine Träne aus dem Auge, während er Marcels Nummer eintippte.
Nach dem zweiten Klingeln ging er endlich ran.
„Was ist los? Du atmest so laut? Geht es Nina gut?“
„Ich renne.“
„Warum?“
„Ich will mit Nina üben.“
„Was genau verstehst du unter ü ben?“
„ S o weit ich eben komme.“
„Vergiss es. Denk an Yvonne.“
„Du sollst mir helfen. Du und Vladimir.“
„Du denkst an eine Nummer mit Rettungsseil und Netz?“
„Ich denke an eine Trainingseinheit mit blinden Zeugen, die sich im Zweifel die Ohren zuhalten.“
„Lässt sich machen. Wie weit denkst du, dass du kommst?“
„Wenn ein Wunder geschieht, ziehen wir heute den letzten Punkt auf meiner Training s liste vor.“
Marcels Schnalzen war deutlich zu hören. „Das große X mit drei Punkten. Mutig. Wann kommt ihr an?“
„Zwanzig Minuten.“
„Ist gut. Wir bereiten alles vor.“
Seine Hand zitterte, als er das Handy wegsteckte.
Nina starrte fassungslos auf seine Hosentasche. Diese Beule stammte vom Handy.
„Ich will dich lieben.“ Ihre Wangen glühten, als er mit den Daumen darüber strich. „Als ein Mann.“
„So richtig? Mit allem Drum und Dran?“
„Heißt du Herbert?“
Mit Schwung sprang sie ih n aus dem Stand an. Schlang ihre Beine um ihn. „Halt mich fest oder ich falle . “
„Du hast getrunken.“ Ihre warme Brust berührte sein Kinn. Er nahm es we i ter runter. Ihr Geruch war Erfüllung.
Nina kippte ihn an eine Limousine, ließ sich etwas weiter runterrutschen. „Ich kann ihn fühlen.“ Sie biss ihn sanft ins Ohr. „Er verspricht mir wundervolle Dinge.“
Vincent konnte ihn auch fühlen. An ihr. Sie saß praktisch drauf. Als sie sich fester klammerte, grenzte seine Lust an Schmerz. Doch Nina ignorierte seine zunehme n de Verkrampfung. Jede ihrer Bewegungen löste Katastrophen in ihm aus.
Mit Schwung stieß er sich vom Blech ab, drehte sich mit ihr um und lehnte sie an den Wagen. Der Laut, den sie ausstieß, als sie seine Schwere an sich fühlte, nahm ihm für einen Moment jede Konzentrat i on auf sein Mantra. Sie fasste seine Haare, zog seinen Kopf in den Nacken. Zuerst küsste sie se i nen Kehlkopf, dann leckte sie ihn. Vincent kämpfte gegen einen Paarung s trieb an, der älter als die Menschheit war. Das Knurren kam von ganz allein. Sie s timulierte es, indem sie weiterm ac h te. Er liebte sie. Ihr durfte nichts geschehen. Keine Krallen durften
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