Das Biest in ihm (German Edition)
Glanz in ihre Augen.
„Danke für die Serviette.“
Die Frau schluckte und wischte sich mit dem Handrücken die Spucke aus den Mun d winkeln. Nina tupfte sich die Augen und drehte sich schnell weg.
„Was hast du ihr gesagt?“
Sein Blick verschleierte sich. „Die Wahrheit.“ Seine Lippe zuckte und ein dumpfes le i ses Knurren drang aus seiner Kehle. Erst als er sie angrinste, bemerkte sie, dass er g e scherzt hatte .
„Knurr mich an“, japste die Frau hinter ihnen. „Mein Gott, Dieter! Wenn du mich nicht sofort anknurrst wie ein wildes Tier, vergesse ich mich!“
„Herta bitte! Was soll denn das?“ Er hielt ihr den Mund zu, erreichte damit aber nur, ihre rauen Brunftla u te auf ein heiseres Keuchen zu dimmen.
„Ist ja gut“, flüsterte er. Mit panischem Grinsen sah er sich um, zog sie hoch und schleppte sie hinter sich her.
Vincent lachte. „Wenn Dieter nicht aufpasst, beißt ihm seine Herta das Ohr ab.“
„Mindestens.“
„Sicher fällt sie schon auf der Rolltreppe über ihn her.“
Sie sahen sich einen Atemzug zu lang in die Augen. Ob Vincent ahnte, was in ihr vo r ging? Er füllte ihr Glas. Sie trank es in einem Zug. Champagner war etwas Wundervolles. Die Bläschen pricke l ten nicht nur im Hals. Wie seltsam? Wie wäre es, ihn hemmungslos zu lieben? Ohne Angst, ohne Zögern. Ihm in die Augen zu sehen, wenn ihn der Rausch gefangen nahm. Sich in seinen Haaren fes t zukrallen, während er ihre Gefühle immer schneller vor sich hertrieb? Ihr wurde heiß. Ihr Glas war schon wieder voll. Sie trank es leer. Warum küh l te es sie nicht?
„Du solltest deine Bluse nicht noch weiter aufknöpfen.“ Mit verhaltenem Lächeln nahm er ihre Hand runter, die schon mit dem vorletzten Knopf b e schäftigt war.
„Das ist eine Tunika.“
Vincent runzelte die Stirn. Es sah auf verwegene Art süß aus.
„Außerdem liebst du Knöpfe, schon vergessen?“
Er biss sich auf die Lippe. „Was immer du anhast, mach es wieder zu.“
„Entschuldige , aber mir ist auf einmal so warm.“ Das neblige Gefühl in ihrem Kopf nahm zu. Auch die Schärfe der Bilder, die sich darin abspulten. Sie könnte über den Tisch auf ihn zurobben, sich auf seinen Schoß rutschen la s sen und einen wesentlichen Teil von ihm unter sich fühlen. Au ja!
„Das glaub ich dir, Nina, aber wenn du dich nicht gleich wieder anziehst, wird mir zu heiß und allen and e ren Männern in deinem Umkreis auch.“
Sein flüchtiger Blick zum Tresen bestätigte seine Worte. Die drei Herren in dunklen Anzügen, die ihr Sushi genossen, sahen mit hochgezogenen Brauen zu ihr rüber. Nina nestelte hektisch an den Knöpfen. Der Champagner musste an ihrer plötzlichen Ung e schicklichkeit schuld sein. Oder war es der verträumte Au s druck in Vincents Augen?
„Darf ich?“ Er ließ sich Zeit, die Knöpfe zu sch l ießen. Stück für Stück, von unten nach oben. Wie zufällig strich seine Hand über ihre Haut.
„Du bist sehr geschickt.“ Ob er sie wieder aufknöpfen würde, wenn er oben ang e kommen wäre?
„Das liegt daran, dass ich im Moment sehr konzentriert bin.“
Nur ein Hauch Qual lag in seinem Blick. Und ganz viel Genuss. Dieser Blick raubte ihr den Ve r stand. Er durfte sie so nicht ansehen, denn dann wollte sie seine Qual wegküssen und seinen Genuss teilen. Hier. Vor den Blicken der Fremden. Sein Bein stieß unter dem Tisch an ihr Knie. Sicher war es Zufall. Er hatte schöne Beine, lang und musk u lös. Alles an ihm war schön. Damals auf seinem Bett, als sie ihn verarzten wollte, hatte sie das Handtuch weggezogen.
„Funktionieren Vladimirs Tricks?“ Die Hitze seines Beines konnte sie durch den Jean s stoff fühlen. Je höher sie ihre Hand wandern ließ, desto wä r mer wurde es.
Vincent schloss die Augen. „Es geht.“
Er legte seine Hand auf ihre und begleitete sie auf ihrem Weg. Seine Lider zuckten. Plötzlich kniff er die Augen zusammen. „Tut mir leid. Soll ich aufhören?“
Als sie stillhielt, streichelte er über ihre Finger. „Mach weiter.“
Je höher sie mit der einen Hand kam, desto fester hielt er die, die auf dem Tisch lag. Als ihre Fingergele n ke knackten, öffnete er die Augen.
„Lass uns gehen, es wird Zeit.“
„Wohin?“
„Ich brauche Hilfe.“ Als er aufstand, schwankte er stärker als sie.
Eine Lösung. Nicht irgendwann , sondern jetzt. Seine Lust pulsierte nicht nur in dem Biest, das er kaum noch zügeln konnte .
Er brauchte Kontrolle, einen behüteten Platz mit Nina, der weder einsam
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