Das Bild
zog die Maske aus der Tasche, schob die Hand hinein und
bewegte sie wie für das Arschloch von Buchhalter in dem Camry.
»Pam-Pam-bo-Bam, banana-fanna-fo-Fam, fee-fi-mo-Mam«, ließ
er die Maske singen. Er ließ sie hin und her wippen, wie Shari
Lewis mit verfluchtem Lamb Chop, aber dies war ein Stier, kein
Lamm, ein beschissener, dämlicher Schwuchtelstier mit Blumen an
den Hörnern. Es gab keinen Grund auf der Welt, warum ihm das
Scheißding gefallen sollte, aber irgendwie gefiel es ihm doch.
»Ich mag dich auch irgendwie«, sagte Ferdinand Schwuchtelstier und sah Norman mit seinen leeren Augenhöhlen an. Dann
drehte er sich zu Pam um und sagte, während Norman seine
Lippen bewegte: »Stört dich das?«
»N-N-Nein«, sagte sie, aber der Ausdruck, den er wollte,
war immer noch nicht in ihren Augen, noch nicht, wenn sie
sich auch auf dem besten Weg befanden; sie hatte Angst vor
ihm – vor ihnen -, soviel standfest.
Norman ging in die Hocke und ließ die Hände zwischen den
Beinen baumeln. Ferdinands Gummihörner zeigten jetzt auf
den Boden. Er sah sie ernst an. »Ich wette, du möchtest gern,
daß ich aus diesem Raum und aus deinem Leben verschwinde,
oder nicht, Pammy?«
Sie nickte so heftig, daß ihr Haar auf den Schultern wippte.
»Ja, das dachte ich mir, und es soll mir recht sein. Du mußt
mir nur eines sagen, und schon bin ich wieder weg. Und es ist
nicht mal schwer.« Er beugte sich zu ihr, Ferdinands Hörner
schleiften am Boden. »Ich will nur wissen, wo Rose ist. Rose
Daniels. Wo wohnt sie?«
»O mein Gott.« Das letzte bißchen Farbe in Pammys Gesicht
- zwei rote Flecken auf den Wangenknochen - verschwand, und
ihre Augen wurden so groß, daß es schien, als würden sie
aus den Höhlen purzeln. »O mein Gott, Sie sind es. Sie sind
Norman.«
Das verblüffte und ärgerte ihn - er sollte ihren Namen
kennen so lief das, aber sie seinen nicht -, und alles weitere
war darauf zurückzuführen. Sie war von den Decken
aufgesprungen, während er noch daran schluckte, daß sie seinen
Namen kannte, und um ein Haar wäre sie ihm entkommen. Er
setzte ihr nach und streckte die rechte Hand aus, über die er
noch die Stiermaske gestreift hatte. Wie aus weiter Ferne konnte
er sich sagen hören, daß er sie auf keinen Fall fortlassen würde,
daß er mit ihr reden wollte, und zwar ganz aus der Nähe.
Er packte sie am Hals. Sie stieß einen erstickten Laut aus, der
ein Schrei sein wollte, und schnellte mit überraschender Kraft
nach vorne. Wäre die Maske nicht gewesen, hätte er sie trotzdem
festhalten können. Die Maske rutschte aus seiner
verschwitzten Hand. Pam riß sich los, fiel mit ausgestreckten,
rudernden Armen auf die Tür zu, und zuerst begriff Norman gar
nicht, was als nächstes passierte.
Ein Geräusch ertönte, ein fleischiges Geräusch, das eine gewisse
Ähnlichkeit mit dem Knallen eines Sektkorkens hatte, und dann
ruderte Pam wie wild mit den Armen, hämmerte mit den Händen
gegen die Tür und hielt den Kopf in einem seltsamen Winkel
zurückgelegt, wie jemand, der während einer patriotischen Zeremonie konzentriert auf die Flagge starrte.
»Ha?« sagte Norman, worauf Ferd, der schief auf seiner Hand
saß, vor seinen Augen auftauchte. Ferdinand sah aus, als wäre er
betrunken.
»Hoppla«, sagte der Stier.
Norman riß die Maske von seiner Hand, stopfte sie wieder in die
Gesäßtasche und bemerkte ein tröpfelndes Geräusch, als regnete es.
Er sah auf den Boden und stellte fest, daß Pams linker Turnschuh
nicht mehr weiß war. Jetzt war er rot. Blut bildete eine Lache um
ihn herum; es fiel in großen Tropfen zu Boden. Ihre Hände flatterten immer noch. Normanfand, daß sie wie kleine Vögel aussahen.
Es hatte fast den Eindruck, als wäre sie an der Tür festgenagelt,
und als Norman näher kam, stellte er fest, daß sie das in gewisser
Weise auch war. An der Rückseite der verdammten Tür war ein
Kleiderhaken festgeschraubt. Sie hatte sich aus Normans Griff losgerissen, war nach vorne gekippt und hatte sich aufgespießt. Der
Kleiderhaken steckte in ihrem linken Auge.
»O Pam, Scheiße, du dummes Ding«, sagte Norman. Er war
wütend und enttäuscht zugleich. Er sah das alberne Grinsen des
Stiers vor sich und hörte ihn immer wieder Hoppla sagen, wie
einen klugscheißerischen Trickfilmhelden in einem Zeichentrickfilm von Warner Brothers.
Er zerrte Pam von dem Haken. Ein unbeschreibliches, knorpeliges Geräusch erklang, als sie sich davon löste. Ihr unversehrtes
Auge - blauer denn je, schien
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