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Das blaue Haus (German Edition)

Das blaue Haus (German Edition)

Titel: Das blaue Haus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Schreiner
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Terrassentür stehen und schaute in den grauen Frühling hinein. Er trug verwelkte Blüten. „Ich werde daran zerbrechen“, beschloss er.
„Wie? Einfach tot umfallen – oder anderen wieder Leid zufügen? Oder trauern oder nach neuen Perspektiven suchen?“
„Ich will dann keine neuen Perspektiven mehr!“ Dane spürte, wie seine Aggression anstieg.
Genau das hatte Ragee befürchtet. Dane hatte noch gar nichts unter Kontrolle! Wie sollte er als alter Mann nun diesem Menschen wieder neue Perspektiven bieten? Dann dachte er an Julie. Wie ein rettendes Tau erschien sie in seinen Gedanken.
„Ich bin da, Dane. Du bist nicht allein. Du bist nie allein. Julie ist auch noch da.“
Dane starrte entsetzt die Treppe hinauf. „Julie?! Wie kommst du jetzt auf Julie? Was hat sie mit meinen Perspektiven zu tun?“ Dane rannte zum Sideboard und riss die Zeitung heraus. „Was, verdammt noch mal, steht da drin?“ Er hielt die Zeitung demonstrativ entgegen in die Höhe. Der alte Mann kam langsam wieder die Treppe herunter. Jetzt, dachte er, wenn nicht jetzt, dann nie.
Als er Dane Auge in Auge gegenüberstand, sagte er: „In der Zeitung steht, dass Sarah vor zwei Tagen gestorben ist. Ihr Herz wollte nicht mehr.“
Dane glaubte, sich verhört zu haben und lächelte den Mann verächtlich an. Er vermutete, dass dies wieder eins von Ragees Rollenspielen war und schmiss die Zeitung erbost zu Boden. Er wünschte sich das Ende dieser Szene, mehr noch, er wünschte sich den Tod des Mannes, aus dessen Mund diese quälenden Worte kamen. Eine Farce, dachte er, er veranstaltet nichts weiter als eine Farce für mich, um zu sehen, wie weit er gehen kann.
Sarah konnte nicht tot sein, es war unmöglich. Das hätte er gespürt. Er hatte die letzten Wochen wohl gespürt, dass es ihr etwas schlechter ging, so, wie er ihr Wohlbefinden immer schon gespürt hatte, seit er bei Ragee wohnte. Aber tot? Nein, Sarah war nicht tot. Dafür lebte sie noch viel zu sehr in ihm.
Er hörte das endlose Gebabbel des Alten, Worte, die so dümmlich, so unwahr waren. Hypothesen sollten nicht eine so vernichtende Macht ausüben.
Er ließ sich in einen Sessel fallen und schloss die Augen. Vielleicht würde der Alte jetzt Ruhe geben.
Er hatte Recht, Ragee ging in die Küche und kochte Kaffee. „Zuhause, Dane“, sagte der Alte leise, als er den heißen Kaffee auf den Tisch stellte. „Du bist Zuhause.“ Er setzte sich Dane gegenüber und sah ihn lang und ernst an.
„Tot?“, wimmerte Dane plötzlich.
„Tot, Dane. Es war ihr in diesem Leben nicht mehr möglich gewesen, dich wiederzusehen. Gott hat ihr den Weg befohlen. Nimm sie auf, hier bei dir, Zuhause bei dir, wo du jetzt bist. Es wäre vielleicht ein zum Scheitern verurteilter Versuch geworden, der furchtbar für euch beide geendet hätte. Wir konnten ihr bis heute unmöglich mitteilen, dass du hier lebst. Es war zu deinem Schutze. Was hätte die übereilte Wahrheit schon genutzt, wenn sie hinter ewig verschlossenen Gittern geendet hätte. Ihr hättet euch beide nicht mehr gehabt. Nimm' es einfach so auf und lass es in dein Herz. Sei dankbar, dass es nicht ein anderer Mann war, der deinen Platz eingenommen hat, und der vielleicht einer üblen Mordtat von dir zum Opfer gefallen wäre. Gott hat es gut gemacht. Er hat euch zusammengelassen.“
„Tot?“, wimmerte Dane erneut. Ein Wort, dem er keinen Glauben schenken wollte. Er wollte den alten Mann auf den Irrtum seiner Worte aufmerksam machen, doch wie? Wie sollte er ihm sagen, dass er nach wie vor Sarahs Leben in sich spürte. Stattdessen überkam ihn nur diese große Traurigkeit.
Ragee fühlte sich mit seinen Worten nicht erleichtert.
Dane wollte ihn umstimmen, doch er schaffte es nicht, überhaupt nichts mehr.
    April 1997. Grand Junction. Sinclairroad. Bei Julie.
    Julie gab sich gerade einem großen Stück Schokoladentorte hin, die sie für den großen Tag gebacken hatte, als das Telefon klingelte. Sie rätselte amüsiert herum, wer das wohl sein konnte – Ragee, Dane oder Sarah. Sie entschloss sich für Ragee und legte einen überraschten Ton in ihre Stimme, als sie sich meldete. Es war Sarah, und ihr Ton wurde mitfühlend und besorgt. Sarah berichtete ihr aufgeregt von dem makaberen Scherz in der Presse.
„Nein!“, bemerkte Julie entrüstet. „ Was steht da in der Denver Post? Deine eigene Todesanzeige?“ Julie war mit ihrer Tonlage sehr zufrieden. Sie beruhigte Sarah beipflichtend und versprach ihr, sie so bald wie möglich zu besuchen.
Als sie den

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