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Das blaue Haus (German Edition)

Das blaue Haus (German Edition)

Titel: Das blaue Haus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Schreiner
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mag.“
Dane sah wieder auf den Kaffeekranz. Was sollte er darauf sagen? „Du hast Großes vor“, war das Einzige, das ihm einfiel. Ja, dachte Ragee, Großes.
„Ja, ich wollte dir damit sagen, dass nicht nur Sarah in deinem Leben ist, die dich durchschaut hat und dich so mag, wie du bist. Ich möchte, dass du erkennst, dass auch andere dich ins Herz schließen können. Du solltest es ihnen nicht verwehren und sie zu dir lassen.“
Dane begann, unruhig auf dem Stuhl herumzurutschen.
„Du willst von Sarah reden?“
„Nein! Ja! Ach, Dane! Hast du denn nicht zugehört?“
„Du meinst, wir sollten überlegen, wie der erste Kontakt zu ihr aufzubauen ist? Dann geht es wohl los.“
Ragee ließ den Kopf hängen. „Hast du denn nicht zugehört?“, flüsterte er in das stickige Zimmer hinein. „Lass nicht nur Sarah in dich. Gib' mir auch eine Chance. Gib' anderen eine Chance. Wie wichtig ist dir Sarah überhaupt?“
„Wie meinst du das? Wegen ihr sitze ich hier.“
„Du kannst doch nicht nur wegen ihr hier sitzen! Was ist mit dir? Wie wichtig bist du dir, sind dir die anderen Menschen?“
„Andere Menschen? Wie meinst du das?“
„Ich meine, wenn alles nicht so klappt, wie wir es uns vorstellen, wie du es dir vorstellst ...“
„Wir werden es gut vorbereiten. Behutsam. Ich werde nichts verderben, immer daran denken, wie dünn meine Schiene ist. Du wirst doch noch zwei Monate mit mir arbeiten, oder?“
„Dane.“ Ragee räusperte. „Es kann so vieles dazwischenkommen, das dich aus der Bahn werfen kann.“
„Was? Was habe ich falsch gemacht?“
„Du hast nichts falsch gemacht. Du solltest dich nur nicht so sehr auf einen Menschen fixieren. Das ist gefährlich. Was ist, wenn diesem Menschen etwas passiert? Nehmen wir an, das Baby stirbt.“
Dane sah zum Sideboard, in das Ragee die Zeitung gelegt hatte. „Das also steht drin.“
„Nein, Dane, nicht die Zeitung. Ich rede von Hypothesen. Wie würdest du eine solche Nachricht verarbeiten? Versuch es dir vorzustellen.“
Dane schwieg. Er schloss die Augen und begab sich intensiv in den Gedanken an den Tod seines Kindes.
„Nein“, sagte er plötzlich und öffnete wieder seine Augen. „Ich werde mich nicht damit auseinandersetzen. Ich lebe für Sarah, nicht für das Kind. Das Kind kann nicht unsere Liebe zerstören. Es hätte sie bereichert, aber es wird sie nicht zerstören können.“
„Kehr in dich und trauere“, befahl ihm der alte Mann streng, „Auch wenn es nur eine Hypothese ist. Übe es.“
Der alte Mann erhob sich plötzlich und ließ Dane allein zurück, der sich vollkommen irritiert fühlte. Trauern? Um wen? Wofür?
„Trauern tut weh“, rief Dane dem alten Mann hinterher, der mühsam die Treppe hinaufging.
„Ja, Dane. Dir tut es weh. Aber es muss keinem anderen wehtun, wenn du die Trauer bei dir lässt. Alle dürfen mit dir trauern, aber dadurch kein Leid von dir erfahren. Ein Leid anderen Menschen zuzufügen ist schlimm, es schmerzt.“
„Ja“, erkannte Dane zustimmend, „das ist wahr, aber was bleibt nach einer Trauer?“
„Neue Perspektiven. Das Ende der Trauer bringt dich dazu, neue Wege zu finden und ohne den fehlenden Menschen zurechtzukommen. Es braucht oft Wochen oder Monate, bis die Trauer nachlässt, aber man findet neue Aufgaben und oft auch ein neues Glück.“
„Ich habe ja noch Sarah. Ich wäre nie allein.“
Der alte Mann blieb oben an der Treppe stehen. „Du bist nie allein. Du wirst immer jemanden haben, der bei dir ist, wenn du ihn nur an dich heranlässt. Du kannst nicht nur für Sarah leben. Das wird eine Sackgasse werden, denn sie ist nicht allgegenwärtig. Du redest immer nur von unserer Liebe. Du kennst nur deine Liebe zu ihr. Was ist, wenn Sarah dich nicht mehr will, vor dir Angst hat oder inzwischen einen anderen Mann liebt? Mehr als dich. Was ist, wenn du sie nicht mehr haben kannst?“
Dane blickte wieder auf das Sideboard.
„Nein, Junge, das steht nicht in der Zeitung. Wir müssen einmal darüber reden. Du kannst dich nicht nur auf Sarah einstellen.“
„Dann muss ich geschickt sein und um ihre Liebe kämpfen.“
„Funktioniert nicht.“
„Was?“
„Dein Werben. Du bemühst dich Wochen, Monate. Sie will dich nicht mehr. Was dann? Schlimmer noch, sie wird sich furchtbar vor dir erschrecken und die Polizei informieren.“
Dane kam hoch. Er begann, im Zimmer herumzulaufen. „Sie wird mich nicht zurückweisen“, sagte er bestimmt.
„Sie tut es. Was wirst du tun?“
„Scheiße!“ Dane blieb vor der

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