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Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Kien
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"Was?" fragte Tisgar unruhig. "Was ist passiert?" "Das wird Pinaa dir sagen." antwortete Telgar.
    "Tisgar! Taro!" Pinaa stand am Ende des Pfades, der zu Tamboos Lager führte und winkte den Männern. Sie konnte es kaum glauben. Ihr Mann war wieder da. Er war am Leben und gesund. Und er hatte Taro zurückgebracht. Sie hatte das Gefühl, vor Glück überzulaufen. Schnellen Schrittes ging sie auf die Gruppe zu, Tisgar seinerseits lief auf sie zu. Und dann hob Taro den Kopf. Er schien kurz zu überlegen, dann stürmte er los. Pinaa wusste nicht, wen sie zuerst in die Arme schließen sollte, Taro oder Tisgar. Der Wolf war schneller bei ihr und so drückte sie ihr Gesicht in sein Fell. "Taro! Oh Taro, du lebst." Sie weinte und der Wolf leckte ihr die Tränen aus dem Gesicht. "Und deinen Mann begrüßt du nicht?" ließ sich Tisgar verlauten und sie sprang hoch und fiel ihm in die Arme. "Ich habe dich so vermisst." schluchzte sie in seine Brust. "Du hast mir auch gefehlt." Er drückte sie fest an sich. "Jetzt bin ich zurück. Und ich bleibe bei dir. Bei dir und unserem Kind." Pinaa schreckte zurück. Tisgar sah sie verwundert an.
    Telgar, Haroo mit Rassa im Schlepptau und die anderen Jäger hatten zu ihnen aufgeschlossen. "Wir sollten jetzt erfahren, was unsere Jäger dort draußen erlebt haben." unterbrach Telgar seinen Sohn und die verunsicherte Pinaa. "Danach könnt ihr in Ruhe reden." Tisgar nickte. "Darf ich dabei sein?" bat Pinaa. "Ich werde nichts sagen, nur zuhören. Ich möchte nur bei dir sein." Tisgar sah seinen Vater fragend an und dieser nickte schließlich widerwillig. "Wenn niemand etwas dagegen hat." Die kleine Gruppe setzte sich in Bewegung Richtung Tamboos Siedlung. Taro lief abwechselnd neben Pinaa, Tisgar und Rassa her, und Pinaa konnte nur schwer ihre Neugier zügeln. Hatte diese Frau ihren Wolf entführt? Warum hatte sie es getan und wieso war Taro ihr offenbar freundlich gesonnen? Sie wollte tausend Fragen stellen, schwieg aber tapfer. Auf keinen Fall wollte sie riskieren, dass Telgar sie zurückschickte. Damit Tisgar nicht erneut nach dem Kind fragte, musste Pinaa das Gespräch lenken. Von ihrem gescheiterten Versuch mit den Kaninchen wollte sie allerdings nicht erzählen. Inzwischen hatten die Kinder der Sippe ihren Aufbau übernommen. Sie hatten einen Teil der Begrenzung abgerissen und daraus winzige Hütten gebaut. Es sah aus wie eine kleine Ausgabe ihrer Siedlung und sie spielten gern damit. Stattdessen erzählte Pinaa Tisgar, dass Lantan und Mattoo zusammen aufgebrochen waren, um mit den Steinen zu handeln. Tisgar war eigentlich gegen eine weitere Zusammenarbeit, vor allem bezogen auf die durchsichtigen Steine gewesen, aber seine Erfahrung mit Haroo hatte ihn umgestimmt. Zudem wusste er, dass Lantan viel von Mattoo hielt und dass sie gut zurechtkommen würden.
    Als die kleine Gruppe in Tamboos Siedlung ankam, war ihr die Nachricht von der Rückkehr der beiden Söhne schon vorausgeeilt. Sie wurden jubelnd empfangen und Haroo stürmisch von Mutter und Vater begrüßt. Sogar Tiboo beglückwünschte ihn und schüttelte überraschenderweise auch Tisgar kurz die Hand. Rassa wurde hier genauso argwöhnisch beäugt, aber zumindest nicht angegangen. Sie brachten sie in eine der Hütten, wo sie - so lange die Besprechung dauerte - von einem Jäger bewacht werden sollte.
    Schnell trugen die Frauen einige Leckerbissen auf und alle setzten sich am Seeufer zusammen. Tamboo bat natürlich seinen ältesten Sohn Tiboo, aber auch den jüngsten - Niloo - sowie Satoo dazu. Haroo und Tisgar berichteten, wie sie das Lager der Schatten und schließlich diese selbst gefunden hatten und wie die Feinde zunächst ohne ihr Zutun für das Sinken ihrer Anzahl gesorgt hatten.
    Obwohl beide keine großen Geschichtenerzähler waren, sich eher kurzfassten und die Geschehnisse nüchtern wiedergaben, lauschten die Jäger gebannt. Niemand unterbrach sie. Pinaa war ein bisschen geschockt, als Tisgar stolz und mitleidlos schilderte, wie sie die Schatten im Dunkel der Nacht alle getötet hatten. Es waren doch auch Frauen dabei gewesen. Vielleicht sogar Kinder. Aber letztendlich hatte es sich um Feinde gehandelt. Sie sagte also nichts und wartete auf den Teil mit Taro. Haroo beschrieb, wie sie die Spuren des roten Wolfes verfolgt und Rassa, die Schattenfrau, gefangen hatten. Tisgar ergänzte, dass er sie getötet hätte, Taro hatte sie jedoch verteidigt, obwohl er Tisgar wiedererkannt hatte. "Warum hat sie Taro entführt?" wollte Pinaa

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