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Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Kien
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Wald überlebt und sie in ihre Hütte aufgenommen hatte. Und eben hatte sie diese Hütte gesehen. Keine andere Hütte hatte so ausgesehen. Es gab keinen Zweifel, dass die Ahnen ihr dieses Bild geschickt hatten. Ein sicherer Ort. Weit weg von der Siedlung am See.
    „Pinaa.“ Sie schreckte zusammen. Tisgar stand vor ihr. „Worüber denkst du nach?“ lächelte er. „Über uns.“ sagte sie leise. Er nahm sie in die Arme. „Gut, das habe ich auch.“ flüsterte er ihr ins Ohr. „Du liebst mich doch noch, oder? Es ist doch alles gut zwischen uns?“ Pinaa dachte kurz an Niloo. Ob Tiboo Tisgar vielleicht doch etwas erzählt hatte? Aber er hätte bestimmt schlimmere Dinge erfunden, nicht nur, dass sie sich unterhalten hatten, und dann wäre Tisgar sicher nicht so ruhig. Hätte er sie erst gefragt? Oder Tiboo geglaubt? Sie schob das beiseite. „Ich liebe dich.“ sagte sie und fühlte, dass es wahr war. „Und wie geht es dir? Ich meine, ist alles wieder in Ordnung?“ wollte er nun wissen. „Was meinst du?“ fragte sie abwesend. „Ich meine, also … naja, ob …“ Er strich mit seiner Hand über ihren Bauch. „… alles gut ist.“
    Jetzt verstand sie. Er wollte so schnell wie möglich ein neues Kind. Sie konnte nicht antworten. Gleich nachdem sie das Kind verloren hatte, hatte sie gewusst, dass sie keine Kinder mehr bekommen würde. Sie hatte es irgendwie gespürt. Ilaa glaubte nicht, dass man so etwas wissen konnte. Und sie hatte mit niemandem sonst darüber gesprochen. Mit wem auch? Vermutlich konnte sich keiner vorstellen, dass sie so etwas fühlte . Und vielleicht war es ja auch gar nicht wahr. Vielleicht redete sie sich das alles nur ein, weil sie einfach kein Kind wollte. Und nun das Zeichen der Ahnen. Pinaa hatte lange nicht mehr an die Hütte gedacht, ihr schien das Zeichen eindeutig.
    Tisgars Stimme riss sie aus ihren Überlegungen. „Ich möchte dich nicht drängen, wirklich nicht, aber ich wünsche mir eine Familie.“ sagte er. „Als ich da draußen war, allein mit Haroo … da habe ich oft an dich gedacht. Und an unser Kind. Und wie schön es wäre.“ Er drückte sie fester an sich. „Tisgar.“ sagte sie leise in seinen Arm. „Ich glaube, ich kann keine Kinder mehr bekommen.“ „Was?“ Er betrachtete sie kopfschüttelnd und strich mit einer Hand über ihre Wange. „Wie kommst du denn darauf?“ „Ich fühle es irgendwie.“ Sie hatte einen Kloß im Hals und war überrascht, dass sie nicht weinen musste. "Es ist … ich weiß nicht, aber du musst mir glauben. Ich will ein Kind. Ich meine, ich wollte erst nicht, ich war nicht sicher, aber dann … doch ich werde keins bekommen. Ich liebe dich, aber du brauchst eine Frau, die dir Kinder schenken kann.“ Er lachte. Nicht laut oder gemein. Aber es traf sie doch mitten ins Herz. Er glaubte ihr nicht. Er wollte das nicht hören. „Bitte hör auf damit." sagte er. "Das ist doch Unsinn.“ Nun kamen ihr doch die Tränen. "Pinaa." sagte er, jetzt mit ernster Miene und Stimme. "Woher willst du das wissen? Niemand weiß das. Warum sollten uns die Götter eine Familie versagen?" Pinaa hob die Schultern. Er hatte recht. Sie konnte es wirklich nicht wissen. Aber sie wusste es eben doch.
    Pinaa grübelte fast die ganze Nacht und fand keinen Schlaf. Sie lag in Tisgars Armen und dachte über ihr Gespräch nach. Über die Gewissheit, die sie plötzlich heimgesucht hatte, nachdem sie ihr Kind verloren hatte. Die Gewissheit, niemals Kinder zu haben. Und dann das Bild der Hütte im dichten Wald, das ihr die Geister der Ahnen gesandt hatten. Über ihr Leben, wie es vor Tisgar war, wie es jetzt war und wie es ohne Tisgar sein würde. Und wie sie es auch drehte und wendete, es lief immer auf das eine hinaus.
    Bei Sonnenaufgang hatte Pinaa sich entschieden. Sie suchte Rassa und fand sie und Ishara etwas abseits der Hütten beim Abnehmen der getrockneten Tierfelle.
    "Wann geht ihr?" fragte sie aufgeregt. Ishara und Rassa sahen sich an, dann schauten sich beide vorsichtig in alle Richtungen um. "Warum willst du das jetzt wissen?" fragte Rassa misstrauisch, aber Ishara stieß sie an und sagte: "Sehen ein letztes Mal." "Was? Ihr geht in dieser Nacht?" flüsterte Pinaa bestürzt. "Schon?" "Nein." Rassa sah sich erneut um, aber niemand schien sich für die Frauen zu interessieren. "Wir wollen am nächsten Tag gehen. Das Fest zu Mattoos Verbindung wird vorbereitet. Seine Mutter will ein großes Fest. Tiboo und die Männer werden früh auf die Jagd gehen. Die Frauen

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