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Das Blut der Rhu'u (German Edition)

Das Blut der Rhu'u (German Edition)

Titel: Das Blut der Rhu'u (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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er verschwunden.
    Patricks Beine gaben nach. Er sackte zu Boden. »Eine Katastrophe«, murmelte er bis ins Mark erschüttert. »Was für eine Katastrophe!«
    Er blickte in die Runde und las in jedem Gesicht, das ihm entgegensah, seine eigenen Gedanken: Die Gemeinschaft des Lichts hatte versagt.
     
    *
     
    Kara staunte nicht schlecht, als sie das Haus in Inverness betrat und fühlte, dass sich schon jemand darin aufhielt. Im Wohnzimmer saßen zwei Männer. Sie musste zweimal hinsehen, ehe sie begriff, dass es sich um Camiyu und Camulal handelte. Beide hatten ihre dunkle Haarfarbe wieder zu dem Rot der Rhu’u zurückverwandelt, und Camiyu hatte seine Augenfarbe von Blau wieder in Rhu’u-Grün geändert. Beide lächelten ihr zu.
    »Hallo, Onkel Calibor«, grüßte Camiyu, stand auf und umarmte Cal. Er nickte Kara und Jarod zu. »Ich bin zu spät auf den Hof zurückgekehrt. Man hatte mich schon vermisst, und ich tauchte direkt vor den Nasen einiger Leute auf, die in meinem Zimmer standen und rätselten, wohin ich wohl verschwunden bin.« Er zuckte mit den Schultern. »Pech, aber kein Fehlschlag. Es hat sich im Gegenteil gelohnt.« Er blickte Kay an und deutete auf fünf dicke Folianten, die auf dem Wohnzimmertisch lagen. »Meine Methode, die du damals als idiotisch bezeichnet hast, hat sich als richtig erwiesen und wurde von Erfolg gekrönt. Vergessen wir also unseren Streit?«
    Kay breitete sie Arme aus und schloss Camiyu darin ein. »Es ist schön, dass du wieder da bist, mein Junge.«
    Cal blickte Camulal an. »Darf ich fragen, was du hier willst?«
    Camulal hob beide Hände. »Ich bitte um Asyl, Onkel Cal.« Er zwinkerte Kara zu. »Meine Mutter hat rausgefunden, dass ich Carana zur Flucht verholfen habe. Wenn ein Rhu’u den anderen töten könnte, hätte sie mich umgebracht. Carana hatte mich eingeladen, mich euch anzuschließen. Das hätte ich in ein paar Tagen sowieso getan, auch ohne Rauswurf. Darf ich bleiben?«
    »Nein, Onkel Cal, er soll nicht Catunuas Spion bei uns sein«, versicherte Camiyu. »Ich habe ihn mit dem Wahrheitszauber überprüft. Er ist in Ordnung.«
    Das genügte Cal. »Dann sei uns willkommen, Camulal. Wir haben hier im Haus zum Glück genug Gästezimmer.« Er nickte Jarod zu, der sich im Hintergrund hielt. »Das ist Defensor Jarod Kane. Ich habe ihn zu uns eingeladen, damit er sich mit eigenen Augen davon überzeugen kann, dass wir nicht in sein Beuteschema passen. Nehmen Sie Platz, Mr Kane.«
    Er deutete auf einen Sessel und setzte sich in einen anderen. Auch die anderen setzten sich. Kyle nahm neben Kara Platz, legte den Arm um sie und gab ihr Halt.
    Cal blickte Kara ernst an. »Kann ich mich darauf verlassen, dass du nicht noch mal wegläufst?«
    Sie fühlte, dass sie rot wurde, und nickte zerknirscht. »Ehrenwort, Dad. Es tut mir leid, dass ich euch solche Umstände und Sorgen gemacht habe.«
    »Carana hat aus völlig uneigennützigen Motiven gehandelt«, verteidigte Camiyu sie, »weil sie noch nicht alle Zusammenhänge kannte.«
    Kara nickte. »Jetzt kenne ich sie und werde euch vorbehaltlos in allem unterstützen.«
    »Das freut mich zu hören.« Cal blickte sie liebevoll an und lächelte erleichtert. »Und alles andere vergessen wir einfach.« Er nickte ihr aufmunternd zu und wandte sich an Camiyu. »Wie konntest du Carana so schnell finden? Wir haben Tage gebraucht, um sie ausfindig zu machen.«
    Camiyu grinste flüchtig. »Indem ich nicht nach ihr oder den Bashirs gesucht habe, nachdem ich herausgefunden hatte, dass sie bei ihnen sein muss, sondern nach einem Gegenstand, den Casdiru besitzt und von dem ich mir sicher war, dass er ihn ständig bei sich hat.« Sein Gesicht verfinsterte sich für einen Moment. »Besagter Gegenstand trägt mein Blut in sich. Über die Verbindung zu meinem eigenen Blut habe ich die Bashirs gefunden und damit auch Carana. – Und ich werde keine einzige Frage zu besagtem Gegenstand beantworten«, würgte er nachdrücklich die ab, die ihm zu stellen Kay bereits den Mund geöffnet hatte.
    Cal wechselte taktvoll das Thema. »Was sind das für Bücher?« Er deutete auf die Folianten.
    Camiyu grinste. »Ein Souvenir, das ich von der Gemeinschaft habe mitgehen lassen, bevor ich vorhin auf Nimmerwiedersehen verschwunden bin.« Er klopfte auf das oberste Buch. »Dies ist die vollständige Chronik der Gemeinschaft. Und darin steht irgendwo der Hinweis, wo sich der letzte fehlende Kristallteil befindet. Die Gemeinschaft hat im Laufe der Zeit drei an sich

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