Das Blut der Rhu'u
gedacht hatte. Als er und Mirjana wieder einmal in ein wundervolles Liebesspiel vertieft waren, vergaß Cal, einen Schutzschild um die Höhle zu legen. Prompt tauchten einige Mitglieder der Gemeinschaft des Lichts auf. Die Dämonendolche in ihren Händen verrieten Cal augenblicklich als einen Rhu’u, was sie zum legitimen Anlass nahmen, nicht nur ihn töten zu wollen, sondern auch Mirjana. Cal konnte sich und Mirjana nur retten, indem er mit ihr teleportierte.
Mirjana, eben noch nackt und schutzlos vor den fanatischen Killern, die sie als Teufelshure beschimpften, fand sich geborgen in Cals Armen und in seinem Schlafzimmer in Lochinver wieder. Erschrocken, der Panik nahe und völlig orientierungslos.
Er hielt sie schützend fest und drückte sie an sich. »Ruhig, meine Liebste! Wir sind in Sicherheit. Sie können uns nichts tun.«
Sie sah sich um und starrte ihn an. »Wie sind wir hierher gekommen? Habe ich geträumt?«
»Nein, hast du nicht. Leider war der Sprung durch die Dimensionen die einzige Möglichkeit, uns zu retten.«
Sie sah ihn an, als habe er den Verstand verloren. Er bewies ihr die Wahrheit, indem er vor ihren Augen hinter sie teleportierte und ihr damit offenbarte, was er war.
»Dann ist es also wahr?«, fragte sie. »Du bist wirklich ...«
»Ein Inkubus«, vollendete er den Satz. »Ja, es gibt uns tatsächlich. Ich hatte Angst, es dir zu sagen, weil ich fürchtete, dass ich dich danach nie wiedersehen würde.«
Mirjana war darüber mehr fasziniert als erschrocken. »Du hast Angst, mich zu verlieren?«, vergewisserte sie sich. »Wieso?«
Er seufzte und warf hilflos die Arme in die Luft. »Weil mir etwas passiert ist, das bei unserer Art eigentlich nicht vorkommt. Wir sind normalerweise nicht zur Liebe fähig in dem Sinn, wie ihr Menschen sie kennt. Aber ich liebe dich, Mirjana. Und deshalb wollte ich, solange es geht, mit dir zusammen sein. Jetzt ist das nicht mehr möglich.«
Sie nahm ihn in die Arme. »Warum sollte das nicht mehr möglich sein, Cal? Ich liebe dich doch auch! Dich – nicht nur den Sex mit dir. Mir ist egal, was du bist.«
»Aber der Gemeinschaft des Lichts ist das nicht egal«, erklärte er ihr. »Das waren die Typen, die uns eben angegriffen haben. Sie werden dich wegen unserer Liebe gnadenlos verfolgen und töten. Das könnte ich nicht ertragen. Und darum musst du gehen. Wir dürfen uns nicht wiedersehen.«
Mirjana protestierte. Sie bettelte und flehte. Doch trotz ihres Protests und der Versicherung ihrer Liebe schickte er sie fort. »Ich liebe dich mehr als mein Leben, Mirjana. Aber unsere Liebe hat keine Zukunft.«
Mirjana ging schließlich, in Tränen aufgelöst und verzweifelt, und Calibor litt. Er hungerte, weil er keine andere Frau mehr haben mochte, bis er beinahe daran zugrunde ging. Und bis Mirjana vor seiner Tür stand.
»Ich liebe dich, Caleb MacLeod«, sagte sie fest. »Egal was du bist und egal wer hinter dir her ist. Ich werde dich freiwillig nie wieder verlassen! Ob du mich heiratest oder nicht, ich werde bei dir bleiben und unsere Kinder großziehen.«
Cal war überwältigt, glücklich und verzweifelt zugleich. Er schlief mit ihr auf dem Fußboden des Flurs, weil er es vor Hunger nicht mehr bis ins Schlafzimmer schaffte, und musste sich beherrschen, dass er ihr nicht mehr Energie abzapfte, als sie verkraften konnte. Hinterher war er immer noch hungrig, fühlte sich aber besser und ließ das Liebesspiel mit einer Menge Zärtlichkeiten im Schlafzimmer ausklingen. So glücklich er war über ihre Rückkehr und ihre Entschlossenheit, bei ihm zu bleiben, so klar sah er die Probleme, die das vielleicht nicht unmöglich, aber doch sehr schwierig machten.
»Du weißt nicht, worauf du dich einlässt«, warnte er sie.
»Dann erklär es mir.«
»Selbst wenn es uns gelingen sollte, der Gemeinschaft zu entkommen, gibt es da etwas, womit du nicht wirst leben können.«
»Und wieso nicht?«, fragte sie herausfordernd.
»Weil du ein Mensch bist und wie alle Menschenfrauen vollkommen zu Recht von deinem Partner Treue erwartest. Die kann ich dir aber nicht geben.«
»Warum nicht? Wenn du mich wirklich liebst, sollte das doch selbstverständlich sein.«
Er nickte. »Wäre ich ein normaler Mann, wäre es das auch. Aber ich brauche die Sexenergie zum Leben, und zwar mehr, als du mir geben kannst. Du siehst doch, wie erschöpft du dich jetzt fühlst. Aber ich bin immer noch hungrig. Würde ich dir treu sein und mich nur noch von deiner Energie ernähren, würde ich
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