Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Blut Des Daemons

Titel: Das Blut Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
Vom Netzwerk:
Tankwagens zurückriss. An dem Gebäude hinter dem Hangar hatte sich eine Tür geöffnet. Zwei Männer kamen heraus, blieben davor stehen, die Flamme eines Feuerzeugs flackerte auf, gleich darauf noch einmal und dann wehteZigarettenrauch zu uns herüber – zusammen mit dem Geruch nach ihrem Blut. Hastig kauerte ich mich abermals neben Julien in den Schatten und dankte zugleich dem Himmel dafür, dass er mich zuvor dazu genötigt hatte, von ihm zu trinken. Einer der beiden lachte, die Zigarettenspitze glühte für eine Sekunde heller, wurde wieder dunkler. Wir hockten da und warteten, während die zwei sich über irgendwelche Flugdetails unterhielten. Der eine schnippte seine Zigarette weg, zündete sich eine neue an. Ich sah zu Julien. Gerade eben erhob sich eine weitere der mächtigen Verkehrsmaschinen auf der Startbahn hinter uns mit dröhnenden Motoren in den Himmel. Seine Augen lagen auf mir. Plötzlich war meine Kehle eng, ohne dass ich wusste warum. Ich brachte keinen Ton heraus. Gleich darauf ließ mich das Klacken einer Tür zusammenfahren. Eine Sekunde später hatte Julien mich schon von Neuem am Arm ergriffen, in die Höhe gezogen und lief mit mir zu den Fässern hinüber. Kaum hatten wir uns in ihren Schutz geduckt, trieb Julien mich auch schon weiter.
    Nur noch zwei oder drei Meter trennten uns von dem Wellblechschuppen, als sich plötzlich eine Gestalt aus seinem Schatten löste. Mit einem Zischen blieb Julien jäh stehen, schob mich hinter sich und hielt in der gleichen Bewegung unvermittelt wie durch Zauberei seinen Dolch in der Hand. Auch die Gestalt vor uns hatte innegehalten.
    »Ich will nicht behaupten, ich sei unbewaffnet, Signore Du Cranier, aber ich habe nicht vor, diese Waffe gegen Sie zu benutzen.« Die Hände ganz leicht vor sich gehoben, sodass Julien sie sehen konnte, trat der Sovrani von Ashland Falls endgültig aus dem Schatten des Schuppens. »Principessa«, begrüßte er mich mit einem höflichen Nicken. Ich versuchte ein Lächeln als Antwort. Vor mir ließ Julien den Dolch keinen einzigen Millimeter sinken – oder entspannte sich auch nur einen Hauch.
    »Was tun Sie hier?«, verlangte er stattdessen zu wissen.
    Di Uldere musterte ihn – und mich – mit leicht geneigtem Kopf. »Cecile hat mir berichtet, dass Sie im Club waren und mich sprechen wollten, Vourdranj. Und dass sie gleich wieder gegangen seien, als sie einen der Begleiter meines … Gastes an der Bar gesehen haben. Sie sagte, Sie hätten … angespannt gewirkt. – Da ich Sie, wie wir beide wissen, wegen besagtem Besucher nicht empfangen konnte, wollte ich sicherstellen, dass Sie meinen Jet unbeschadet erreichen und ungehindert starten können.« Ich hörte, wie er langsam Luft holte. – Und sie hart wieder ausstieß. Er starrte Julien an. »Was zum …«
    Sie fuhren beide zu dem Gebäude auf der anderen Seite des Hangars herum. Mehrere Gestalten kamen eben von der Zufahrt dahinter auf das Vorfeld – und hielten auf unsere Maschine zu. Gérards Handlanger!
    Julien zischte etwas auf Französisch, sah di Uldere an und fletschte knurrend mit zusammengekniffenen Augen seine plötzlich wieder sehr langen Fänge. Der machte einen hastigen Schritt zurück. »Sie müssen mir hierhergefolgt sein, ohne dass ich es bemerkt habe. Oder dieser Jérôme hat eins und eins zusammengezählt. Ich habe Sie nicht verraten, Du Cranier. Sul mio sangue.«
    Juliens Blick wurde noch ein Stück schmaler, doch dann nickte er abrupt, für eine Sekunde zuckten seine Augen ein weiteres Mal zu den Herankommenden, ehe er sich plötzlich zu mir umdrehte und meine Hände fasste. Der Rand von etwas Hartem biss in meine Handfläche. Er schloss meine Finger darum und beugte sich so dicht zu mir, als wolle er mich küssen. »Keiner darf davon wissen! Oder was wir getan haben. Keiner! Niemals! – Ich liebe dich!«, sagte er direkt neben meinem Ohr, so leise, dass selbst di Uldere ihn unmöglich verstehen konnte – und schob mich im nächstenMoment gegen ihn. »Bringen Sie sie zur Maschine. Der Pilot soll die Startgenehmigung einholen.« Erst jetzt ließ er meine Hände los. Sein Blick hing noch einen Atemzug länger in meinem, dann wandte er sich mit einem Ruck um und ging auf unsere Verfolger zu. Entschlossen, schnell, jedoch zugleich scheinbar ohne Hast. Offenbar um ihnen den Weg zu di Ulderes Jet abzuschneiden.
    »Was? – Julien, nein!«
    Di Uldere fasste mich am Arm und zog mich vorwärts, in Richtung seines Jets, zwang mich dazu, halb rennend mit ihm

Weitere Kostenlose Bücher