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Das Blut des Mondes (German Edition)

Das Blut des Mondes (German Edition)

Titel: Das Blut des Mondes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bielfeldt
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ich?“ Er konnte es ihr nicht verdenken, war er ihr mindestens einen Schritt voraus, was die Überlegungen anbetraf. Er erklärte es ihr.
    „Du hast an deinem Knöchel doch diesen Halbmond. Ich würde ihn mir gerne noch mal ansehen. Nur um ganz sicher zu gehen.“
    „Um ganz sicher zu gehen? Warum?“
    „Ob es auch wirklich ein Mond ist oder ob mir meine Fantasie einen Streich gespielt hat. Hier steht Der Mond über Sterne wacht . Und vielleicht -“ Weiter kam er nicht. Ann schob geräuschvoll ihren Stuhl zurück und hob ihren Fuß hoch. Offenbar hatte sie verstanden, was er meinte.
    „Hier“, sagte sie und zog die Socke herunter. „Und?“ Erwartungsvoll blickte sie ihn an, während er sich einen Kugelschreiber schnappte und die unsichtbare Linie der Muttermale nachzog. Dann nickte er.
    „Wie ich gesagt habe. Es ist ein Mond. Ein halber zwar, aber Mond ist Mond. Also haben wir dann … ach du Scheiße!“ Plötzlich überkam ihn die nächste Erkenntnis und alles Blut wich aus seinem Gesicht.
    „Was? Was ist?“ Ann klang panisch. Sie hatte sich erschrocken.
    „Alles gut. Es ist nur … ich habe den nächsten Satz entschlüsselt.“
    „Was bedeutet der nächste Satz?“ Ihre Stimmte zitterte leicht.
    „Hier steht doch: Der Mond dann über Sterne wacht. Tja – du hast den Mond, ich hab die Sterne. Also wachst du über mich!“
    „Was für Sterne?“ Ann konnte ihm nicht folgen.
    „Hier“, sagte er, stand auf und zog sich sein T-Shirt soweit hoch, dass seine linke Schulter frei lag. „Erinnerst du dich an die Muttermale da oben?“ Er zeigte mit der einen Hand darauf. Ann nickte. „Das ist der Stern. Eine Konstellation von Muttermalen, die aussieht wie ein Stern. Ein Pentagramm. Und daher: Der Mond dann über Sterne wacht . Du Muttermale Mond – ich Muttermale Stern.“
    „Oh, wow …“ Ann war sprachlos. Levian zog sich das Shirt wieder herunter und setzte sich neben sie.
    „Ja, wow. Also hattest du Recht, als du dachtest, das hier hätte etwas mit mir zu tun. Aber“, er sah sie an. „Aber offensichtlich auch mit dir. Tja, was soll ich sagen? Auf der einen Seite freue ich mich darüber, dass wir anscheinend eine Verbindung zueinander, bzw. miteinander haben. Auf der anderen Seite weiß ich nicht, ob das so gut ist. Denn jetzt ziehe ich dich mit in meine Geschichte hinein. Und das ist nicht das, was ich gewollt habe, das kannst du mir glauben!“
    „Das glaube ich dir, aber nichts desto trotz: Wenn deine Vermutung richtig ist und das hier stimmt“, sie tippte mit dem Finger auf die Schrift, „dann führt wohl kein Weg daran vorbei, dass wir von nun an zusammen arbeiten müssen. Ja, ja, drum prüfet, wer sich ewig bindet …“, witzelte sie.
    Levian beugte sich näher zu ihr. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und sah ihr tief in die Augen.
    „Nichts täte ich lieber, als mich ewig zu binden.“
     

Verküsst
    „Cat! Cat, warte. Bitte!“
    Cat war versucht, diese Stimme, die sie nur allzu gut kannte, zu ignorieren und ihren Weg einfach fortzusetzen. Doch ihre gute Kinderstube hielt sie davon ab. Sie blieb stehen und drehte sich langsam um.
    „Stephen. Was willst du?“ Argwöhnisch beobachtete sie jede seiner Bewegungen, als er auf sie zulief. Seit dem Telefonat, das ihre Beziehung beendet hatte, hatte sie nichts mehr von ihm gehört. Und das war auch gut so. Was zum Henker wollte er?
    Mit einem verlegenen Lächeln um seinen Mund herum kam er vor ihr zum Stehen und fuhr sich mit der rechten Hand durch seine Haare. Eine Geste der Verlegenheit, wie sie wusste.
    „Cat. Hey.“
    Cat erwiderte nichts, sondern sah ihn abwartend an, nachdem sie – wie zum Schutz – ihre Arme vor der Brust verschränkte.
    „Wie geht´s dir?“
    „Stephen. Du bist mir nicht über den Campus nachgelaufen, um mich zu fragen, wie es mir geht. Also – was willst du.“ Ihr Ton war ruhig, fast genervt.
    „Ich …“ Stephen war anzusehen, dass es ihm nicht leicht fiel, mit der Sprache herauszurücken. Er kratzte sich am Kopf, schulterte seinen Rucksack von der einen auf die andere Seite, während er es vermied, sie anzusehen. Cat war kurz davor zu platzen, als er endlich das Wort ergriff: „Ich möchte mich bei dir entschuldigen.“ Cat fiel die Kinnlade runter. Er wollte was?
    „Bitte was?“ Sie fragte noch mal nach, um ganz sicher zu gehen, dass sie ihn auch richtig verstanden hatte.
    „Ja, du hast richtig gehört. Ich möchte mich bei dir entschuldigen. Ich habe Mist gebaut. Richtigen Mist. Ich … Ach

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