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Das Blut des Mondes (German Edition)

Das Blut des Mondes (German Edition)

Titel: Das Blut des Mondes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bielfeldt
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einem Käfig herum. Er konnte nicht still sitzen. Nicht jetzt.
    Nachdem er begriffen hatte, dass Ann in dem Buch lesen konnte und er nicht, musste er sich der Erkenntnis beugen, dass seine Freundin eine außergewöhnliche Begabung besaß. Worin genau diese lag oder woher sie kam, das wusste er noch nicht, aber er war mehr als gewillt, es herauszufinden. Alleine die Tatsache, dass Ann eine Verbindung zu den Sirenen besaß, bescherte ihm Unbehagen. Doch dass sie nun auch noch Schriften lesen konnte, das war fast zu viel des Guten. Oder Bösen. Wie auch immer, sie würden es aufklären.
    Er sah nochmals auf die Uhr und entschied, dass die Recherche seiner Vergangenheit nun wichtiger war, als sein Termin. Kurzerhand nahm er sein Telefon in die Hand und bedeutete Ann still zu sein. Als sich am anderen Ende sein Kunde meldete, gab er einen anderen wichtigen Termin vor, der es ihm leider unmöglich machte, zu ihm zu kommen. Glücklicherweise hatte der Kunde dafür Verständnis. Das lag wohl auch daran, dass sonst immer Verlass auf ihn war. Schnell machten sie einen neuen Termin aus und dann unterbrach Levian die Verbindung.
    „So, nun kann`s losgehen.“
    „Du hast gerade deinen Termin abgesagt?“, fragte Ann mit großen Augen.
    „Besondere Vorkommnisse erfordern besondere Maßnahmen“, zitierte er. „Es gibt nichts, was sich nicht verschieben lässt.“ Er zeigte auf das Buch. „Also los. Lies doch bitte den ersten Satz noch mal vor“, bat er sie und schloss die Augen, um alles andere um sich herum auszublenden und nur den Worten zu lauschen.
    „ Gefangen in der Ewigkeit “, las Ann und blickte auf. „Was das heißt ist ja wohl klar.“
    Levian nickte. „Weiter.“
    „ Umgeben nur von Dunkelheit . Ist auch klar oder?“
    Wieder nickte er nur. Ann fuhr fort:
    „ Der Bann, für immer jung zu sein, durchbricht ein heller Lichterschein . Hm … das ist mir jetzt nicht so klar.“
    Levian dachte nach. Den Bann für immer jung zu sein, durchbricht ein heller Lichterschein . Was mochte das bedeuten? Er öffnete die Augen und sah Ann an. „Nein, mir auch nicht. Also der nächste Satz. Bitte.“
    „ Wenn das Feuer ist entfacht, der Mond dann über Sterne wacht . Ich versteh´ das nicht“, maulte sie.
    „Hey, nicht so mutlos“, sagte er. „Wir werden das schon noch rauskriegen. Lass es doch erstmal wirken“, bat er sie.
    „Okay, dann also weiter. Nächster Satz. Gib weiter nun das einsame Herz . Und dann: Und fühle den Bruch mit vollem Schmerz . Ach du heiliges Kanonenrohr. Das hört sich aber irgendwie nicht gut an.“
    „Egal. Geht´s noch weiter? Da war noch mehr, oder?“
    „Ja. Einen haben wir noch: Denn einzig allein Rot mit Rot kann bringen den ersehnten Tod. Oh Shit! Ich finde, das hört sich noch weniger gut an. Vielleicht war das alles gar keine so gute Idee. Vor allem, weil wir nicht alles lesen können. Vielleicht hat das ja doch gar nichts mit dir zu tun. Vielleicht ist das auch nur so ein blöder Zauberspruch für Arme. Für Leute, die nichts Besseres zu tun haben, als ein Ritual nach dem anderen zu zaubern.“ Ann schien wirklich beunruhigt zu sein, dass konnte er ihr ansehen.
    „Nun mal halb lang. Ist doch gar nichts Schlimmes. Nur weil da was von Schmerz und Tod steht muss das ja nicht heißen, dass ich sterbe. Tod kann in dem Sinne vielleicht auch Tod meiner Unsterblichkeit bedeuten, oder?“ Verdutzt sah er auf. Was hatte er da gesagt? Tod seiner Unsterblichkeit? Das könnte es sein. Das könnte das Zauberwort sein. „Ha! Ja, das ist es!“, rief er aus.
    Ann verschluckte sich vor Schreck an ihrem Kaffee. Levian eilte schnell um den Küchenblock herum, um ihr sanft auf den Rücken zu klopfen. „Hey Sugar, geht´s wieder?“
    „Hm …“ Sie hustete ein letztes Mal. „Ja“, krächzte sie, „geht wieder.“
    „Okay.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Wange und dann wartete er darauf, dass sie etwas auf seinen Geistesblitz erwiderte. In seinem Kopf drehte sich das Karussell bereits weiter und er versuchte, aus den einzelnen Sätzen einen Zusammenhang zu bilden. Wenn er genau nachdachte, fiel ihm dazu auch tatsächlich etwas ein. Aufregung erfasste ihn und er konnte nicht mehr warten, bis Ann von alleine darauf kam. Und so preschte er los. „Ich glaube, ich hab´s. Zeig noch mal bitte deinen Knöchel“, bat er sie und rückte ein Stück von ihr ab, damit sie ihr Bein unter dem Tisch hervorziehen konnte. Aber Ann guckte ihn nur verständnislos an und rührte sich nicht.
    „Was soll

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