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Das Blut des Mondes (German Edition)

Das Blut des Mondes (German Edition)

Titel: Das Blut des Mondes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bielfeldt
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untergingen.
     
    ***
     
    Ann wusste nicht, ob sie träumte oder wach war. Ein leichter Nebel durchzog ihren Kopf und sie wollte nicht wach werden. Der Traum, den sie hatte, war einfach zu schön und sie wollte nicht, dass er jemals endete. Mit einem tiefen durchatmen streckte sie sich etwas. Dann stutzte sie.
    Die Wärme, die sie neben sich fühlte, ließ die glauben, zu träumen. Doch der warme Lufthauch, der ihren Nacken kitzelte, holte sie in die Realität zurück. Eine wunderschöne Realität, wohlgemerkt!
    Sie blinzelte und öffnete die Augen. Ein kleiner Sonnenstrahl kitzelte ihre Nase und sie musste grinsen, als sie sah, dass sie sich in keinem Traum befand, sondern in Levians Bett. Und der Lufthauch in ihrem Rücken war nichts anderes, als sein warmer Atem. Sie schielte hinunter und sah seinen Arm, der um ihren Körper gelegt war. Er hielt sie noch genauso, wie gestern Nacht. Als hätten sie sich nicht einmal bewegt, während sie schliefen, lagen sie noch genauso ineinander verschlungen da, wie sie sich in der Nacht hingelegt hatten.
    Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass es zum Wach werden eigentlich noch viel zu früh war, denn wenn sie sich recht erinnerte, war der letzte Blick auf den Wecker noch keine vier Stunden her.
    Verstohlen, möglichst, ohne sich zu bewegen, kniff sie sich mit den Fingern in den Unterarm und zuckte zusammen, als es tatsächlich schmerzte. Wirklich kein Traum!
    Still seufzte sie, schloss die Augen wieder und kuschelte sich enger an ihren Freund. Glücklich, dass sie die letzte Nacht nicht geträumt hatte, sank sie wieder in einen tiefen Schlaf.
     

Nachwehen
    Sie fiel.
    Pfeilschnell schoss sie durch die undurchdringliche Dunkelheit. Ihren Mund weit geöffnet formte sie Schreie, doch sie wurden von dem absoluten Nichts verschluckt.
    Unvermittelt riss es sie zurück, bannte ihren Körper in Bewegungslosigkeit und sie schaukelte wie an einem unsichtbaren Seil in der Schwerelosigkeit. Sie schlingerte, verlor die Orientierung und ein unsäglicher Taumel erfasste sie. Schwindel betäubte ihren Körper und gerade wollte sie sich dieser Ohnmacht hingeben, da blendete sie ein taghelles Licht.
    Es schwebte an ihr vorbei und war doch zu schnell, als das sie es hätte aufhalten, geschweige denn aus eigener Kraft verfolgen können. Panik überfiel sie und die Angst kroch wie eine listige Schlange in jeden Winkel ihres Körpers, griff nach dem bisschen Leben, was noch in ihm steckte.
    Sie ahnte – gleich wäre es vorbei …
    Abrupt wurde sie aus der Hoffnungslosigkeit nach vorne gerissen und raste auf das strahlendes Licht zu. Ihr einziger Gedanke war, dieses Licht zu erreichen. Egal wie, nur raus aus diesem Tunnel, dessen Wände gespickt waren, mit eisernen Spitzen, die sich immer wieder in ihrer Haut verhakten und ihr Fleisch aufrissen, während sie unkontrolliert weiterflog.
    Es gelang ihr weder Macht über ihren Körper noch über ihre Gedanken zu erlangen, die ebenso explosionsartig durch ihren Kopf schleuderten, wie sie selbst durch diese dunkle Galaxie. Angst schloss sich wie ein Krake um ihr Herz, ihren Verstand. Doch so sehr sie auch versuchte, den Grund für diese Panik zu greifen – sie schaffte es nicht. Er lag unter einer dicken Schicht aus Schutt und Müll, den sie mit Sicherheit nicht beiseite schaufeln würde! Nein!
    Sie setzte alle Hoffnung in das Licht …
     
    Cat stöhnte auf, alles tat ihr weh. Der Rücken, die Arme, das Genick, besonders aber die Innenseiten ihrer Oberschenkel - sie brannten wie Feuer. Und ihr Kiefer fühlte sich an, als hätte sie gerade eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt hinter sich gebracht. Zögernd hob sie die Hand und betastete ihr Gesicht. Es schien einige Blessuren davon getragen zu haben, und als sie die Miene verzog, um ihren Unmut über die Schmerzen mit einer Grimasse zu äußern, spürte sie, wie ihre Lippe aufriss. Sie verharrte in der Bewegung. Tränen stiegen in ihr auf. Sie hatte Angst und sie wusste nicht warum.
    Angestrengt, wie ihr pochender Kopfschmerz es zuließ, dachte sie nach, doch kaum ein klarer Gedanke erreichte sie.
    Der Traum hallt in ihrem Kopf nach, wie ein Echo und erneute Panik machte sich in ihr breit. Sie riss die Augen auf. Wie in ihrem Traum war es stockfinster. Ihr Herz stolperte. Sie tastete mit den Händen um sich herum und sie erkannte, dass sie sich in ihrem Zimmer befand. In ihrem Bett. Und, dass der Traum nur ein Traum war. Schwer stieß sie den angehaltenen Atem aus. Es war nur ein Traum. Doch die

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