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Das Blut des Skorpions

Das Blut des Skorpions

Titel: Das Blut des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Massimo Marcotullio
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hatte.
    Inzwischen machten die Diener des Theaters ihre Runde, um einen Teil der Lichter im Saal zu löschen, was bedeutete, dass die Aufführung gleich beginnen würde.
    Königin Christine lud Kircher und den französischen Bischof ein, sich die Oper in der königlichen Loge anzusehen, doch beide lehnten das Angebot höflich ab, der Jesuit mit ein paar gemurmelten Entschuldigungen, der Bischof mit seiner üblichen Wortgewandtheit.
    »Verzeiht, Majestät, aber ich denke, zwei demütige Diener Christi, wie wir es sind, sollten besser auf ihre Plätze zurückkehren. Euer Glanz würde die Darbietung überstrahlen und es uns verwehren, die Herrlichkeiten im vollen Maße zu genießen, die Euer unübertrefflicher Einfallsreichtum für uns auf die Bühne gebracht hat.«
    Der Bischof und der Mönch verabschiedeten sich und kehrten in ihre Loge zurück, nicht ohne dass Azzolini dem Franzosen mit beredtem Blick signalisiert hatte, dass er dringend mit ihm sprechen musste.
    Der galante Geistliche antwortete mit einem kaum merklichen Nicken.

KAPITEL XVIII
     
    Beatrice, Zane und Fulminacci verließen zur festgesetzten Zeit das Haus.
    Nach der angenehmen Wärme des Tages war die Abendluft zunehmend frisch geworden. Der Maler empfing das kühle Lüftchen mit Freuden, da er immer noch von dem ungewohnten heißen Bad erhitzt war und seine Haut, die eine so gründliche Reinigung kaum kannte, kribbelte, als sei sie mit einem Striegel bearbeitet worden.
    Damit sie nicht auffielen, hatten die drei ihre Verkleidung unter leichten Umhängen verborgen, die ihnen bis zu den Füßen reichten. Zane und Fulminacci trugen ihre voluminösen Turbane als Bündel unterm Arm.
    Die kleine Gesellschaft bewegte sich mit Vorsicht durch die ungewöhnlich ruhigen Straßen der Stadt, um nicht an die Häschertrupps der Inquisition zu geraten. Sie hatten zwar nichts Bestimmtes zu befürchten, aber es empfahl sich, Mutis Leuten aus dem Weg zu gehen, die fähig waren, jedem für einen Scudo die Kehle durchzuschneiden.
    Je weiter sie vorankamen, desto offensichtlicher wurde es jedoch, dass dieses Gesindel sich an diesem Abend nicht blicken ließ. Die Premiere der Oper, die eine Herzensangelegenheit von Königin Christine war, sorgte dafür, dass sogar das unermüdliche Heilige Offizium sich zurückhielt. Zu viele wichtige Persönlichkeiten waren in Rom unterwegs, zu viele hohe Prälaten, zu viele Aristokraten, die es sicher nicht zu schätzen wüssten, wenn man ihnen das Fest verdarb.
    Die Inquisition konnte gleichermaßen erbarmungslos wie langmütig sein.
    Unterwegs begegneten die drei vielen Gruppen von Leuten aus dem Volk, die in die gleiche Richtung gingen. Alle waren neugierig auf dieses gesellschaftliche Ereignis und wollten wenigstens als Zaungäste dabei sein. Die anfangs so stillen Straßen wurden in der näheren Umgebung des Theaters immer voller und lauter, was das Trio beruhigte, denn inmitten dieses Gewimmels war die Gefahr unerwünschter Begegnungen gering.
    Kurz vor dem Theater merkten sie, dass das Gedränge immer schlimmer wurde, und um nicht in der Menge stecken zu bleiben, beschlossen sie, um das Gebäude herumzugehen und sich ihm von der Rückseite zu nähern.
    Vor dem Dienstboteneingang hatte sich eine lange Schlange von Nachzüglern gebildet, die ihren Arbeitsplatz erreichen wollten, ehe es zu spät war.
    Was ihr Vorankommen aufhielt, war ein Hindernis, mit dem der Maler nicht gerechnet hatte und das sich als unüberwindlich erweisen konnte. Ein Wächter von massiger Statur und brüskem, unfreundlichem Umgangston stand vor dem Eingang und überprüfte gründlich jeden, der hineinwollte, vermutlich, um zu verhindern, dass unerwünschtes Publikum umsonst Einlass fand.
    Fulminacci bemerkte, während die Schlange sich entnervend langsam weiterschob, dass die angestellten Bediensteten mit einem Blatt Papier ausgestattet waren, das der Wächter sorgfältig untersuchte. Wer diesen Passierschein nicht vorweisen konnte, erfuhr eine alles andere als zuvorkommende Behandlung.
    »Sag mal, Beatrice«, flüsterte der Maler seiner Gefährtin ins Ohr, »wie sollen wir denn an diesem Wachhund vorbeikommen, wo wir doch keinen Passierschein haben? Wir haben doch keinen, oder?«
    Beatrice lächelte unter ihrer Kapuze hervor, die sie vorsichtshalber übergezogen hatte.
    »Mach dir keine Sorgen, Nanni. Wie gesagt, ich habe so meine Methoden.«
    »Mach dir keine Sorgen, mach dir keine Sorgen, das ist alles, was du zu sagen hast!«
    Keineswegs beruhigt

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