Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Blut des Teufels

Titel: Das Blut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
Vom Netzwerk:
passiert?«
»Das siehst du dir besser selbst an«, antwortete Maggie und wandte sich ab.
Schweigend stieg die Gruppe die Leitern zur tiefsten Ebene des Tempels hinab. Bald sah sich Sam den zerbrochenen Siegeln der Tür gegenüber. »Diese Schweinehunde …«, murmelte er unterdrückt, als er sich der Pforte zubeugte.
»Sie haben für ihre Verbrechen bezahlt, Sam«, bemerkte Maggie hart. »Komm schon!« Sie drängte ihn in den angrenzenden Raum und folgte dann selbst, wobei sie sich eng an seiner Seite hielt.
Weil er die Taschenlampe trug, erkannte Sam rasch, was in der nächsten Kammer geschehen war. Er ließ den Lichtstrahl nur flüchtig über die beiden toten Körper gleiten. Plötzlich sah er seine Eltern vor sich, wie ihre blutigen Leichen auf Tragbahren weggeschafft wurden. Da Sam damals sicher auf dem Rücksitz des Ford angegurtet gewesen war, hatte er selbst den tödlichen Zusammenstoß überlebt, nur ein Arm war gebrochen. Jetzt rieb er sich diesen Unterarm. »W… was ist mit ihnen passiert?«
»Die Grabstätte ist eine Falle«, erwiderte Maggie mit einem Kopfnicken nach vorn. »Hör mal, wie sich die Winden unter dem Boden drehen! Eine verdammte Gegenmaßnahme gegen eindringende Plünderer.«
»Ich hätte nicht gedacht, dass die Inka über eine derartige Technologie verfügt hätten.«
»Nein, aber einige Indianerstämme an der Küste waren bei der Konstruktion von Flaschenzügen für ihre Bewässerungssysteme ziemlich erfolgreich. Wenn sie hier ausgeholfen haben …?« Sie zuckte mit den Schultern.
Sam richtete den Strahl der Taschenlampe auf den goldenen Inkakönig, der vor der schwarzen Granitmauer stand. »Wie dem auch sei, da steht die Verlockung. Ein Blick genügt – wer würde da nicht hinüberrennen!« Er ließ den Strahl über das Muster aus Gold- und Silberfliesen gleiten. Er erkannte eine Falle, wenn er sie sah. »Sieht mir aus wie ein Spiel, das ich nicht spielen möchte.«
Unter ihnen rumpelten die Steine und ein lautes Knirschen schallte von den Ebenen über ihnen herab. »Vielleicht sind wir dazu gezwungen«, sagte Maggie. »Das hier könnte der sicherste Raum sein, wenn der restliche Tempel zusammenbricht. Er wird durch die Maschinerie dieser Falle gestützt.«
Von der Türschwelle aus rief ihnen Ralph zu: »Sam, versuch mal, Sykes zu erreichen! Mach ihm Feuer unterm Hintern! Hier bricht alles auseinander.«
Sam hakte das Funkgerät los und schaltete es wieder ein. Schrilles Kreischen tönte aus den Lautsprechern. Es hörte abrupt auf, als Sam den Sendeknopf drückte. »Philip, wenn du mich hören kannst, bitte kommen. Over!«
Die einzige Antwort war Knistern und Knacken, dann kamen ein paar Worte durch. »… versuchen, den Schacht zu erweitern, damit mehr Arbeiter graben können … arbeiten rund um die Uhr …«
»Gib Dampf, Philip!«, drängte Sam. »Der Ort hier ist so stabil wie ein Kartenhaus.«
»… tun unser Bestes … verdammte Arbeiter verstehen nicht …« Es folgte ein längeres statisches Rauschen.
»Zwecklos«, murmelte Sam vor sich hin und schüttelte den Kopf. Er hob das Gerät an die Lippen. »Halt uns nur über die Uhrzeit auf dem Laufenden!« Er schaltete ab und drehte sich zu Maggie. »Vor uns liegt eine lange Wartezeit.«
Maggie stand nur da, hielt den Kopf schief und horchte auf das Ächzen des Tempels, der stark unter Spannung stand. »Hoffentlich haben wir so viel Zeit«, sagte sie sichtlich besorgt. Sam wollte ihr einen Arm um die Schultern legen, doch sie schüttelte ihn ab. »Mir geht’s gut.«
Sie zog sich aus dem Raum zurück. Sam ließ den Lichtstrahl ein letztes Mal über die tödliche Kammer gleiten, wandte sich dann um und wollte ihr folgen, doch das Muster aus Gold und Silber ging ihm nicht aus dem Sinn. Es war kein einfaches Schachbrettmuster, sondern eine komplizierte Mischung aus zickzackförmig verlaufenden Treppen mit zwei rechteckigen goldenen Inseln, eine an der oberen linken Seite des Raums, eine unten rechts.
Er blieb stehen und dachte über das Muster nach. Es war quälend vertraut. Er drehte sich wieder um und ließ das Licht über den Boden gleiten.
»Stimmt was nicht?«, rief Maggie zurück.
»Moment mal.« Sam stellte sich vor die Kammer. Schweigend wartete er ab, bis sich seine Gedanken wieder beruhigt hatten. Hier lag ein Schlüssel verborgen. Er wusste es einfach. Die Leichen der beiden Männer hatten ihn abgelenkt, ihn dermaßen schockiert, dass es ihm nicht gleich aufgefallen war. »Mein Gott!«, murmelte er.
Maggie war vorsichtig zu

Weitere Kostenlose Bücher