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Das Blut des Teufels

Titel: Das Blut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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stand auf. »Oh, schon gut.« Er holte eine zweite Taschenlampe hervor. Denal hatte sie in einer Tasche mit Werkzeugen gefunden, die Gils Bande zurückgelassen hatte.
»Beeilt euch!«, warnte Sam. »Da oben ist es ziemlich unsicher und wir müssen Batterien sparen.«
»Keine Bange«, meinte Norman. »In Ralphs Gesellschaft und zwischen herabfallenden Granitbrocken bin ich verdammt schnell.«
Denal erhob sich ebenfalls. Er entschied selbst, mit wem er gehen wollte, und stellte sich zu Sam und Maggie.
Norman und Ralph winkten und machten sich schnell davon.
»Kommt«, sagte Maggie.
Sie verschwand in dem Durchgang und Sam und Denal folgten ihr. Sam bemerkte, dass Denal, bevor er die Türschwelle überschritt, die Stirn berührte und das Kreuzzeichen schlug, ein geflüstertes Gebet auf den Lippen.
Schweigend kehrten die drei zum Anfang des gefliesten Bodens zurück. Gold und Silber reflektierten hell den Schein ihrer Lampe. Der Inkakönig stand strahlend wie ein gelber Stern vor dem schwarzen Granit. Die Maschinerie tickte gedämpft im Takt zu Sams Herzschlag. Er schob den Stetson zurück und musterte das Piktogramm. Mit dem Strahl der Taschenlampe zeichnete er den Weg von dem goldenen Viereck, das die physische Welt, cay pacha , darstellte, zu dem fernen Viereck, das die obere Welt, janan pacha , symbolisierte. Im Zickzack verlaufende goldene Fliesen verbanden die beiden Endpunkte. »Nun?«, fragte er. »Was jetzt?« Er hielt den Schein absichtlich von den beiden Leichen auf dem Boden fern.
Wie eine Löwin im Käfig schritt Maggie vor dem Puzzle hin und her. »Es muss einen Weg hinüber geben«, brummte sie. »Löse das Rätsel und die Beute, die hier zu machen ist, wird sich höchstwahrscheinlich zeigen.«
»Die Schlange von Eden?«, fragte Sam.
Maggie wandte sich ihm zu und ihre Augen leuchteten hell in dem gespiegelten Lichtschein. »Willst du nicht wissen, was er damit gemeint hat?«
»Ehrlich gesagt, würde ich im Augenblick lieber dafür sorgen, dass wir unsere Ärsche hier rauskriegen.«
»Nun ja, bis dahin …« Maggie drehte sich zu dem gefliesten Piktogramm um. »… bleibe ich an der Sache dran.« Ohne ein weiteres Wort trat sie auf die Goldfliesen, die auf dieser Seite das goldene Viereck bildeten.
»Nein, Miss Maggie!«, rief Denal.
Zugleich streckte Sam die Hand nach ihr aus, aber Maggie trat auf eine benachbarte Goldfliese und war außer Reichweite. »Was tust du da?«, schrie er.
Sie wandte sich um – nicht zu ihm, sondern zu dem Jungen. »Welches ist der sicherste Weg, Denal?«
Sam warf dem Jungen neben sich einen Blick zu. Der junge Quecha stand zitternd und mit wildem Blick am Rand des Fliesenbodens. »Maggie, wovon redest du?«, fragte Sam. »Das weiß er doch nicht.«
»Er weiß es«, erwiderte sie. »Er hat mich beim ersten Mal davor gewarnt, den Boden zu betreten.« Sie sah den Jungen eindringlich an. »Ich habe deinem Gesicht angesehen, dass du etwas wieder erkennst, Denal.«
Der Junge wich einen Schritt zurück.
»Einen Teil des Rätsels habe ich gelöst«, fuhr Maggie fort. »Ich stehe auf dem Abschnitt des Piktogramms, der unsere Welt darstellt.« Sie zeigte mit der ausgestreckten Hand auf das ferne goldene Viereck auf der anderen Seite des Raums. »Und ich muss janan pacha , die obere Welt, erreichen. Nicht wahr? Aber wie kommt man gefahrlos über den Boden? Der goldene Pfad ist zu offensichtlich.«
Denal schüttelte bloß heftig den Kopf.
Sam senkte seine Taschenlampe. »Maggie, Denal weiß nicht …«
Maggies Züge verhärteten sich und sie wandte sich abrupt ab. Sie wollte auf eine der Goldfliesen treten, die treppenförmig auf das ferne Viereck zuliefen.
»Nein!«, rief Denal plötzlich. Tränen traten ihm in die Augen. »Ich sag’s Ihnen!«
Verblüfft starrte Sam den Jugendlichen an.
Er schien unter dem Blick in sich zusammenzusacken. »Das alte amautas meines Volks. Sie erzählen Geschichten von einem schlechten Ort wie dem hier. Sehr alte Geschichten. Ich nicht wissen genau. Aber sie sagen, dass Leben ausgewogen sein zwischen janan und cay . Um hin und her zu gehen, man müssen Sonne und Mond ins Gleichgewicht bringen.«
»Sonne und Mond?«, fragte Maggie und sah nach unten. »Aber sicher! Natürlich!« Maggie trat auf eine angrenzende Silberfliese.
»Maggie! Nein!«
Sie achtete nicht auf Sam und trat erneut auf ein goldenes Quadrat. »Um der goldenen Treppe zu folgen, muss man mit einer silbernen abwechseln. Halte das Gleichgewicht zwischen Silber und Gold, zwischen dem Mond und der

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