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Das Blut des Teufels

Titel: Das Blut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Aber weshalb einen huaca , einen heiligen Ort, hier errichten? Was war an dieser Felswand so besonders?«
Nach einem Augenblick gab Maggie Antwort. »W… was, wenn es eine Höhle wäre?«
Sam schlug mit der Hand gegen die Granitmauer. »Natürlich! Höhlen wurden als pacariscas angesehen, mystische Orte, die die drei Welten ihrer Religion vereinigten. Sie wurden oft als rituelle Stätten benutzt. Das ergibt Sinn!«
»Aber wo ist der Eingang?«, fragte Maggie.
»Ich weiß es nicht, aber die Statue muss ein Schlüssel sein. Ist dir der silberne Bogengang dahinter aufgefallen? Sie ist groß genug, um eine schmale Öffnung zu verbergen.«
Maggie und Sam kehrten zur Statue zurück. Sam stemmte die Schulter dagegen und versuchte, das Idol beiseite zu schieben.
»Sei vorsichtig!«, warnte Maggie.
Denal stand nur da und hatte eine Faust an die Kehle gelegt.
Nichts geschah. Die Statue ließ sich nicht verschieben. »Verdammt!«, fluchte Sam, nahm seinen Stetson ab und strich sich die feuchten Haare zurück. »Dieses Ding muss fast eine Tonne wiegen.«
Maggie sah ihn stirnrunzelnd an. »Brutale Gewalt ist nicht die Antwort. Hier unten ist alles so kompliziert angelegt, dass es einen Mechanismus geben muss, um den Durchgang freizubekommen.« Sie stieß Sam mit dem Ellbogen beiseite, trat zu der Statue, stellte sich auf die Zehenspitzen und untersuchte sie aus der Nähe, die Nase nur Zentimeter von der goldenen Oberfläche entfernt. Langsam arbeitete sie sich die ganze Statue hinab.
Sam wurde ungeduldig, vor allem, als der Boden erneut zu beben begann. »Das hier hält nicht mehr lange durch«, murmelte er.
»Aha!«, rief Maggie aus und wandte sich an Sam. Ihr Gesicht war auf Höhe der Taille des Inkakönigs. »Hier liegt die Antwort.« Sie zeigte auf den Bauchnabel der Statue.
»Wovon redest du?«
Maggie schob einen Finger in das Loch. Er verschwand völlig darin. »Die Inka betrachteten den Nabel als Sitz der Macht und die Nabelschnur hielten sie für die ehemalige Verbindung zwischen dem physischen Körper des Menschen und den Göttern der Schöpfung.«
Sam und Denal hockten sich ebenfalls hin. »Eine weitere Verschmelzung von Welten.«
Maggie zog den Finger heraus. »Ein Schlüsselloch. Jetzt müssen wir bloß noch den Schlüssel dazu finden.«
Sam richtete sich auf und dachte laut nach. »Der Nabel verbindet die Götter des janan pacha mit der Menschheit in der physischen Welt … mit der cay pacha . Wenn diese Kammer ein Punkt ist, an dem sich alle drei Welten vereinigen … dann muss der Schlüssel etwas aus der unteren Welt sein, der uca pacha .«
Maggie umklammerte seinen Ellbogen. Sie hatte verstanden. »Indem man den Schlüssel in das Nabelschloss steckt, vereinigt man alle drei Welten.«
»Ja, aber wo finden wir einen solchen Schlüssel?«
Denal stieß Sam in die Seite und zeigte auf die Füße der Statue. Dort lag ein kleiner Haufen an Opfergaben aus Gold und Silber. » Uca pacha liegen zu Füßen.«
»Huch! Wir sind wirklich verdammt dämlich gewesen.« Maggie fiel auf die Knie und durchsuchte die Gegenstände. »Die untere Welt! Manchmal versteckt man etwas am besten, indem man es offen auslegt.«
Sam tat es ihr nach. Er arbeitete sich durch den Haufen, hielt die goldene Figurine eines Panthers mit Rubinaugen hoch und warf sie dann beiseite. »Hier liegen genügend Schätze, um damit eine kleine Nation zu finanzieren.«
»Und sie nutzen uns nicht das Geringste, wenn wir nicht überleben.«
Als wollte er sie nochmals daran erinnern, begann der Tempel erneut zu rumoren. Ein weiterer Abschnitt hatte nachgegeben. Die Fliesen an der Decke klirrten und klapperten. Eine der Fallen sprang auf; das Beben der Decke hatte sie ausgelöst: ein riesiger Granitblock mit dem eingeschnittenen Gesicht eines Dämons krachte zu Boden und grub sich in die Silberfliese darunter.
Maggie und Sam wechselten einen grimmigen Blick.
Leicht hustend rief Ralph von hinten: »Das war’s! Wir sind eingeschlossen, Leute! Wenn es einen weiteren Ausgang gibt, dann finden wir den besser ganz schnell!«
»Fußboden und Falle reißen auseinander«, flüsterte Maggie. »Wenn Norman und Ralph zu uns stoßen sollen …«
»Du hast Recht. Such weiter!« Sam stand auf. »Ralph! Norman! Kommt rüber! Sofort!« Die beiden anderen Studenten waren hinter einer Wolke Granitstaub verborgen. Aber Ralph winkte zum Zeichen, dass er verstanden hatte, mit seiner Taschenlampe und kam auf sie zu.
Sam kehrte zu Maggie zurück. »Sie kommen. Glück gehabt?«
Sie

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