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Das Blut-Haus

Das Blut-Haus

Titel: Das Blut-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Geräusche. Und die gingen mir unter die Haut, wie Sie sich vorstellen können. Als wäre das Haus voller Fremder.«
    »Die sind es sicherlich nicht«, sagte ich und stand auf. »Kommen Sie, ich möchte mir das mal anhören.«
    »Gut, gut.« Er lachte leise. »Da bin ich aber froh, daß ich Sie noch nicht nach Hause geschickt habe.« Er sprach schneller. »Ihr Gefühl hat Sie nicht betrogen, Mr. Sinclair. Da braut sich was zusammen. Meinen Sie, daß der Ghoul erst der Anfang gewesen ist?«
    »Das will ich nicht hoffen.«
    »O je, was könnte denn…?«
    »Keine Spekulationen, Mr. Todd. Ich möchte zunächst einmal die Geräusche mit eigenen Ohren hören.«
    »Das können Sie.« Er öffnete die Tür zur Toilette. Es war ein ebenfalls sehr großer Raum, in dem andere Menschen die Möbel eines Wohnzimmers unterbrachten.
    Hell gekachelt, mit einem runden Fenster versehen, das mehr wie ein Bullauge wirkte. In der Mitte blieb ich stehen, drehte mich und hob die Schultern.
    »Jetzt höre ich auch nichts mehr.«
    »Eingebildet haben Sie es sich nicht?«
    »Nein!« schrie er. »Auf keinen Fall. Es ist alles so geschehen, wie ich es sagte. Ich habe die verfluchten Geräusche gehört, auch wenn sie jetzt verstummt sind.«
    »Okay, regen Sie sich nicht auf, Mr. Todd. Sie werden sich bestimmt wiederholen.«
    »Das hoffe ich fast.«
    Ich wollte vorschlagen, das Haus zu durchsuchen, als es geschah. Kaum zwei Schritte nach dem Verlassen des Raumes hörten wir beide das Geräusch.
    Ein sattes, tiefklingendes Stöhnen, vermischt mit ächzenden Lauten und auch knarrenden Geräuschen, als würde jemand Holzleisten ganz langsam durchbrechen.
    Todds Hand umklammerte meinen Arm in Höhe des Ellbogens. »Da, Sinclair! Jetzt haben Sie es auch gehört, nicht? Haben Sie es gehört? Dieses verdammte…«
    »Alles klar.«
    »Und woher kommt das?«
    »Das fragen Sie mich später noch mal, im Moment kann ich da nichts für Sie tun.«
    Es war keine Ausrede, denn wir wußten beide nicht, wo die Quelle dieser Laute lag.
    Möglicherweise überall. Vielleicht war das Haus erfüllt. In seinen Grundmauern konnte das Böse stekken, das sich jetzt meldete und uns eine Portion Angst einjagte.
    Hinter den Wänden und Mauern steckte das Leben. Ja, dort bewegten sie sich, da hatten sie ihren Platz gefunden, die Geister dieses Hauses. Sie waren es, die sich meldeten, und wahrscheinlich weideten sie sich bereits an unserer Furcht.
    Mason Todd war zu den Schaltern gesprungen und hatte überall Licht gemacht. »Ich… ich brauche es, verstehen Sie? Ich muß das Licht haben, sonst drehe ich durch.«
    »Okay, schon gut.«
    Das Stöhnen blieb, und es hatte sich wohl noch verstärkt. Es hörte sich an, als wollte es uns eine Botschaft überbringen aus einer fürchterlichen liefe und einer schrecklichen Welt, in der sich Dämonen versammelt hatten.
    Zu sehen war nichts. Wir hörten nur. Ich konnte keine Erklärung finden, möglicherweise hielten sich die Wesen oder Geister bewußt versteckt, um zu einem bestimmten Zeitpunkt in Erscheinung zu treten und uns zu überfallen. Wenn wir genau hinhörten, setzte sich das Stöhnen, Jammern und Ächzen aus mehreren Stimmen zusammen. Hier schienen also mehrere Geister unter den Qualen zu leiden.
    »Verdammt, Sinclair!« keuchte Mason Todd. »Das halte ich nicht aus. Ich werde das Haus verkaufen. Sollen sich andere mit diesem Stöhnen und Jammern abfinden.«
    »Nicht so hektisch und übereilt handeln. Noch ist nichts Aufregendes geschehen.«
    Er fing an zu lachen. »Das ist die Höhe, Sinclair. Nichts Aufregendes? Mir reicht es, mir…«
    »Hören Sie noch was?«
    Er verstummte, blieb stehen. Seine Ohren schienen zu wachsen. Das Licht einer Wandlampe bestrahlte sein Gesicht, das immer mehr an Farbe verlor. »Nein, verflixt, ich höre nichts mehr.« Er kicherte. »Es ist weg, Sinclair! Es ist weg!«
    Auch ich war natürlich beunruhigt, nur behielt ich es für mich. Die Nacht war noch lang, die unheimlichen Geräusche waren meiner Ansicht nach erst der Beginn.
    Todd hatte sich einigermaßen gefangen. Er trocknete sein schweißnasses Gesicht, schluckte einige Male, bevor er mit beiden Händen abwinkte.
    »Was haben Sie?«
    »Sinclair, allein bleibe ich nicht hier.«
    »Das brauchen Sie auch nicht. Ich bin schon auf die nächsten Stunden gespannt.«
    »Wie kann man das nur?«
    »Wenn jemand die Lösung dieser Vorgänge herausfinden will, muß er das sein.«
    »Wahrscheinlich.«
    Plötzlich flackerte das Licht. An, aus, wieder an. Wir

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