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Das Blut-Haus

Das Blut-Haus

Titel: Das Blut-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit Blut, das ebenfalls einen Leichengeruch abgab und mich an altes Vampirblut erinnerte, wobei ich automatisch an Will Mallmann dachte. Ein Tropfen fiel herab.
    Er hätte mich erwischt, aber ich hielt das Kreuz so genau hin, daß er in die Mitte des Talismanns fiel.
    Es zischte auf, als wäre ein Wassertropfen auf einen heißen Stein gefallen. Dampf bildete sich, der allerdings sehr schnell verschwand. Mein Kreuz sah wieder normal aus.
    Ich hatte mit diesem Test eines herausgefunden: Das Blut zeigte eine magische Verseuchung.
    Mason Todd hatte mir staunend zugeschaut. »Was war das denn, Sinclair? Was haben Sie da gemacht?«
    »Einen Test.«
    »Mit dem Kreuz?«
    »Sicher.«
    Er räusperte sich. »Was ist denn dabei herausgekommen. Ich meine, ich habe gesehen, daß dieses Blut…«
    »Hören Sie zu, Todd. Das hier ist für Sie unerklärbar, ich weiß. Ich will Ihnen nur sagen, daß wir uns in einer magischen Zone befinden. Dieses Haus hat sich verändert, obwohl es noch so normal aussieht. Andere Kräfte haben von ihm Besitz ergriffen oder hielten es schon immer fest. Jedenfalls sind sie jetzt frei.«
    »Ja, und was machen wir?«
    »Wenn möglich, vertreiben wir sie.«
    Er lachte laut und röhrend. »Das ist gut, das ist wirklich gut. Wie wollen Sie die denn vertreiben? Mit dem Kreuz?«
    »Unter anderem.«
    Er holte Luft, um seinen nächsten Satz hervorpressen zu können, doch da geschah es.
    Jemand klopfte gegen die Eingangstür.
    Es war kein normales Klopfen, da mußten schwere Fäuste gegenhämmern, und die dumpfen Laute hallten dabei wie Donnerschläge durch das Haus.
    »O Scheiße«, ächzte der Agent. »Wer ist da schon wieder! Wer… wer will zu uns?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wollen Sie denn öffnen?«
    »Ja.«
    »Na ja«, Todd verzog das Gesicht. Kein Muskel blieb darin ruhig.
    »Ehrlich gesagt, Sie haben Nerven. Ich bewundere Ihre Gelassenheit. Mich kriegen Sie nicht bis an die Tür.«
    »Das habe ich mir gedacht, das macht nichts, möchte ich Ihnen sagen. Sie bleiben hier und halten die Stellung. Ich werde mal sehen, wer da was von uns will.«
    »Und wenn es ein Ghoul ist?«
    »Hat er Pech gehabt.«
    Als ich an Todd vorbeiging, konnte der nur den Kopf schütteln. Wahrscheinlich hielt er mich für lebensmüde. Das allerdings war ich nicht. Ich wußte genau, welchen Weg ich eingeschlagen hatte. Die Echos hallten mir entgegen. Wer immer draußen vor dem Haus stand, er war mehr als ungeduldig.
    Natürlich war unsere Lage bescheiden. Allein wäre ich vielleicht besser zurechtgekommen, nur konnte ich den Eigentümer leider nicht wegzaubern. Wer sich immer vor die Tür gestellt hatte, zu unseren Freunden gehörte er sicherlich nicht.
    Das Haus lebte. Stellte sich die Frage, ob es schon immer gelebt hatte und von Dämonen kontrolliert wurde.
    Sie waren erwacht. Vielleicht auch deshalb, weil ich einen von ihnen, eben den Ghoul erledigt hatte. Jetzt wollten sich die anderen rächen. Ich riß die Tür auf. Zugleich schaute auch die Mündung der Beretta nach draußen, nur fand sie kein Ziel.
    Es stand niemand vor der Tür, der Einlaß begehrte. Daß irgendeine Person geklopft hatte, war uns schon klar. Nur hielt sie sich jetzt versteckt. Der Garten bot Platz genug. Von meinem Platz aus konnte ich ihn ziemlich gut überblicken. Er selbst hatte sich natürlich nicht verändert, obwohl er mir so vorkam.
    Oder lag es am Licht?
    Normalerweise hätte es dunkel sein müssen. Nacht hatten wir zwar, aber sie war ungewöhnlich hell, denn von irgendwoher floß Licht auf den Garten und das Haus zu. Eine andere Kraft als die des Mondes und der Sterne steckte dahinter.
    Es war ein grünliches und gleichzeitig bleiches Licht, sehr klar und scharf zugleich. Dadurch traten die Konturen anderer Gegenstände besonders stark hervor.
    Zum Beispiel der Bewuchs des Gartens. Die Bäume, die Büsche, das hohe Unkraut, dessen lange Gräser zitterten. Auch die Steine sah ich. Sie wirkten wie abgewischt so blank. Selbst die Treppe schälte sich deutlich hervor.
    Manche Bäume wirkten wie alte, verwandelte Gestalten, die ihre dünnen Arme ausgestreckt hatten. Andere wiederum fielen mir deshalb auf, weil sie so krumm und schief standen, als wären sie beim Fallen auf halbem Wege steckengeblieben.
    Wind und Wetter hatte ich nicht erlebt. Die Bäume hatten ihre Haltungen ohne äußerliche Gewaltanwendung verändert.
    Etwas stimmte da nicht…
    Ich dachte wieder an den Ghoul und daran, daß er aus der Erde gekrochen war. Konnte es sein, daß es

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