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Das Blut-Haus

Das Blut-Haus

Titel: Das Blut-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es der Ventilator nicht geschafft?«
    »Ich fürchte nein.«
    »Okay, wenn Sie die Größe haben.«
    »Sie müßten in meine Klamotten hineinpassen.«
    »Nur nicht zu flippig.«
    »Keine Sorge, Sinclair, ich habe alles.«
    Ich duschte den letzten Schaum ab. Dann kam er wieder und legte die Kleidung auf einen Stuhl. Das Hemd war knallrot, die Hose weiß und weit geschnitten. Sogar ein schwarzes Jackett hatte er herausgesucht. Nicht schlecht und modisch.
    »Ist das okay?«
    »Klar.«
    Ich verließ die Dusche, trocknete mich rasch ab und räumte um. Die alte Kleidung nahm ich mit. Die neuen Sachen saßen weiter und standen mir nicht schlecht.
    Mason Todd erwartete mich in seinem großen Wohnraum. »Wollen Sie die alte Kleidung nicht wegwerfen?«
    »Wo denken Sie hin. Die lasse ich reinigen.« Ich hielt den Wagenschlüssel bereits in der Hand. Draußen verstaute ich alles im Kofferraum.
    Es war angenehm. In der Ferne, Selsey entgegen, blinkten Lichter in der Nacht. Sie grüßten wie ferne Sterne, und wenn Fahrzeuge mit eingeschalteten Scheinwerfern über die Fahrbahn rollten, sah es aus, als würden helle Schleier durch die Nacht wehen.
    Todd trat zu mir. »Wollen Sie hier draußen bleiben, Mr. Sinclair?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Ich hätte sonst Stühle geholt. Wir könnten allerdings die Scheibe versenken oder nach Selsey fahren. Ich kenne da einen irren Schuppen, der Ihnen bestimmt gefallen wird. Wir hätten ja einen triftigen Grund, um zu feiern. Die Entscheidung liegt bei Ihnen.«
    »Gut, dann will ich Ihnen sagen, daß ich kein Mensch bin, der den Trubel braucht.«
    »Klasse. Ich im Prinzip auch nicht.«
    »Lassen Sie uns zurückgehen.«
    In der Zwischenzeit hatte Todd schon einiges bereitgestellt. Aus zwei Kühlern ragten Flaschenhälse. Einer gehörte zum Champagner, der andere zu einer Weißweinflasche.
    »Was möchten Sie?«
    »Wenn es geht, trinke ich Mineralwasser zum Wein.«
    »Auch gut.«
    Er holte das Wasser. Währenddessen summte die große Panoramascheibe in die Tiefe. Sie verschwand im Boden, als würde sie von einem Maul verschluckt.
    Die Beleuchtung war so angelegt, daß die Lampen nicht blendeten, aber genügend Licht abgaben, um alles erkennen zu können. Mein Rücken schmiegte sich gegen das Leder der wuchtigen Couch. Die eindringende Luft roch salzig und nach Frische.
    Auch Mason Todd trank Wein. Er saß mir schräg gegenüber in einem Sessel, hatte die Beine ausgestreckt und prostete mir zu. Der Chablis schmeckte intensiv und ein wenig nach frischem Heu. »Er ist gut«, lobte ich.
    »Ich lasse ihn direkt aus Frankreich kommen.« Er drehte das Glas zwischen seinen Fingern, runzelte die Stirn und meinte: »Das ist nicht das Problem.«
    »Was dann?«
    »Sie, Mr. Sinclair.«
    Damit hatte er mich überrascht. »Ich soll das Problem sein? Das verstehe ich nicht.«
    »Nicht Sie direkt, sondern Ihr Verhalten, das mir schon ungewöhnlich vorkommt.«
    »Das müssen Sie erklären.«
    »Gern. Eigentlich hatten wir einen Grund zu feiern, zu jubeln und was weiß ich nicht alles. Statt dessen sitzen wir uns gegenüber wie Trauerklöße oder wie Menschen, die sehr nachdenklich sind. Besonders Sie. Was ist mit Ihnen?«
    Ich lächelte. »Wie hätte ich Ihrer Meinung nach reagieren sollen? Jubeln, tanzen?«
    »Nicht unbedingt. Sie müssen zugeben, wenn Sie ehrlich sind, daß sich kaum jemand so verhält wie Sie.«
    »Da haben Sie recht.«
    »Was ist los?«
    Ich trank einen kleinen Schluck Wein und stellte das Glas bedächtig ab.
    »Sie haben recht, ich bin nicht zufrieden.«
    Todd breitete die Arme aus. »Aber der Ghoul ist vernichtet. Sie säuberten meinen Garten, obwohl ich noch immer nicht begreifen kann, wie so etwas passieren konnte.«
    Ich lächelte. »Sehen Sie, da kommen wir der Sache schon näher. Ich weiß nicht, wo der Ghoul hergekommen ist.«
    »Interessiert das denn noch?«
    »Sehr sogar. Auch bei den Schwarzblütlern geschieht nichts ohne Grund. Dämonen haben Motive, wenn sie plötzlich erscheinen, das müssen Sie mir glauben.«
    »Motive?« wiederholte der Mann. »Das kann ich nicht glauben, Sinclair. Nein, da komme ich nicht mit.«
    »Es ist aber so.«
    Er trank, schaute mich an, lachte, trank wieder und hob die Schultern.
    »Tut mir leid, Sinclair. Ich habe den Dämonen kein Motiv oder keinen Grund gegeben, hier zu erscheinen. Das schwöre ich, darauf können Sie Gift nehmen. Nicht bei mir.«
    »Unwissentlich?«
    »Kann sein. Reicht es Ihnen denn, wenn ich schwöre, daß ich nie etwas mit diesen

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