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Das Blut-Skelett

Das Blut-Skelett

Titel: Das Blut-Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mitbekommen, und als er die Hände bewegte und die Finger nach unten drückte, da tropfte Blut von den Spitzen zu Boden.
    Den ersten schlimmen Eindruck hatte sie wie eine Flamme in sich gespürt. Da war ein regelrechter Hitzeschock in ihr hochgestiegen, der auch ihren Kopf erreicht hatte. Ihr fiel ein, daß sie keine Pistole bei sich trug, aber sie bezweifelte auch, daß sich diese Gestalt durch eine Kugel niederstrecken ließ.
    Das Blut-Skelett bewegte sich nicht. Es versperrte ihr den Weg zur Bürotür. Purdy stand noch immer in ihrem winzigen Waschraum, den Kopf voller Gedanken, die ihr allerdings keinen Ausweg aus dieser Lage wiesen.
    Sie mußte leider zugeben, daß sie auf der Verliererliste stand und ihr die Gestalt überlegen war.
    Sie suchte nach den richtigen Worten und flüsterte dann: »Bist du Warlock?«
    »Ja..«
    Diesmal hörte sie die Stimme nicht nur in ihrem Kopf. Sie wehte ihr aus dem Maul entgegen, ohne daß sich darin eine Zunge bewegt hätte. Die Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, aber jedes Wort konnte sie deutlich verstehen.
    »Ich bin gekommen, um dich zu holen. Ich weiß, daß du zu mir gehörst. Du bist wie eine Schwester. Du hast auch das große Erlebnis gehabt. Du kennst das Land des Schwarzen Tods, und dorthin wirst du mit mir gehen. Atlantis hat sich für uns geöffnet. Weit, sehr weit steht sein Tor auf und wartet auf uns.«
    »Nein«, sagte sie, »nein, das werde ich nicht tun. Ich werde auf keinen Fall mit dir gehen.«
    »Ich hole dich!«
    Drei einfach ausgesprochene Worte nur, die allerdings alles besagten. Purdy Prentiss wußte sehr gut, daß es unmöglich war, sich zu wehren, und sie sah, wie der Unheimliche ihr mit der linken Hand zuwinkte.
    »Nein!« brüllte sie und warf sich vor.
    Es war aus dem Zorn geboren. Sie konnte nicht anders. Sie war eine Frau, die sich zu wehren verstand, und ihre Waffen waren in diesem Fall die Hände.
    Beim ersten Hinschauen wirkten sie wie normale Frauenhände, aber Purdy besaß Hornhaut an den Handkanten. In der anderen Welt hatte sie kämpfen müssen, und nach ihrer Wiedergeburt hatte sie dieses Erbe aus Atlantis mitgebracht.
    Mit diesem schlichten Angriff hatte das Skelett nicht gerechnet. Purdy schlug mit den Handkanten von zwei Seiten zu. Und sie traf dabei den Körper und den Knochenkopf.
    Letzterer war sehr hart. Es gelang ihr nicht, ihn zu zertrümmern. Sie spürte den Widerstand, als hätte sie gegen Beton geschlagen, aber auch der Körper war nicht weich. Unter der dünnen Haut spürte sie einen harten Widerstand.
    Zudem setzte Purdy auch ihre Füße ein. Sie riß das rechte Knie hoch, der Stoß traf wuchtig und schleuderte das Blut-Skelett bis hin zum Schreibtisch zurück.
    Auch die harte Kante tat ihm nichts. Es drehte sich zur Seite und war einen Moment später wieder kampfbereit.
    Purdy hatte sich in eine Kickboxerin verwandelt. Die Tritte erwischten den häßlichen Blutschädel, doch vergebens lauschte sie nach dem Brechen der Knochen.
    Dieser Gegner war wie ein Roboter aus Stahl. Auch wenn sie bis zum nächsten Tag kämpfte, so konnte sie ihn einfach nicht besiegen.
    Es ließ sich überraschend fallen. Dann griffen seine Hände zu. Die Blutklauen waren wie Eisenklammern, die sich tief in die Hüften der Staatsanwältin bohrten. Plötzlich schwebten ihre Füße über dem Boden. Sie strampelte noch mit den Beinen, ohne allerdings den gewünschten Halt zu finden. Die Vorteile lagen auf der Seite des Blut-Skeletts. Purdy konnte sich vorstellen, daß diese Hände in ihren Körper eindrangen wie ein warmes Messer in die weiche Butter.
    »Du gehörst zu mir!« hörte sie die rauhe Stimme. »Du bist jetzt auf meiner Seite und...«
    Da wurde die Tür aufgestoßen.
    Purdy drehte den Kopf. Sie sah zwei Männer und hörte dann John Sinclair’s Stimme, die ihren Namen schrie...
    ***
    Uns hatte zwar nicht der Teufel im Nacken gesessen, dennoch waren wir so schnell wie möglich gefahren. Suko spürte ebenso wie ich, daß wir keine Zeit vergeuden durften. Das Blut-Skelett, das sich möglicherweise als der Nachfolger des Schwarzen Tods ansah, war auf der Suche nach Gleichgesinnten. Da kamen wir nicht in Frage, denn wir hatten nicht die Atlantis-Erfahrungen hinter uns wie Purdy. Sie stammte aus dem Kontinent, sie hatte dort schon gelebt, und deshalb würde sich der veränderte Warlock auf sie konzentrieren.
    Davon gingen wir jedenfalls aus.
    London schluckte uns wie ein gewaltiges Gebilde, das aus verschiedenen Tunnels alles in sich aufsaugte,

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