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Das Blut-Skelett

Das Blut-Skelett

Titel: Das Blut-Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie, und in der Zwischenzeit besorgte Suko zwei Gläser. Er dachte direkt für mich mit.
    Wie ein Gespenst saß Purdy Prentiss hinter dem Schreibtisch. Sie war leichenblaß geworden, und ihre Hände zitterten.
    »Einfach oder doppelt?« fragte ich.
    »Doppelt.«
    Die Menge bekam sie, denn sie hatte sich den Schluck mehr als verdient.
    Ich nahm weniger als die Hälfte, und Purdy umfaßte das Glas mit beiden Händen, als sie es anhob. Sie trank noch nicht. Ihre folgenden Worte sagten uns, daß sie alles begriffen hatte.
    »Ohne euch wäre ich jetzt nicht mehr hier. Man hätte mich dorthin geschafft, wo ich in einem vorherigen Leben schon einmal existiert habe. Meine Güte, was ist nur geschehen?«
    »Trink einen Schluck.«
    »Ja«, murmelte sie.
    Purdy leerte die Hälfte des Glases. In der Tat wäre sie ohne uns in die Vergangenheit entführt worden. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, was dieses verdammte Blut-Skelett mit ihr vorhatte. Töten? Ihr Blut aussaugen wie ein Vampir es getan hätte?
    Fragen, auf die ich selbst keine Antwort geben konnte, an denen ich jedoch zu knacken hatte.
    »Ohne euch gäbe es mich hier nicht mehr«, sagte sie leise.
    »Naja, das ist vorbei.«
    Sie schaute erst Suko und dann mich an. »Es ist für euch vielleicht vorbei, aber nicht für mich.«
    »Was meinst du?« fragte ich.
    Mit einer Hand umfaßte sie ihr Glas und schaute dabei über den Schreibtisch hinweg ins Leere. »Er will mich, John, mich allein und keinen anderen. Er hat etwas mit mir vor, aber ich weiß nicht, was. Ich weiß auch nicht, wie ich mich dagegen wehren kann.« Sie schüttelte den Kopf. »Da gibt es kein Mittel, weil er einfach stärker ist, und ich weiß nicht, wie es weitergehen soll.«
    »Auf jeden Fall werden wir in deiner Nähe bleiben.«
    »Und dann?«
    »Warten wir darauf, daß er kommt.«
    Purdy mußte lachen. »Er wird sich nicht ins Bockshorn jagen lassen. Nicht von euch, nicht von einem Menschen.« Sie schaute uns wieder an. »Verdammt, wer ist er eigentlich? Habt ihr eine Erklärung, mit wem wir es zu tun haben?«
    »Es ist Warlock«, sagte Suko.
    »Ha, das habe ich mir beinahe gedacht. Aber ich hätte nicht gedacht, daß er so aussieht.«
    »Es ist auch nicht sein eigentliches Aussehen.«
    »Kann ich mir denken. Wie sieht er denn...?«
    »Das wissen wir nicht«, sagte ich. »Wir haben ihn auch nur so in seinem Haus erlebt.«
    »Bitte?«
    »Ja, und zwei Tote gefunden. Aber du wirst keine Spuren mehr finden, denn das Haus ist abgebrannt.«
    Purdy schnüffelte. »Deshalb riecht eure Kleidung so stark nach Rauch.«
    »War nicht zu ändern.«
    »Und was ist dabei genau passiert?«
    Ich gab ihr einen Bericht und wechselte mich dabei mit Suko ab. Purdy Prentiss hörte zu, wobei sie immer wieder den Kopf schüttelte. Ich hätte nicht gedacht, daß ihr Gesicht noch mehr an Farbe hätte verlieren können, aber es war tatsächlich so. Sie wurde noch bleicher, und auch der nächste Schluck Whisky vertrieb diese Bleichheit nicht aus ihrem Gesicht.
    »Zwei Tote hat er hinterlassen«, flüsterte sie. »Könnt ihr euch vorstellen, wer sie sind?«
    »Seine Helfer.«
    »Die auch auf dem Friedhof hätten gewesen sein können?«
    Ich nickte. »Allerdings haben wir keine Maschinenpistolen gefunden. Doch das ist auch egal. Jedenfalls hat Warlock durch das Feuer alle Spuren vernichtet.«
    »Warlock... Warlock«, murmelte sie vor sich hin. »Verdammt noch mal, John. Das ist ein normaler Name. Warlock paßt zu einem Menschen, aber nicht zu einem Monster.«
    »Stimmt.«
    »Wieso ist er dann ein Monster, verflucht?«
    Ich zuckte mit den Schultern.
    Purdy wandte sich an Suko. »Weiß er das wirklich nicht?«
    »Wir stehen vor einem Rätsel. Es muß mit Atlantis zu tun haben und mit dem, was wir im Keller gefunden haben. Wir konnten aus dem Puzzle den Schwarzen Tod zusammensetzen. Aber das ist er nicht. Er hat vielleicht gedacht, der Schwarze Tod zu werden, nur ist das nicht eingetroffen und schiefgelaufen.«
    »Knochen und schwarze Farbe«, sagte ich.
    Sie gab mir recht.
    »Dann wird er die Knochen nach dem Raub angestrichen haben, um so ein Abbild dieses Dämons herzustellen. Er hat richtig gehandelt, wie ein Hohepriester sein Opfer bringt. Und trotzdem muß etwas schiefgelaufen sein. Er kann etwas verkehrt gemacht haben. So muß es sogar sein.«
    Da war ich anderer Meinung. »Es ist auch möglich, daß er etwas übersehen hat.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Daß nicht er mit den alten Mächten spielt, sondern

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