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Das Blut-Skelett

Das Blut-Skelett

Titel: Das Blut-Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eine Erklärung?«
    »Nein. Aber was ist bei Purdy Prentiss schon normal? Das war ihr Blut nicht, das waren ihre Reaktionen nicht – ach, verdammt, sie wird uns schon die Gründe nennen.«
    Wir hatten mittlerweile die Station erreicht. Zum OP brauchten wir nicht. Unser Weg führte an den Türen der Krankenzimmer vorbei, bis hin zur zweitletzten auf der rechten Seite.
    Als Dr. Cosma stehenblieb, sprach ich sie noch einmal an. »Wo ist denn Ihr Chef?«
    »Im Zimmer«, sagte sie. »Er hat von dort aus angerufen.«
    »Ah so.«
    Dr. Cosma öffnete die Tür leise, als wollte sie auf keinen Fall stören. Wir blieben hinter ihr – und wären fast gegen sie geprallt, denn die kleine Frau war abrupt stehengeblieben. Ein leiser Wehlaut drang aus ihrem Mund, und sie schwankte leicht, so daß ich sie abstützte.
    Was Suko und ich eine Sekunde später zu Gesicht bekamen, war furchtbar.
    Zwischen Tür und Bett lag der Chefarzt auf dem Boden in seinem Blut.
    Jemand hatte ihn auf brutalste Art und Weise getötet...
    ***
    Hier griff der Knochenmann mit seinen unsichtbaren Klauen zu und strich mit den kalten Spitzen über meinen Rücken hinweg. Suko und ich hatten geahnt, daß Warlock nicht aufgeben würde, aber wir hatten nicht damit gerechnet, daß er so schnell und ausgerechnet hier im Krankenhaus zuschlagen würde.
    Wichtig war jetzt die Ärztin, die sich gut in der Gewalt hatte. Nur das heftige Ein- und Ausatmen zeugte davon, wie stark sie unter dem mächtigen Druck stand.
    Ich legte ihr beide Hände auf die Schultern und drehte sie langsam herum. »Bitte, Mrs. Cosma, Sie dürfen hier nicht länger bleiben. Sie müssen uns die Sache überlassen.«
    Sie stotterte einige Worte, die ich nicht verstand. Dann benutzte sie mich für einen langen Moment als Stütze, bevor sie mit unsicheren Schritten zurück in den Gang ging.
    »Kein Wort zu irgend jemand!« flüsterte ihr Suko zu. »Lassen Sie bitte niemand in das Zimmer.«
    »Ja, mache ich.«
    Suko folgte mir in das Krankenzimmer und schloß so leise wie möglich die Tür.
    Ich war schon weiter nach vorn gegangen und vor dem Toten stehengeblieben. Sein Hals war kaum noch zu erkennen. Dort hatte der Killer zugeschlagen.
    Auf meinen Händen lag der Schweiß. Meine Blicke schweiften durch das Zimmer. Ich war auf der Suche nach Spuren, nach einem Hinweis, doch es blieb alles so erschreckend normal. Der Killer war aufgetaucht und blitzschnell wieder entkommen. Wie jemand, der sich in Luft auflösen konnte, was bei Warlock bestimmt nicht der Fall war. Aber vielleicht schaffte er es, blitzschnell die Zeiten und damit auch die Dimensionen zu wechseln. Einmal Atlantis und dann wieder hier.
    So konnte es sein, sicher war ich mir nicht.
    Suko eilte mit leisen Schritten an mir vorbei und öffnete eine schmale Tür, hinter der ein Waschraum lag. Auch dort hielt sich niemand auf. Achselzuckend kehrte er wieder zurück.
    Ich ging auf das Bett zu, von dem sich der Körper der Staatsanwältin abhob. Sie lag sehr ruhig da. Das Licht fiel über sie als ein Gemisch aus Helligkeit und Schatten, denn vor das Fenster war eine Jalousie gezogen worden.
    Sie schaute mich an. Ja, sie war an Instrumenten lind einen Tropf angeschlossen, und ich sah auch die Kamera unter der Decke, deren Auge auf das Bett gerichtet war.
    Nur konnte sie nichts mehr übertragen. Der Mörder hatte sie kurzerhand zugehängt. Die Störung war wohl niemand aufgefallen.
    Purdy sah mich an. Sie sagte nichts, und auch ich schwieg. Suko hielt sich etwas im Hintergrund wie ein Wächter. Das war auch nötig, denn aus lauter Spaß waren wir bestimmt nicht in das Zimmer hier gelockt worden. Der Killer mußte seine Tat begangen haben, als wir uns auf dem Weg befunden hatten.
    »Soll ich fragen, wie es dir geht, Purdy?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wieso?«
    Fesseln trug sie keine mehr. Sie konnte ihre Hände normal bewegen. »Was soll ich dir sagen, John? Ich habe wirklich keine Ahnung, wie es mir geht. Es ist alles so anders. Ich weiß nicht einmal, ob ich noch ich selbst bin oder schon jemand, der...«
    »Früher einmal gelebt hat?«
    »Ja, in Atlantis.«
    »Bist du wieder rückgeführt worden?«
    Mit der Zungenspitze leckte sie über ihre Lippen. »Das kann ich nicht genau sagen. Man hat etwas mit meinem Blut gemacht. Man hat es ausgetauscht. Ich müßte völlig erschöpft sein, aber ich bin es nicht. Ich fühle mich jetzt befreiter. Es ist ein Phänomen, was mit mir passierte. Ich lebe noch.«
    »Ja, das sehe ich.«
    »Aber ich lebe nicht

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