Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)
mit Bethlehem in Verbindung bringen kann, dann könnte ich unserem Freund damit genug Ärger machen, um ihn für eine Weile von der Bildfläche verschwinden zu lassen.«
Christy beugte sich vor: »Dieser Mann, den Sie da beobachten – was ist das für einer? Ein Drogendealer?«
»Das möchte ich im Augenblick noch nicht sagen.«
»Hören Sie mal. Ich bezahle Sie. Ich habe ein Recht, zu erfahren …« Sie hielt inne und musterte ihn finster. »Oh, ich verstehe. Weil ich das Dawn gegenüber ausgeplaudert habe, glauben Sie, dass ich den Mund nicht halten kann. Geht es darum?«
»Kurz gesagt, ja.«
»Ich schätze, das habe ich verdient.« Sie griff nach dem Cosmopolitan und zog ihn wieder zu sich heran. »Es ist mir egal, wie schlecht dieses Gesöff ist.«
Sie nahm einen ausgiebigen Schluck und verzog nur geringfügig das Gesicht.
»Aber es war eine kostspielige Sache. Weil ich für Informationen bezahlen musste, sind meine Spesen so ziemlich aufgebraucht.«
Sie sah ihn noch einmal lange und durchdringend an. »Sie wollen mich doch nicht über den Tisch ziehen, oder, Mr. Robertson?«
Jack erwiderte ihren Blick. »Wir müssen uns hier gegenseitig vertrauen, Christy. Ich kann nicht mit voller Kraft arbeiten, wenn ich den Eindruck habe, dass jede meiner Handlungen hinterfragt wird.«
»Schon gut, schon gut.« Sie griff nach ihrer Schultertasche. »Ich habe nichts dagegen, zu zahlen, wenn ich dann auch Ergebnisse bekomme.«
Sie zog einen Umschlag heraus und schob ihn über den Tisch. »Bargeld, wie gewünscht.«
Jack schob ihn mit einem Fingerknöchel zur Seite.
Er nahm mit Genugtuung zur Kenntnis, dass sie ihn zugeklebt hatte – indem sie ihn angeleckt hatte, wie er hoffte. Levy hatte gesagt, er könne DNA aus ihrem Speichel isolieren.
Aber was, wenn sie Wasser benutzt hatte, um den Leim anzufeuchten? Um sicherzugehen, hatte sich Jack mit Julio einen Ersatzplan einfallen lassen.
Er trank sein Bier aus und winkte Julio mit dem leeren Bierkrug. Julio sah ihn und nickte. Jack deutete auf Christys halb geleertes Glas. »Möchten Sie noch einen?«
Sie schüttelte den Kopf. »Danke, aber ich glaube, ich setze diese Runde aus.«
Als Julio mit einem Frischgezapften kam, stieß er gegen Christys Stuhllehne und verschüttete ein paar Tropfen in ihr Haar.
»¡Ay, caramba!«
Ay, caramba?
»Ich glaube das einfach nicht!«, fluchte Christy.
Julio setzte das Bier ab und zückte ein Geschirrtuch aus seiner Hosentasche.
»Es tut mir echt leid, meine Dame. Heute ist einfach nicht mein bester Tag!«
Jack sah zu, wie er begann, ihren Hinterkopf mit dem Geschirrtuch abzureiben.
»Ähh!« Sie stieß seine Hand weg. »Es geht mir gut. Ich habe lieber Bier im Haar als dieses Tuch darauf!«
»Ist ja gut.« Julio sah auf das Tuch, dann grinste er Jack über ihre Schulter hinweg an und blinzelte. »Verzeihung.«
Christy griff nach ihrer Tasche und stand auf.
»Wir müssen aufhören, uns so zu treffen«, sagte sie zu Jack. »Ich glaube, Sie wissen, was ich damit meine.«
»Warten Sie«, bremste er und ergriff sachte ihren Arm. »Wir müssen uns noch etwas unterhalten.«
Sie sah ihn unsicher an, setzte sich aber wieder.
»Worüber?«
»Zum einen über Ihre Familie.«
»Was hat meine Familie mit alledem zu tun?«
»Vielleicht nichts.« Jack dachte an die Ähnlichkeit zwischen ihr und Bolton und Thompson: vielleicht aber auch alles. »Aber ich ziehe jede Spur in Betracht, und ich muss auch in Erwägung ziehen, dass hinter dieser ganzen Sache etwas Persönliches steckt.«
Sie schluckte: »Etwas Persönliches? Was könnte denn …?«
»Ich weiß es nicht. Haben Sie Bethlehem jemals früher gesehen? Denken Sie sich den Bart weg, stellen Sie ihn sich jünger vor … Kennen Sie ihn von früher?«
Sie zögerte keinen Moment. »Nein.«
»Sind Sie sicher?«
»Hören Sie, zum einen ist das eher ein Witz als ein Bart, und zweitens, haben Sie jemals jemanden, den Sie kennen, als Weihnachtsmann verkleidet gesehen? Hatten Sie da einen Zweifel, wer sich dahinter verbarg? Wenn Sie jemanden kennen, verbirgt ein Bart nichts, wenn man diesen Menschen aus der Nähe sieht. Und ich bin Jerry Bethlehem verdammt nahe gekommen. Ich hätte ihm beinahe die Gurgel umgedreht. Ich versichere Ihnen, wenn ich ihn vorher gekannt habe, dann kann das nur ausgesprochen flüchtig gewesen sein.«
Das war das Ende einer sehr weit hergeholten Theorie: Wenn sie nicht verwandt wären, dann hatte sie Bolton vielleicht als Kind oder Jugendliche gekannt und
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