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Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Titel: Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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war das hier New York.
    Trotzdem gefiel Jack diese Aktion nicht. Ihm war subtiles Vorgehen lieber, er operierte am liebsten geschützt, aus der Entfernung, unsichtbar. Das hier war primitiv und in aller Öffentlichkeit, aber er konnte ja nicht einfach zusehen und abwarten, bis das Buch in einem Banksafe verschwand. Manchmal musste man sich auch mit der direktesten Methode zufriedengeben.
    Thompson war schon ein spektakulärer Anblick, wie er da stand, den Kopf im Auto und alle Gliedmaßen elend zuckend in einer Performance irgendwo zwischen einem Charleston und einem epileptischen Anfall. Sein Wutgeschrei war zwar gedämpft, aber immer noch hörbar. Er hatte seinen Rucksack fallen lassen. Jack nahm sich in Acht vor den fuchtelnden Armen und Beinen, als er ihn aufhob und den Reißverschluss zur Haupttasche öffnete.
    Da lag es in all seiner metallischen Schönheit: Das Kompendium von Srem .
    Er nahm es heraus, ließ den Rucksack fallen und ging zur anderen Seite des Wagens zurück. Als Jack wieder auf die Rückbank glitt, sah Thompson das Buch und verlor völlig die Kontrolle.
    »Das gehört mir! Das ist meins – meins – meins!«
    »Falsch!«, sagte Jack mit leiser Stimme. »Das hat dir nie gehört und wird dir niemals gehören.«
    Thompson presste die Augenlider zusammen und stieß einen langen, unartikulierten Schrei aus.
    Levy sah aus, als würde er gleich ohnmächtig. Über Thompsons Gebrüll hinweg schrie er: »Was machen wir jetzt?«
    Jack war sich nicht sicher. Er hatte auf seinen Bauch gehört, nicht auf seinen Kopf. Das war nie eine gute Vorgehensweise.
    Na ja, wenigstens hatte er das Buch. Jetzt musste er sich einen Abgang überlegen, eine Möglichkeit, dass Hank Thompson ihnen nicht folgen konnte. Ganz sicher konnte er jedenfalls nicht mehr viel länger herumsitzen mit einem Typen, der bei ihnen aus dem Fenster hing.
    Er musterte die Straße vor ihnen. Das Taxi war längst wieder weg, damit war die Fläche vor ihnen frei. Die Ampel zeigte grün, aber die Fußgängerampel war bereits gelb.
    »Fahren Sie los … aber langsam«, rief er nach vorne.
    Levy warf ihm einen panikerfüllten Blick zu. »Aber er steckt doch immer noch …«
    »Machen Sie es einfach. Und seien Sie bereit, richtig Gas zu geben und nach links auf die Fifth Avenue einzubiegen, wenn ich das sage.«
    Als Levy den Gang einlegte und langsam anrollte, hörte Thompson mit seinem Geschrei auf.
    »Hey!« Er musste laufen, um mit dem Auto Schritt zu halten. »Was macht ihr da?«
    »Wir machen eine Spazierfahrt.« Er klopfte mit der linken Hand auf Levys Rücklehne, während seine Rechte auf dem Fensterheberknopf lag. »Etwas schneller, bitte!«
    »Nein!«, kreischte Thompson, als seine unbeherrschte Wut der Angst wich. »Nein, bitte nicht! Das könnt ihr nicht machen!«
    Der Infinity erreichte die Kreuzung, als die Ampel gerade auf Gelb umsprang. Jack ließ das Fenster herunter und gab Thompsons Kopf einen Stoß.
    »Los, Tempo! Weg hier!«
    Levy blickte zurück. Als er sah, dass Thompson frei war, gab er tatsächlich Gas. Der Infinity bog mit quietschenden Reifen auf die Fifth Avenue ein.
    »Lieber Gott, das war schrecklich! Was glauben Sie eigentlich, wer Sie sind? Sie können doch nicht rumlaufen und anderen Leuten so etwas antun.«
    Jack antwortete nicht. Er blickte durch das Rückfenster und sah Thompson lang auf der Straße liegen.
    »Wahrscheinlich hat er sich schon meine Nummernschilder gemerkt. Er wird die Polizei rufen und bevor Sie wissen, wie Ihnen geschieht …«
    Thompson blieb nicht lange liegen. In Sekundenschnelle war er aufgesprungen und rannte hinter ihnen her.
    »Er wird nicht die Polizei rufen.«
    »Warum nicht? Sie haben ihn angegriffen und beraubt.«
    »Er kann doch nicht den Verlust von etwas anzeigen, das er gestohlen hat.«
    »Gestohlen? Wem?«
    »Mir.«
    Vor ihnen wurde die Ampel an der 38th Street grün, aber es standen Autos davor, die darauf warteten, dass ihre Vordermänner anfuhren. Levy bremste ab.
    Jack sagte: »Wenn Sie mal nach hinten gucken, sehen Sie einen wütenden Mann, der hinter uns her ist.«
    »Was?« Levy richtete sich in seinem Sitz auf und blickte in den Rückspiegel. »Och, nein.«
    »Falls Sie einen weiteren Vorfall und vielleicht auch Kfz-technische Schäden vermeiden wollen, würde ich vorschlagen, dass Sie sich in Bewegung setzen.«
    Die Autos vor ihnen kamen in Fahrt, aber nur langsam.
    Ein weiterer Blick nach hinten zeigte, dass Thompson aufholte, und zwar schnell. In seinen Augen stand die

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