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Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Titel: Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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triumphierend die Faust nach oben.
    »Na also!«
    Ein paar Sekunden später waren sie beide wieder in seinem Büro. Buhmanns Hände zitterten, als hätte er Parkinson.
    »Sehen Sie sich das an! Diese Übersetzungsfähigkeit funktioniert bei der Maschine nicht. Was Sie da sehen, ist die Handschrift des ursprünglichen Verfassers.«
    Jack starrte die entfernt runenhaften Kritzeleien an.
    »Srem?«
    Der Professor zuckte mit den Achseln. »Wir wissen über Srem gar nichts. Bezieht sich das Wort auf eine Person, eine Gruppe, einen Ort? Wer weiß. Aber was wir hier sehen, ist die Sprache des Ersten Zeitalters.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Weil ich mein ganzes Leben lang Sprachen studiert habe. Es gibt keine bekannte menschliche Sprache, die dem hier auch nur nahekommt.« Er sah Jack an. »Und ich darf das keinem Menschen erzählen?«
    Jack nahm das Blatt Papier und riss es mittendurch, dann noch einmal, dann stopfte er sich die Fetzen in die Tasche.
    »Keinem Menschen. Das bleibt unter uns, klar?«
    Der Professor seufzte schwer. »Na gut. Wie lange habe ich Zeit, um es zu untersuchen?«
    Jack sah auf seine Uhr. Er war mit Christy P. um zwei Uhr verabredet. Er konnte das erledigen, dann um vier Uhr wieder hier sein.
    »Ich kann Ihnen etwa drei Stunden geben.«
    Doktor Buhmann sah ihn erschrocken an. »Stunden? Ich hatte Wochen im Sinn.«
    Er hätte es wissen müssen. Keine gute Tat bleibt ungestraft.
    »Hey, Professor, es ging nur darum, dass Sie einen Blick darauf werfen konnten. Abe zufolge wollten Sie nur einmal einen Blick darauf werfen, bevor Sie in die große Uni im Himmel übersiedeln, war das nicht so?«
    »Ja … ja, ich glaube, das habe ich so gesagt. Aber das hier ist ein Fund, den man nur einmal im Leben macht.«
    »Wir werden uns doch jetzt nicht streiten, oder?« Jack griff nach dem Buch. »In dem Fall nämlich …«
    Die Hände des Professors schwebten schützend über dem Buch.
    »Schon gut! Schon gut! Dann eben nur ein paar Stunden. Das bedeutet, ich habe keine Minute zu verlieren.«
    Er nahm Platz, mit dem Rücken zu Jack gewandt, und begann, die Seiten durchzublättern.
    »Denken Sie daran«, sagte Jack. »Das Buch bleibt hier. Sie lassen niemanden hineinsehen und keine Kopien. Verstanden?«
    Der Professor wimmelte ihn mit der Hand ab, ohne aufzusehen. »Jaja. Verstanden. Jetzt gestatten Sie mir bitte etwas Ruhe und Konzentration. Ich muss jede Minute nutzen.«
    Jack ging zur Tür, zögerte dann aber. Er sah zurück. Würde er das bereuen? Er schuldete dem alten Knacker etwas, aber würde sich diese kleine Freundlichkeit für ihn rächen?
    Oder stellte er sich einfach nur an? Was konnte es schon schaden, ihm das Buch für eine oder zwei Wochen zu leihen? Jack brauchte es ja nicht. Es nahm in seiner Wohnung nur Platz weg.
    Er schüttelte den Kopf. Das war zu gefährlich. Er wusste nicht, was alles in diesem merkwürdigen Buch stand, und jemand mochte darin etwas finden, was sich in schädigender Weise benutzen ließ.
    Nur ein paar Stunden … er würde dem alten Mann ein paar Stunden geben, das war aber auch alles.
    6.
    Wie Abes Geschäft war auch Julios Bar ein weiterer Fixstern am wirren Firmament von Jacks Leben. Die vertrockneten Farne und andere Pflanzen in ihren Blumentöpfen hingen immer noch im Fenster; Lou und Barney stützten wie immer den kurzen, gebogenen Tresen, damit der nicht umkippte; das trübe Innere hatte immer noch diesen altbekannten Geruch nach Tabakrauch und verschüttetem Bier; und das MORGEN FREIBIER-Schild hing immer noch über den Reihen von Schnapsflaschen.
    Lou sah auf, im Begriff, seine Zigarette auszutreten, falls ein Fremder die Kneipe betreten hätte.
    »Alles in Ordnung«, gab er Entwarnung an die anderen Raucher. »Das ist bloß Jack.«
    Die Stammkunden durften bei Julio rauchen, wenn nur andere Stammkunden da waren. Die Gesetze zum Nichtraucherschutz gingen ihm auf die Nerven. Wenn die Leute keine verqualmte Luft haben wollten, konnten sie in eine der anderen Bars in der Nachbarschaft gehen. Aber er war auch nicht blöd – für eine saftige Strafe und vielleicht sogar Probleme mit der Schanklizenz reichte ein Behördentelefonat von einem Fremden, der zufällig hereinkam und Rauch bemerkte.
    »›Bloß Jack‹? Das ist ja ein freundlicher Empfang.«
    Lou trug staubige Arbeitshosen und eine Jeansjacke. Er schenkte ihm ein Grinsen durch Zahnlücken hindurch und streckte ihm den erhobenen kleinen Finger entgegen.
    »Einen Augenblick lang hatte ich dich für einen dieser

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